Nicht nur im Alter sinnvoll: Die Sturzprophylaxe

Die Sturzprophylaxe gehört zu den wesentlichen Bestandteilen eines sicheren und komfortablen Wohnens. Zwar wird sie mehrheitlich im Zusammenhang mit Seniorinnen und Senioren genannt, aber auch jüngere Menschen können sich im Zuge eines unkoordinierten Sturzes schwer verletzen.

Service – Hinzu kommt, dass sich Personen, die bereits einmal gefallen sind, in ihren eigenen vier Wänden anschließend oftmals ängstlicher verhalten und bestimmte Bewegungen nicht mehr ausführen. Das Ergebnis? Eine unnötige Selbstbeschränkung und entsprechende Abnahme der Beweglichkeit und Mobilität. Doch das muss nicht sein. Hier daher einige Tipps, wie sich die Sturzprophylaxe unauffällig, effektiv und effizient in das alltägliche Leben integrieren lässt.

Die Wohnraumgestaltung: Schön – und praktisch!

Einer der Hotspots für Haushaltsunfälle: Die Treppe

Das Stürzen auf der Treppe zählt neben dem Fallen von Leitern oder Leitern sowie dem Stolpern über Kabel oder hochstehende Teppichkanten und dem Ausrutschen auf nassen oder feuchten Böden zu den häufigsten Haushaltsunfällen. Das überrascht insofern nicht, als viele Menschen körperliche Probleme mit dem Knie, der Hüfte oder den Fußknöcheln haben, welche die geschmeidige Bewegungsausführung beim Treppensteigen erschweren. Kommt dabei noch der Transport von Haushaltsgegenständen wie einem Wäsche- oder Flaschenkorb, Büchern oder Ähnlichem hinzu, besteht beim Ausrutschen oder Stolpern nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich mit den Händen abzufangen.

Wie kann die Lösung für eine solche Herausforderung aussehen, wenn die wohnungsinterne Mobilität ansonsten gewährleistet ist und lediglich das Bewältigen der Treppe den Knackpunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – darstellt? Die Installation eines Liftsystems! Speziell ein Treppenlift gebraucht, der sich in einem technisch guten Zustand befindet und an die individuelle Treppe angepasst werden kann, kann unkompliziert und auf verschiedenen Ebenen für Komfort sorgen.

  • Einerseits trägt er zur Entlastung der Gelenke bei,
  • andererseits ermöglicht er den sicheren Transport von schweren und sperrigen Gegenständen von oben nach unten oder umgekehrt.

So bleibt die Treppe frei von abgelegten Teilen, die eigentlich noch mitgenommen werden sollten, die dann aber unfreiwillig zur potenziellen Stolperfalle werden. Apropos Stolperfallen …

Foto: StockSnap/Pixabay

Die Sicherung von weiteren Wohnbereichen

Es zählt eindeutig zu den neuesten und wahrscheinlich auch langfristigen Trends, klimaneutral zu wohnen. Ebenso relevant ist jedoch, dass immer mehr Wohnungen und Häuser altersgerecht gestaltet werden. Dabei muss sich altersgerecht nicht nur auf Seniorinnen und Senioren beziehen; vielmehr ist es häufig so zu verstehen, dass es den sich wandelnden Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner über einen längeren Zeitraum entspricht. Ein guter Ansatz, der sich durchaus mit einer ganzen Reihe der aktuell geschätzten Wohnideen verträgt.

In diesem Zusammenhang sind unter anderem großzügige Räumlichkeiten mit breiten Türen zu nennen, durch die auch Rollator- und/oder Rollstuhlnutzerinnen und -nutzer ohne hängen zu bleiben fahren können. In puncto Badezimmer rücken sowohl ebenerdige Duschen als auch Badewannen mit Einstiegshilfen immer mehr in den Fokus. Und auch höher installierte Hängetoiletten, rutschfeste Böden, Sitzgelegenheiten und bei Bedarf leicht nachmontierbare Haltegriffe mit Saugfunktion wird immer häufiger gedacht. Ferner erfreuen sich in der Küche weiter oben angebrachte Backöfen, ausziehbare Wasserschläuche an der Spüle und schlau verteilte Steckdosen und Schalter großer Beliebtheit. Ähnliches gilt zudem für smarte Systeme, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Kein Wunder, denn wenn unter anderem Bewegungssensoren dazu beitragen, dass die durchquerten Bereiche blendfrei und gut ersichtlich beleuchtet sind, kommt es automatisch zu weniger Stürzen aufgrund mangelnder Orientierung. Was allerdings nicht bedeutet, dass klassische Methoden wie

  • das stolperfreie Verlegen von Kabeln,
  • das Abflachen oder Beseitigen von Türschwellen und hochstehenden Teppichkanten
  • oder das Sicht- und Fühlbar-Machen von Treppenstufenkanten

plötzlich an Bedeutung verlieren würden.

Durch welche weiteren Maßnahmen kann das Sturzrisiko minimiert werden?

Wenngleich sich das Stolper- und Sturzrisiko nicht auf Null minimieren lässt, trägt eine geschickte Gestaltung und Nutzung des Wohnraums doch bereits viel dazu bei, es zu senken. Und nicht nur das, auch man selbst kann einiges dazu beitragen, dass Stürze unwahrscheinlicher werden oder zumindest besser abgefangen werden können. In diesem Zusammenhang sind

  • körperliche Fitness (unter anderem in Form einer starken Muskulatur, einem trainierten Gleichgewichtssinn und einer möglichst großen Gelenkigkeit),
  • die richtige Einstellung von Medikamenten (gerade im Hinblick auf müde-machende oder die Raumwahrnehmung verzerrende Mittel),
  • passgenaue Kleidung, die Bewegungsfreiheit erlaubt, aber nicht zum Hängenbleiben oder Darauf-Treten einlädt sowie
  • funktionstüchtige und korrekt angepasste weitere Hilfsmittel wie Brillen, Hörgeräte etc.

von Belang. (opm)