Königsvesper 2024 im Rathaus Abtei

Seit 1980 wird diese Königsvesper im Rathaus Abtei durchgeführt. Der damalige Oberbürgermeister Theodor Bolzenius wollte zu der Tradition der Äbte der alten Gladbacher Abtei stehen. Darum lud er Bruderschaftler des Bezirksverbandes Mönchengladbach, Rheydt und Umgebung zu dieser Königsvesper ein, die bei den Mönchen Fischessen hieß. Die Äbte dankten den Schützen mit dieser alljährlichen Einladung für deren Hilfe. Diese Tradition wurde von den nachfolgenden Oberbürgermeistern weitergeführt.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Oberbürgermeister Felix Heinrichs

Mönchengladbach – Auch in diesem Jahr hatte Oberbürgermeister Felix Heinrichs eingeladen und der Ratssaal war gut besucht. Für die musikalische Untermalung an diesem Abend wurde ein Akkordeon-Sextett verpflichtet.

 

 

 

 

Heinrichs war erfreut, dass so viele Schützenbruderschaften der Stadt zu dieser Königsvesper bzw. Grünkohlessen gekommen waren. Er wollte seine Begrüßung jedoch kurzhalten, damit der Grünkohl nicht verkoche.

Dann begrüßte er die Ehrenoberbürgermeisterin Monika Bartsch, den heimlichen oder unheimlichen Oberschützen Horst Thoren, Bezirkspräses Pfarrer Johannes van der Vorst.

Zu van der Vorst führte er aus, dass dieser bei der Heiligtumsfahrt im letzten Jahr verkündet habe, dass er bei der nächsten in 7 Jahren wohl nicht mehr dabei sein könne. Worauf Heinrichs meinte, durch Corona ist diese schon wieder in 5 Jahren, worauf van der Vorst erklärte, das schaffe ich noch.

Weiter begrüßte Heinrichs Bezirkskönig Michael Serricchio mit seinen Ministern Dirk Velten und Oliver Klomp, den Bezirksprinzen Marvin Heidgen mit seinen Rittern Nick Serricchio und Janine Passage sowie die Bezirksschülerprinzessin Ann-Sophie Evers mit den Rittern Marcello Serricchio und Luca Hoeveler.

Als Vertreter des Winterbrauchtums begrüßte er den MKV-Vorsitzenden Gert Kartheuser und für die Banken Antonius Bergmann und Hans-Peter Ulepic sowie Friedhelm Lange von der Marketinggesellschaft. Auch ging sein Gruß an die Vertreter der Presse, alle anwesenden Schützen und an den Bruderrat.

Für Heinrichs war es eine große Freude, dass nun das Rathaus Abtei wieder Events offen dort stattfinden können. Sein Dank ging an die helfenden Hände, die immer wieder dies ermöglichen.

So war er auch begeistert vom 1. Fastenbrechen am letzten Freitag, wo viele fremde Gäste vertreten waren. Die Königsvesper sei ein christliches Zusammentreffen und daraus könne man ersehen, dass die Stadt für Vielfalt und gegen Rassismus sei.

Bei einem Gespräch mit Erzpriester Aleksejs Ribakovs führte dieser aus, dass der Krieg in der Ukraine nicht im Sinne der russisch-orthodoxen Kirche sei und er habe es auch nicht einfach. Das Vorgehen von Putin sei nicht zu akzeptieren. Diesem könne nur zugestimmt werden, denn wir stehen für Vielfalt, Leben und ein friedliches Zusammensein.

Anschließend erhielt das Bezirkskönigshaus einen Abdruck des Siegels von Abt Walter II von 1183 und die Bezirksjungschützen-Majestäten erhielten von Heinrichs zwei Handtücher mit dem Wappen der Stadt Mönchengladbach.

Thoren begann mit den Worten, wir sind hier, um ein Zeichen zu setzen für Heimat und Brauchtum und dazu passe die entsprechende Musik. Weiter führte er aus, dass Oberbürgermeister in Mönchengladbach eine tolle Sache sei, der Bürgermeister von Korschenbroich dürfe sich aber Majestät nennen. Dann gab er Heinrichs den Rat, auch einmal den Vogel abzuschießen und zwar vor dem Wahljahr, denn das sei besser als im Wahljahr.

Zum Geburtstag von Heinrichs am nächsten Tag überreichte Thoren ihm eine Flasche Wein und wies darauf hin, dass er bei der Feier gerne mitfeiern würde, aber in dem eingeladenen Kreis seien auch einige, die bis Mitternacht durchhalten könnten.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs mit Bürgermeister von Korschenbroich Marc Venten

Dann nahm er Bezug auf die Rede vom Erzpriester Aleksejs Ribakovs und führte weiter aus, dass dies zur liberalen Stadt wie Mönchengladbach passe. Er selbst habe einen ukrainischen Priester in Köln kennengelernt und dieser habe sich für die Hilfe der Schützen bedankt. Die gespendeten Sachen würden zwar helfen, aber die Not bliebe bestehen. Er dankte allen Schützen nicht nur für die moralische sondern auch für die finanzielle Hilfe.

Was verschiedene Kräfte in Deutschlang unter Heimat verstehen, hat mit unserer Heimat nichts zu tun. Unsere Heimat sei, die Menschen in den Arm zu nehmen, kommt zu uns und bleibt bei uns.

Auf der Bundesvertreterversammlung des Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschaften (BHDS) in der letzten Woche gab es eine klare Abgrenzung zur AfD. Wer in der AfD sei, kann nicht in einer Bruderschaft sein. Das habe mit christlichem Verständnis nichts zu tun.

Thoren hatte ein Transparent mitgebracht worauf zu lesen stand, wofür die Schützen stehen: Schützen gegen Rechts, Für Toleranz, Respekt und Menschenwürde.

Weiter führte er aus, dass Heimat ein Geschenk sei, was wir gerne teilen und das wollen wir im Jahr der Europawahl zum Ausdruck bringen. Wir laden ein, wir feiern gemeinsam und wir stehen für die Heimat.

Dann bat Thoren vier junge Menschen nach vorne, die jeweils einen Luftballon in den Händen hielten. Nebeneinander ergab das das die Zahl 1050 und das sollte bedeuten, dass Mönchengladbach Geburtstag habe, denn sie wurde im Jahre 974 erstmals namentlich erwähnt. Warum er junge Menschen nach vorne gebeten hatte sollte darstellen, dass sie dafürstehen, dass das Brauchtum jung und stabil bleibt.

Als Gastgeschenk überreichte Thoren an Heinrichs einen Krug aus seiner zahlreichen Sammlung, die den Abteiberg in Mönchengladbach darstellte.

Bevor es jedoch zum Essen ging, sprach Bezirkspräses Pfarrer Johannes van der Vorst ein ganz kurzes Gebet und segnete alle.

Das Grünkohlessen und das Dessert schlossen den offiziellen Teil dieses Abends ab.