Die Idee, das Anwesen in Giesenkirchen, An der Waldesruh als neue Wagenbauhalle zu nutzen, hatte Rolf Zimmermann, aktives Mitglied der Großen Rheydter Prinzengarde. Da er als Mitarbeiter bei der Firma Bienen & Partner tätig ist, diese wiederum mit dem Eigentümer der Liegenschaften Gregor Ungricht in Geschäftsbeziehung steht, wurde dieser auf die neue Halle für die Karnevalswagen angesprochen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz | Fotos von RS- und MKV-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – Gregor Ungricht war damit einverstanden und die entsprechenden Anträge an das Land NRW wurden gestellt. Zwischenzeitlich war auch der Kauf der Liegenschaften zwischen EWMG (Stadt Mönchengladbach) und der Firma UMW (Ungricht) in trockenen Tüchern. Mieter ist der MKV für 20 Jahre.
Am 02. Februar 2024 war dann die offizielle Übergabe des Förderbescheides durch das Land. Oberbürgermeister Felix Heinrichs begrüßte Staatssekretär Daniel Sievek, der in Vertretung der Ministerin Ina Scharrenbach gekommen war. Aber da diese aus terminlichen Gründen nicht dabei sein könne, wurde sie bereits jetzt eingeladen, wenn die Wagen im Sommer in ihre neue Heimat gefahren werden.
Heinrichs bedankte sich bei allen, die mit dem Projekt zu tun hatten. Er dankte weiter den Abgeordneten im Landtag, die sich für dieses Geld stark gemacht hätten. Vom Land erhalten wir einen Betrag von 800.000 Euro und die Stadt schießt einen weiteren Betrag von ca. 450.000 Euro dazu, nachdem der Aufsichtsrat der Stadt ebenfalls zugestimmt habe.
Es sei kein Zufall, dass dieses Fördergeld in die Regentschaft von Prinz Jost und Prinzessin Elke falle. Alle haben bei diesem Unternehmen tatkräftig ihre Unterstützung bewiesen, ganz besonders MGMG unter Friedhelm Lange, der den Antrag eingereicht habe.
Hätte es am 04.04.2023 nicht ein Telefonat mit der Firma Bienen gegeben, wo Heinrichs fragte, ob ihnen nicht eine Halle einfiele für die Karnevalswagen. Am Abend rief Bienen dann an und erklärte, ich habe was für euch. Dann passte alles. Der Eigentümer hatte zugestimmt, um aus der Halle etwas anderes zu machen. Heinrichs hofft weiter, dass man noch 20 Jahre diese Halle nutzen kann und wie sagt der Niederrheiner: Am Ende ist alles gut.
Staatssekretär Sieveke führte an, dass er noch nie in Mönchengladbach gewesen, aber gut, dass er nun da sei. Persönlich komme er aus Paderborn und habe noch Geschwister, die den Fußball von Borussia lieben. Es sei nicht üblich, dass Fördergelder in Höhe von 800.000 Euro nicht im Gießkannenverfahren verteilt werden, auch im Karneval müsse dabei unterschieden werden.
Was Mönchengladbach auszeichne, sei das ehrenamtliche Engagement der Karnevalisten. Er dankte allen, die die Halle herrichten und allen, die an den Wagen mitarbeiten. Auch sei der Veilchendienstagszug etwas Besonderes und die Gemeinsamkeit sei hervorzuheben. Diese Tradition wolle das Land wahren und mit dem neuen Begegnungs- und Veranstaltungszentrum mit Hilfe der Heimatförderung auch langfristig erhalten.
Es kann dann auch lauter zugehen, was dann auch keinen stören würde. Das Geld komme von den Bürgern des Landes und sei für die Bürger und die Karnevalisten. Das, was jetzt vor Ort passiert sei nicht nur für die Regentschaft des jetzigen Prinzenpaares, sondern auch für diejenigen, die vor und nach Jost und Elke gekommen sind und noch kommen werden. Es sei eine Freude wenn alles fertig sei und die nächste Generation dies weiter fortführe.
Gert Kartheuser begrüßte alle namens des MKV auf das Herzlichste zur Übergabe des Förderbescheides für das „Narrennest“ durch Herrn Staatssekretär Daniel Sieveke. Er war sehr stolz, dass die Karnevalisten in Kürze (Juni/Juli 2024) das neue Narrennest beziehen können. Gekämpft habe er viele Jahre, habe den Oberbürgermeister fast täglich genervt, bis der MKV endliche eine Zusage für diese neuen Hallen, sprich Narrennest, erhielt.
Aktuell stehe die Wagenbauhalle noch auf dem Reme-Gelände. Aber die Pläne für das „Narrennest“ – Neues Begegnungs- und Gestaltungszentrum – des MKV sehen nicht nur eine Aufstellungsfläche und eine Werkstatt für den Wagenbau samt Sanitäranlagen, Büro und Umkleidemöglichkeiten vor. Weiter einen Mehrgenerationen-Begegnungs- und Versammlungsraum sowie ein Ausbildungsseminar und Probenraum sind vorgesehen, in dem Wagenbau, Tanz, Musik und Aufführungen trainiert werden können.
Er bedankte sich im Namen des MKV und den vielen Karnevalisten der Stadt sowie bei allen Beteiligten, stellvertretend Frau Ministerin Ina Scharrenbach, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Jochen Klenner, Dr. Uli Schückhaus, Norbert Bienen und Gregor Ungricht, die dazu maßgeblich beigetragen haben, dass die Gesellschaften im Sommer eine neue karnevalistische Heimat haben werden.
Gregor Ungricht hatte im Kofferraum seines Wagens den Plan, wie es in Zukunft aussehen soll. Weiter habe er mit 66 Jahren diese Entscheidung getroffen und will in 33 Jahren, also mit 99, das noch einmal überprüfen, denn er habe sich ein Lebensalter von 104 gesetzt.
Er habe viele Optionen für diese Halle gehabt, habe sich aber dann doch für den MKV entschieden, zumal er Schöpp op-ler sei und das Prinzenpaar ja aus seiner Gesellschaft käme. Er sei sehr froh, mit dem Narrennest nun auch einen Beitrag für die Zukunft des lebendigen und von vielen Menschen getragenen Karnevalsbrauchtum in Mönchengladbach leisten zu können.
Leider habe man in der Zeit vom 15.12.2023 bis 14.01.2024 Kupfer von den Dächern gestohlen und so kam er zu der Einsicht, kein Kupfer mehr auf dem Dach der neuen Halle zu installieren.
Bevor jedoch diese Pressekonferenz zu Ende ging, machten alle Teilnehmer einen Gang durch die Hallen und Ungricht erklärte ihnen, wo und was in den nächsten Wochen alles geändert werde.