Kurz vor Ende einer jeweiligen Session lädt die Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach zu einem Brunch ein, bei dem langjährige Mitglieder und auch Mitglieder, die sich um die Garde verdient gemacht haben, geehrt werden.
Bericht & Fotos: RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Präsident Frank Kindervatter begrüßte zunächst alle Anwesenden. Ganz besonders Dr. Günter Krings, der wohl schon wählen war, während man auf Oberbürgermeister Felix Heinrichs wartete, der wohl noch in der Schlange im Wahllokal wartete.
Sein herzlicher Gruß ging weiter an Generalappellmeister Janina Cho, Bernd Gothe für den Karneval in der Stadt und die Weißfräcke Düsseldorf, die eine enge Verbundenheit mit dem Mönchengladbacher Karneval haben. Die anwesenden Pulvermeister wurden bei dieser Gelegenheit natürlich auch nicht vergessen.
In diesem Moment erschien auch das Prinzenpaar Alexander und Niersia Kathrin mit ihrem Hofstaat.
Prinz Alexander begrüßte alle bei strahlendem Sonnenschein und war von der schönen Lokation begeistert. Bisher sei die Session zauberhaft gewesen. Der gestrige Tag bei der Feuerwehr, Borussia, den Holter Damen und am Abend bei kleineren Veranstaltungen war wunderbar. Das „Zusammen“ mache den Karneval aus.
Prinzessin Niersia Kathrin wollte an diesem Tag nur den Termin bei der Prinzengarde der Stadt wahrnehmen, denn die Garde begleite sie die ganze Session über.

Dann übernahm Frank Wendler, der 1. Vorsitzende der Garde, die weitere Moderation. Er begrüßte die anwesenden Pulvermeister namentlich, die am Samstag mit der Garde auf Tour waren.
Zusammen mit dem Kommandanten Erik Montforts wurden dann die Großorden an Mitglieder verliehen, die 11, 13 bzw. 26 Jahre Mitglied der Garde waren.
Bernd Gothe, das Urgestein des Mönchengladbacher Karnevals und seit 40 Jahren Mitglied der Garde, hatte für Hilde Trumm ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht und zwar einen „Strauß Tulpen“ aus dem Edelstahlwerk Gothe.
Weiter führte Gothe aus, dass er es phantastisch finde, was die Garde in Bezug auf Jugendarbeit auf die Beine gestellt habe. Etwas Besseres habe die Stadt Mönchengladbach nicht zu bieten. Man müsse in dieser Stadt Arbeit und Freundschaft leben, das gehe nur zusammen und dass müsse man ausnützen.
Der Veilchendienstagszug sei in diesem Jahr so groß wie noch nie und viele junge Menschen würden daran teilnehmen.
Karl Schäfer, Präsident des Karnevalsverbandes Linker Niederrhein, erklärte, dass Gothe Mitbegründer dieses Verbandes war und dass der Sitz in Mönchengladbach sei, aber durch den nächsten Präsidenten könne er überall sein. Weiter führte er aus, wenn diese Periode vorbei sei, werde er in den Ruhestand gehen und mit seiner Frau Silvia die Welt mit seinem Wohnmobil bereisen. Jetzt sei die Devise, später ist es zu spät. Er sei ganz privat zu diesem Brunch gekommen und freue sich auf die kommenden zwei Jahre bis zu seinem Ausscheiden aus dem Verband. Aber bis dahin wird er, wie gewohnt, weiter machen.
Auch ist es an diesem Morgen üblich, dass die „Josef und Hilde Wilberz-Stiftung“ in Zusammenarbeit mit der Prinzengarde einen Scheck für eine Institution überreicht. In diesem Jahr ging der Betrag in Höhe von 1.111 Euro an den „Kinderschutzbund Mönchengladbach“. Diesen Scheck nahm die Vorsitzende Beate Gothe in Empfang.
Sie dankte der Stiftung und der Prinzengarde und führte weiter aus, dass jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit mit vielen Fähigkeiten und Bedürfnissen auf die Welt komme. Die Familie müsse einen Aufenthaltsort finden und einen Ruhepunkt, damit die Eltern sich wieder um die Kinder kümmern können. Das sei der soziale Aspekt, denn Kinder gehören zu ihren Eltern und Eltern zu ihren Kindern.
Aber zum Karneval gehören Orden und so erhält jeder amtierende Prinz den Großorden der Garde, so auch Alexander für sein soziales Engagement.
Dann stand eine besondere Ehrung an und zwar die Verleihung des Ehrensterns. Dieser ging an Werner Reich, der seit 66 Jahren Mitglied der Garde ist, Erfinder des Garde-Echos und Erfinder des Schriftzuges der Prinzengarde, der bis heute noch bestehe.
