Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie im Kreis Viersen gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag.
Kreis Viersen – „Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Claudia Hempel von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. „Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Hempel. Die Geschäftsführerin der NGG Krefeld-Neuss schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings … – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Claudia Hempel.
Allein für den Kreis Viersen hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie Ende August 56 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: 35 unbesetzte Jobs warten auf einen Küchen-Profi. Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt NGG-Geschäftsführerin Hempel.
In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Claudia Hempel klar. Konkret peilt sie dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.
„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“
Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Kreis Viersen ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Claudia Hempel. (opm)
In einer Zeit der Überflussgesellschaften und des technologischen Fortschritts könnte man meinen, dass Essen eine Nebensächlichkeit geworden ist. Doch gerade das macht es zu einem Wunder, das es wert ist, betrachtet zu werden.
Das Wunder der Verfügbarkeit
In Teilen der Welt ist Nahrung im Überfluss vorhanden. Supermärkte sind voll von einer beinahe unvorstellbaren Auswahl an Lebensmitteln aus aller Welt. Es ist ein Wunder der Logistik und der modernen Landwirtschaft, dass man quasi jederzeit alles bekommen kann.
Das Wunder der Vielfalt
Die kulturelle Vielfalt der Welt spiegelt sich in ihrer kulinarischen Vielfalt wider. Dass wir Zugang zu einer derart breiten Palette von Geschmacksrichtungen haben, ist ein Wunder für sich. Von exotischen Früchten (wo?) bis hin zu komplexen Gerichten – die kulinarische Landschaft ist ein Spiegelbild der Menschheitsgeschichte.
Das Wunder des Sozialen
Essen ist nicht nur eine physische Notwendigkeit; es ist auch ein soziales Phänomen. Gemeinsames Essen fördert die soziale Bindung und dient als Mittel zur kulturellen Ausdrucksform. Es ist ein Wunder, dass diese einfache Handlung so viele Schichten der menschlichen Interaktion berühren kann.
Das Wunder der Einfachheit
In einer Welt, die immer komplizierter wird, bleibt das Grundbedürfnis nach Nahrung bestehen. Es ist ein Wunder, dass trotz aller technologischen Errungenschaften und komplexen gesellschaftlichen Strukturen das einfache Akt des Essens uns alle verbindet.
Das Wunder des Bewusstseins
Im Zeitalter der Aufklärung über Ernährung und Gesundheit essen viele Menschen bewusster denn je. Sie treffen Entscheidungen, die nicht nur ihren Körper, sondern auch die Umwelt und die Gesellschaft als Ganzes beeinflussen können. Dieses gesteigerte Bewusstsein ist ein Wunder in einer Welt der Informationsüberflutung.
In der Summe ist es wirklich ein Wunder, dass wir trotz der Komplexität unserer modernen Welt immer noch die Zeit und die Mittel finden, um zu essen – und das in so vielen unterschiedlichen, bereichernden Formen. Es ist ein Zeugnis für die Vielseitigkeit und die Anpassungsfähigkeit des Menschen, aber auch ein Moment der Besinnung, der uns daran erinnert, wie grundlegend und wertvoll diese scheinbar einfache Handlung ist.