Griechenland/Paxos: Smaragdgrüne Insel im Ionischen Meer

Sie gelten als die Perlen des Ionischen Meeres, überzeugen mit zerklüfteten Steilküsten, weißen Stränden und türkisblauem Wasser – die griechischen Inseln Paxos und Antipaxos. 
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Reisen/Griechenland/Paxos – Uralte Olivenhaine und Weinberge ziehen sich über die fast verzaubert anmutenden grünen Inseln, die mit köstlichem Wein und einem unvergesslichen Sonnenuntergang bei einem Blick von den fast weißen Klippen bei Eremitis überzeugen. Paxos ist die kleinste der Ionischen Inseln mit rund 19 qm.

Mit ihr verbunden die Sage, dass Poseidon mit seinem Dreizack ein Stück der Südspitze von der Nachbarinsel Korfu abtrennte, so ein Liebesnest für sich und seine Geliebte Amphitrite schaffte, weshalb der Dreizack hier überall zu finden ist. Im Zuge der griechischen Wanderungen wurde die Insel zeitweise besiedelt, war wahrscheinlich im 1. Jahrtausend v. Chr. eine phönizische Kolonie. Einige geschichtsträchtigen Seeschlachten fanden hier statt, darunter die Schlacht zwischen Korinth und Kerkyra.

Foto: Rheinischer Spiegel

1386 an die Republik Venedig. 1537 und 1571 plünderten türkische Truppen, versklavten oder töteten die Inselbewohner, 1797 endete Venedigs Herrschaft. In der folgenden Zeit wechselten die Besatzer – Franzosen, Russen, Osmanen, Briten. Erst seit 1864 gehört Paxos zu Griechenland.

Paxos mit ihren rund 3.000 Einwohnern ist gerade einmal 10 Kilometer lang und nur an wenigen Stellen breiter als zwei Meter. Bei einem Besuch von Korfu aus lassen sich an der Küste die zerklüfteten Felsen bestaunen bis versteckt plötzlich der malerische Haupthafen Gaios an der gleichnamigen Hauptstadt erscheint. Der kleine Fjord, der durch die gegenüberliegende Insel Agios Nikolaos entsteht, zieht sich entlang des venezianischen Städtchens mit seinen beeindruckenden Prachtbauten, den verwinkelten Gassen mit ihren Zisternen oder der Kirche Agii Apostoli. Cafés und Geschäfte mit dem Flair aus vielen Jahrhunderten laden zum Verweilen ein. Die Insel selbst ist bedeckt mit uralten Olivenbäumen. Geschützt werden Hafen und Insel von der Statue des 23-jährigen Kapitäns Georgios Anemogiannis, der hier während einer Schlacht vor Naupaktos den Tod fand und seitdem auf der Insel verehrt wird.

Foto: Rheinischer Spiegel

In diesem Hafen, der durch die kleinen Inseln Panaghia und Agios Nikolaos geschützt wird, legen Fähren mit Besuchern aus Korfu, Igoumenitsa und sogar aus Italien an, die in die Badeorte nördlichen Longos oder Lakka strömen. Im Inneren der Insel dagegen zahlreiche kleine Ansiedlungen, wobei die größte Magazia ist. Badebuchten liegen im Osten der Insel, im Westen fasziniert Paxos mit steilen, zerklüfteten Klippen (u. a. Eremitis, für die unvergesslichen Sonnenuntergänge bekannt) mit nur vom Meer aus zu besichtigenden Grotten (darunter die Grotte von Ipapanti) und Höhlen (beispielsweise die Höhle von Ahai) oder sagenumwobenen Monolithen. Unter ihnen Ortholitho, der an einen riesigen Hinkelstein erinnert.

Foto: Rheinischer Spiegel

Etwas südlich befindet sich die ungefähr zweieinhalb Kilometer lange Insel Antipaxos. Besucher sprechen von einem echten Paradies mit dichter Bewaldung mit Pinien, Zypressen und Mastix. Dazwischen füllt sich der wenige Platz mit zahlreichen Weinreben und wenigen Olivenbäumen. 20 Einwohner verzeichnet der kleine Flecken Erde, der früher für sein besonders aromatisches Olivenöl bekannt war. Heute lebt die Insel vom Tourismus, stellt zudem aber ebenfalls einen süßen, aromatischen Rotwein aus den Rebsorten Pheidias und Petrokodrynthos her. Der Wein, der in der ganzen Region bekannt ist, wird allerdings nur in kleinen Mengen gekeltert. (sp)

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