Am Sonntag versammelte sich die Schützenfamilie des Bezirksverbands Viersen-Mitte in der Kirche St. Marien im Hamm, um den St. Sebastianustag zu begehen. Dieses besondere Ereignis war geprägt von Werten, Glauben und einer traditionellen Übergabe des Schützensilbers.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Martin Häming
Viersen – Der feierliche Gottesdienst, geleitet von Kaplan Hahne und Diakon Rolf Naus, und das anschließende Zusammensein, bot den Rahmen für gleich mehrere Höhepunkte: Die Verabschiedung der scheidenden Bezirksmajestäten, die Segnung und Inthronisierung der neuen Bezirksmajestäten sowie die Präsentation des neuen Jahresleitwortes.
Im Rahmen der St. Sebastianusfeier hielt Bundesmeisterin Claudia Küsters eine inspirierende Ansprache, die die Bedeutung von Hoffnung, Vertrauen und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellte. Mit dem diesjährigen Leitwort des Bezirksverbands Viersen-Mitte – „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, er wird’s wohl machen“ (Psalm 37,5) – griff sie eine Botschaft auf, die gerade in bewegten Zeiten Orientierung und Kraft geben soll.

In ihrer Rede erinnerte Küsters daran, wie tief die Werte des Schützenwesens in den Prinzipien von Zusammenhalt, Verantwortung und Glauben verwurzelt sind. Sie verwies auf den heiligen Sebastian, der als Schutzpatron ein leuchtendes Vorbild für Treue und Standhaftigkeit ist. Trotz Verfolgung und Gefahr blieb er fest im Glauben und vertraute auf den Plan Gottes – ein Beispiel, das auch heute inmitten von Herausforderungen Mut und Zuversicht schenken kann.
„Hoffnung ist mehr als ein Gefühl – sie ist eine Entscheidung“, betonte Küsters. Sie rief die Schützen dazu auf, auch in schwierigen Momenten das Gute zu suchen und den Mut zu finden Gottes Führung zu vertrauen. Das Leitwort des Jahres sei nicht nur ein Appell, die eigenen Sorgen loszulassen, sondern auch eine Einladung, den Blick auf die Möglichkeiten zu richten, die in der Zukunft liegen.
Die Bundesmeisterin hob besonders die Verantwortung hervor, die die Schützengemeinschaft für ihre Mitglieder und die Gesellschaft trägt. „Als Schützenschwestern und Schützenbrüder sind wir Bewahrer von Traditionen, aber auch Botschafter der Hoffnung“, sagte sie. Die Bereitschaft, füreinander einzustehen, sei ein sichtbares Zeichen, das weit über die Schützenfamilie hinauswirke. In ihrem Ausblick auf das neue Schützenjahr ermutigte Küsters die Gemeinschaft, die Worte des Psalmisten bewusst zu leben. Sie forderte die Schützen auf durch kleine Gesten, wie ein ermutigendes Wort oder praktische Hilfe, Hoffnung zu schenken und die Zuversicht weiterzugeben, die das Leitwort vermittelt.

Der St. Sebastianustag bot zudem nicht nur Anlass zur Inthronisierung neuer Bezirksmajestäten, sondern auch die Gelegenheit, das scheidende Bezirkskönigshaus gebührend zu verabschieden. Mit bewegenden Worten dankte der Bezirksverband Viersen-Mitte König Manfred Schrobenhauser sowie seinen Ministern Werner Jansen und Uwe Seliger für ein Jahr voller Engagement, Stolz und Verantwortung.
In ihrer Ansprache betonte Claudia Küsters die herausragende Leistung der scheidenden Würdenträger: „Ihr habt nicht nur die Traditionen unseres Bezirks hochgehalten, sondern sie auch mit Leben gefüllt.“ Durch ihre aktive Teilnahme an Festen, offiziellen Terminen und Veranstaltungen hatten die Schützenbrüder ein starkes Zeichen der Verbundenheit und Gemeinschaft gesetzt. Das vergangene Regentschaftsjahr war geprägt von zahlreichen Höhepunkten, die das Bezirkskönigshaus mit großer Würde und Leidenschaft begleitete. König Manfred Schrobenhauser und seine Minister Werner Jansen und Uwe Seliger waren nicht nur repräsentative Gesichter des Bezirks, sondern auch Vorbilder im Umgang mit den Werten des Schützenwesens: Glaube, Heimat und Gemeinschaft.

„Das Schützenwesen ist weit mehr als ein Hobby“, hob Küsters hervor. „Es ist ein Stück Heimat, das uns alle verbindet und ein Band, das Generationen übergreift.“ Mit diesen Worten würdigte der Bezirksverband die Rolle des Königshauses als Symbolträger für die Traditionen und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft.

Mit der Übergabe des Bezirkssilbers an Kaplan Hahne zur Segnung wurde ein weiterer symbolischer Akt vollzogen, der den Wechsel zur neuen Regentschaft einleitete. Mit den Worten „Mit Eurer Krönung übernehmt ihr nicht nur eine ehrenvolle Aufgabe, sondern auch eine große Verantwortung“ begann die feierliche Inthronisierung (durchgeführt von Bezirksbundesmeisterin Claudia Küsters und Bezirksjungschützenmeisterin Caro Friedrichs) von Bezirkskönig Julian Hardt mit seinen Ministerinnen Sandra und Celine Hardt sowie Bezirksjungschützenprinzessin Marie Meskes (übrigens alle in der St. Konrad Schützengilde Grenzweg zu Hause).

Mit diesem Wechsel wurde nicht nur die Tradition weitergeführt, sondern auch ein neues Kapitel aufgeschlagen. „Ihr seid von heute an in unserem Jubiläumsjahr die Gesichter unseres Bezirks, Botschafter unserer Traditionen und Vorbilder für alle Schützen“, unterstrich Claudia Küsters. Die frisch gekrönten Majestäten stehen vor einem Jahr voller Herausforderungen und besonderer Momente. „Wir als Bezirksverband und Schützenfamilie stehen an eurer Seite und wünschen euch ein Jahr voller Freude, Erfolg und vor allem vieler schöner Erinnerungen, die euch ein Leben lang begleiten werden.“ (sk)