Die RE10-Schienenstrecke Kleve-Kempen-Düsseldorf ist trotz umfangreicher Modernisierungen weiterhin viel zu anfällig für Verspätungen und Ausfälle. Dies stellt der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, Martin Plum, fest.
Kreis Viersen – Gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling, Kerstin Radomski und Stefan Rouenhoff, den Landräten des Kreises Kleve, Christoph Gerwers, und des Kreises Viersen, Andreas Coenen, sowie den NRW-Landtagsabgeordneten Günther Bergmann, Dietmar Brockes, Britta Oellers, Guido Görtz, René Schneider, Meral Thoms, Volkhard Wille und Stephan Wolters hat er deshalb gestern der DB AG die Zustände in einem Schreiben detailliert dargelegt.
„Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass sich die Betriebsqualität trotz Investitionen des Bundes in dreistelliger Millionenhöhe auch nach fast einem Jahr nicht verbessert hat“, sagt Martin Plum und ergänzt, „Es geht uns hierbei vor allem um über 20.000 Fahrgäste, die täglich auf die Zugstrecke angewiesen sind, weil sie keine Alternative haben. Für sie ist das alles eine echte Zumutung.“
In ihrem Schreiben fordern Abgeordnete und Landräte von der DB Netz AG einen konkreten Zeitplan, in dem dargelegt wird, welche Maßnahmen zur Beseitigung der Infrastrukturprobleme wann ergriffen und abgeschlossen werden. Zudem sollen der RRB und der VRR gemeinsam mit der DB Netz AG zeitnah eine zuverlässige, fahrgastfreundliche Kommunikation von Zugverspätungen und -ausfällen bereitstellen und Fahrgäste für Leistungsausfälle unbürokratisch und angemessen entschädigen.
Allein im Zeitraum vom 1. Juni bis 23. Oktober 2023 sind von insgesamt 9.100 Zugfahrten knapp 1.350 Fahrten ganz oder teilweise, vor allem aufgrund von Stellwerks- und Signalstörungen, unbesetzten Stellwerken und Bahnübergangsstörungen ausgefallen. Martin Plum: „Dieser Zustand auf der Bahnstrecke zwischen Kleve-Kempen-Düsseldorf ist für uns als politische Entscheidungsträger völlig inakzeptabel.“ (opm)
Das ist völlig richtig.
Indes würde ich gerne mal den Blick darauf richten, wie es denn um die Regionalexpress-Linie RE 13 bestellt ist – nämlich auch nicht besser. Der Zug von Mönchengladbach in Richtung Venlo (bzw. zurück) fällt mindestens genauso oft aus wie der RE 10. Verspätungen sind an der Tagesordnung. Man kann sich absolut nicht darauf verlassen, mit dieser Linie ans Ziel zu kommen – und tut es deswegen auch nicht. Jede einzelne Fahrt ist eine Zumutung, die Züge sind fast immer völlig überfüllt, und weil sie zudem sehr oft ausfallen, liegt auch immer eine aggressive Stimmung in der Luft. Hier treffen genervte Pendler auf gestresste Flugreisende, die mit großem Gepäck von einer Weltreise zurückkehren, hier treffen Radtouristen mit ihren Rädern auf Holland-Einkäufer mit vollen Taschen – und es gibt für alle viel zu wenig Platz in den wenigen Zügen, die überhaupt verkehren. Wer das mal live sehen möchte, sollte mal einen Trip nach Venlo planen, da kann man was erleben …
Dieser Zustand hält seit Jahren an, und es passiert – genau nichts. Wäre vielleicht auch mal einen gesonderten Artikel wert.
Es ist vieles zu ertragen, aber wenn Züge durch viele Argumentationen Ausfallen, und die Bahn Schienen Ersatzverkehr bietet, dann bitte mit vernünftigen Busse und nach den Bedarf der Reisenden. Habe schon sehr oft erlebt was alleine in Viersen los ist. Können manchmal von über 100 Personen mitgenommen werden, der Rest steht für Stunden draußen und wartet, obwohl Frau und ein Kind drin sitzen oder stehen und der Rest Vater und Kind die draußen stehen treten und schlagen gegen den Bus. Und das nennt sich Deutschland! Da macht uns fast die ganze Welt was vor. Deutschland wird nie mehr im Griff kommen, weil Versager heute in der Politik sich ausruhen und ihr Horizont das nicht hergibt. Hier fehlt Bildung und Verstand.
Das größte Problem ist m. E. die Kommunikationspolitik. Als Reisender möchte ich informiert sein, wenn eine Fahrt ausfällt oder sich verspätet und ob der in der Anzeige am Bahnsteig angekündigte SEV auch tatsächlich kommt (was auch nicht immer der Fall ist), sodass ich rechtzeitig Alternativen in Betracht ziehen kann, etwa die Buslinie X49 von Kempen nach Meerbusch. RheinRuhrBahn, DB Netz, VRR und DB Services müssen sich hier synchronisieren und die Verspätungszeiten konservativer angeben, anstatt sie ständig (oder auch gar nicht) zu aktualisieren. Außerdem sollte man darüber nachdenken, eine dauerhafte Expressbuslinie mit den Haltepunkten Geldern, Nieukerk, Aldekerk, Krefeld Hbf, Krefeld-Dießem (dort Anschluss an die U76) einzurichten sowie die Linie 063 (Geldern – Stralen – Wachtendonk – Kempen) zu verstärken, bis die Probleme behoben sind.