Zunehmend wird gefragt, ob öffentliche „Glaubensdemonstrationen“ noch angemessen sind. Die Kirchen, in diesem Fall die katholische Kirche, sind für viele Menschen, auch für Christen, nicht mehr „allein seligmachend“.
Von Peter Josef Dickers
Kommentar – Wir erleben einen kulturellen Umbruch, dem auch „Glaubensbekenntnisse“ nicht ausweichen können.
Das ist nicht erst ein Phänomen unserer Tage. Ich erinnere mich an eine Konfliktsituation vor gut fünfzig Jahren, als ich noch in kirchlich-priesterlichen Diensten tätig war. Es gab in der Großstadtgemeinde unverkennbare Anzeichen für ein schwindendes Interesse an einer Fronleichnamsprozession. Im Pfarrgemeinderat wurden Überlegungen und Vorschläge für eine Neugestaltung der Prozession aufgegriffen und neue Ausdrucksformen einer Eucharistie-Verehrung debattiert. Grundsätzlich ging man davon aus, dass Menschen das, was sie „glauben“, nicht nur mit dem Verstand begreifen, sondern mit ihren Sinnen „erleben“, „begreifen“ wollen. „Demonstrationen“ schienen daher in die Zeit zu passen. Ob sich eine Monstranz, die durch die Straßen getragen wurde, als Demonstrationsobjekt eignete, darüber gingen die Meinungen auseinander.
Die Prozession müsste dem Strukturwandel Rechnung tragen, hatte ein „führender Geistlicher“ angeregt und gegen einen Umzug „nach alter Väter Sitte“ plädiert. Ich war nicht dieser Geistliche. Der für mich in der Pfarrei zuständige Pfarrer zeigte sich dennoch verstimmt, weil auch ich eine Neugestaltung der Prozession für sinnvoll hielt. Wolken, die sich zusammenballten, und Winde, die mir ins Gesicht bliesen, nahm ich wahr, schenkte ihnen aber keine übergroße Bedeutung. Der nahende Fronleichnamshimmel zeigte sich nicht in durchgehend strahlend-hellem Blau. Aber das war auch beim Wetter schlechthin nicht immer der Fall. Zu einer offenen Diskussion kam es nicht. Tradition blieb Tradition.
Dabei scheint es bis heute geblieben zu sein. Die Pfarrei St. Remigius Viersen plant einen Open-Air Gottesdienst auf dem Remigiusplatz. In Mönchengladbach gibt es eine Eucharistiefeier auf dem Eickener Markt mit Propst Dr. Blättler, anschließend Prozession nach St. Maria Rosenkranz.
Das mit „Strukturwandel“ und „zeitgemäß“ scheint ein Missverständnis gewesen zu sein. Oder kommt da noch etwas? (opm)
Peter Josef Dickers wurde 1938 in Büttgen geboren. Nach einem Studium der Katholischen Theologie sowie der Philosophie und Pädagogik in Bonn, Fribourg/Schweiz, Köln sowie Düsseldorf erhielt er 1965 die Priesterweihe. Anschließend war er in der Seelsorge und im Schuldienst tätig, bis er sich 1977 in den Laienstand rückversetzen ließ und heiratete. Nach der Laisierung war er hauptamtlich tätig an den Beruflichen Schulen in Kempen (jetzt Rhein-Maas-Kolleg) mit den Fächern Kath. Religionslehre, Pädagogik, Soziallehre, Jugendhilfe/Jugendrecht.
Ich glaube das der Glaube verloren geht weil die Kirche die Neugestaltung die wir brauchten nicht früh genug geändert haben und das Gelübde Aufrecht erhielten um ihr Egoismus Stur weiterverfolgten zu können. Trotz viele Verfahren gegen Kirchliche Personen liefen und die Kirche viele Kinder hatte wo Sie für Aufkommen musste. Hier liegt der Hind Begraben. Und die größte Schmutzigkeit ist das alle Angestellte im Kirchlichen Dienst sind ihre Pension aus der Rentenkasse bekommen, aber viele Steuerzahler nicht der Kirche angehören. Sie sollen mit ihre hohen Einkommen doch selbst für ihre Zukunft Sorgen!