Der NABU Viersen hat angefangen ein Gebiet an der Autobahn zwischen Viersen und Dülken rund um die „14 Rueten“ zu erwerben. In dem historischen Bereich soll nicht nur ein Erholungsgebiet, sondern ein Schutz für hiesige Arten entstehen. Möglich wird das auch durch die Spendensammlung der Ortsgemeinschaft des KKV Viersen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen/Dülken – Rund vier Kilometer nimmt der Spaziergang zwischen Viersen und Dülken in Anspruch, wenn man zu den Landwehren und den „14 Rueten“ gelangen möchte. „Aus dem Jahr 1423 stammt die äußere Landwehr“, erklärte Günster Wessels vom Naturschutzbund (NABU) Viersen, vor den rund 50 Mitgliedern des KKVs Viersen, die sich im Restaurant Zur Eisernen Hand zum Benefizessen versammelt hatten. Traditionell wird an diesem Abend, der erstmals Corona-bedingt seit 2019 wieder stattfinden konnte, das bisherige Spendenprojekt verabschiedet und das kommende vorgestellt. Nach einer Unterstützung für den Viersener Verein Child’s Horizon e. V., wird der KKV Viersen bei seinen vielfältigen Veranstaltungen in diesem Jahr nun für den NABU Viersen sein Spendenschwein wandern lassen. Initiatorin Ulla Franken begrüßte herzlich die Vertreter des Naturschutzbundes.
„Damals, bei einem 100-jährigen Grenzstreit zwischen Viersen und Dülken, zeigten diese Landwehren an, wo man sich denn gerade aufhielt“, so der Naturschützer. Irgendwann entstand dann auch das bekannte Scharmützel „Vierscher (oder Dölker) Wenk stenk!“. Der Wind stank tatsächlich, denn entlang der Autobahn zogen sich die Flachskuhlen „14 Rueten“, in denen der Flachs verrotten konnte. In Richtung der Peschen wurde der Bereich als Bodendenkmal ausgezeichnet und der NABU hat im vorletzten Jahr begonnen das Gebiet aufzukaufen, bei dem es sich eigentlich sogar um zwanzig Gruben handelt. „Der Bereich gehörte bisher dem Verkehrs- und Verschönerungsverein“, führte Wessels aus. „Letztendlich haben wir Glück gehabt, dass wir vom NABU-Bundesverband eine größere Spende erhalten haben, wodurch wir die Kuhlen erwerben konnten.“ Dort kümmern sich Ehrenamtliche nun um die Reinigung, denn es handelt sich um Artenschutzgewässer.
Bisher standen in diesem Bereich Bergahorne, welche von der Stadt Viersen gepflanzt wurden. Diese leiden unter einem Pilzbefall, weshalb ein Großteil dieser Bäume nun gefällt werden musste. Der NABU Viersen wird deshalb hundert deutsche Eichen und fünfzig Hainbuchen als Ersatz pflanzen, die ersten Arbeiten wurden bereits vorgenommen. Dieses Gebiet, ebenso wie die teilweise dazugehörenden Peschen, sollen eine Aufwertung als Erholungsgebiet mit einer Infotafel und einer Bank zu Ausruhen erfahren, damit ein Stopp an diesem Kultur- und Bodendenkmal für alle Besucher zu einem entspannenden Ausflug wird. (nb)