Reich begann seine Dankesrede mit den Worten: hier steht ein seltener Gast vor euch. Er sei als junger Gardist eingetreten, war aber nicht so oft da. 66 Jahre Mitglied käme ihm nicht so lange vor. Er sei stolz Mitglied zu sein und er habe es auch gewollt. Als Frank Wendler ihn bat nach Mönchengladbach zu kommen, musste er überlegen, denn er wohne jetzt in Krefeld. Er hatte zugestimmt, aber dass er ohne seine Frau komme, die leider etwas krank sei. Aber Frauen überwinden Hürden und so sei seine Frau auch anwesend, denn sie machen alles gemeinsam.
Dann nahm er Bezug auf seine Diamantene Hochzeit, die am 2. Februar 2025 stattfand. Er habe seine Frau am Palmsonntag kennengelernt und er wollte von ihr einen Palmzweig haben. Das hat geklappt und sie seien bis heute noch zusammen.
1959 sei er in die Garde eingetreten und sein Bruder, der 9 Jahre älter war, sowie sein Vater mussten auf ihn aufpassen, denn er war noch keine 18 Jahre alt. Bis 1965 war er aufgrund seiner Arbeit nicht aktiv in der Garde, nahm aber dann wieder an den Veranstaltungen teil.
Dann erstellte er im November 1977 das Garde-Echo und das war die erste Information, die es im gesamtstädtischen Karneval gab. Auch gestaltete er den Briefbogen der Garde neu, der bis heute noch existiere. Er sei stolz, dass es so sei.
Die Besuche bei der Garde seien weniger geworden, aber weil er 66 Jahre Mitglied sei, seien er und seine Frau gerne gekommen.
Zum Schluss übergab er einen Koffer mit 70 Heften des Garde-Echos an Wendler.
Mittlerweile ist die Gestaltung des Garde-Echos in jüngere Hände übergegangen und zwar an Sebastian Schüren.
Auch das Kinderprinzenpaar Nicklas und Melissa mit Hofmarschall Hajo Hering machten ihre Aufwartung. Die Beiden erzählten von den tollen Auftritten am Samstag und Melissa führte dabei an, dass sie bei der Damensitzung in Holt an erster Stelle stand und Nicklas sei nur Beiwerk gewesen.
Für Nicklas ist aber jetzt schon klar, dass er nach seiner Zeit als Kinderprinz, dann als Adjutant des neuen Kinderprinzen gerne bei den „Rot-Grauen“ mitmachen würde.
An diesem Vormittag wurde ein neuer Orden der Garde vorgestellt und auch verliehen und zwar der Ehrenstern der Sonderklasse. Diese Ehrung ging an Heinz Schmidt. Doch vorher hielt Eugen Viehof die Laudatio zu diesem Preisträger.
Der Bitte nachzukommen, diese Laudatio zu halten, konnte er sich nicht entziehen und das an einem besonderen Tag, der Wahl. Der Mann, der diese Auszeichnung erhalte, werde für seinen Einsatz bei der Prinzengarde sowie die generelle Großzügigkeit geehrt. Sie seien seit vielen Jahren die besten Freunde und er vereine Strenge und Großzügigkeit.
Schmidt habe ein großes Netzwerk, sei Macher und Menschenkenner. Weiter nahm er Bezug auf die Firma von Schmidt und dass dieser viele Jahre IHK-Präsident gewesen sei. Er habe damit seinen Stempel aufgedrückt in der Region. Für den Stadtentwicklungsplan habe er viel Geld gesammelt und auch für eine weitere Sache hier in der Region setze er sich ein. Er bleibe bodenständig und gehe mit gutem Vorbild voran. Er erkenne Leistung an ohne zu fordern, was er nicht selbst zu leisten bereit sei.
1993 war er Prinzenpaar mit seiner Gisela geworden und das nicht aus freien Stücken, seine Frau habe dazu hingewirkt. (siehe: https://der-chronist.de/mkv.html)
Sein Hobby ist der Wein und hier sei er absoluter Kenner und keiner könne ihm das Wasser reichen.
Auch sei er der Vater des Jugendfonds der Großen Rheydter Prinzengarde und habe noch viele Aktivitäten im Karneval. Er sei ein richtiger Jeck, ein Hans Dampf in allen Gassen und verkörpere den Unternehmer. Alle in Mönchengladbach seien glücklich und stolz so „ne Rheer Jung“ zu haben.
Schmidt bedankte sich für die sensationelle Laudatio. Mit Viehof habe er eine lange Freundschaft, eine Sauna-Gruppe seit 50 Jahren und eine lange Verbundenheit. Als Bernd Gothe ihn damals anrief und sagte, dass sie das neue Prinzenpaar würden, war es im Moment etwas komisch, aber dann hatten sie Spaß daran. Das habe ihm viel gebracht. Auch nahm er Bezug auf die Große Rheydter Prinzengarde und der Prinzengarde Mönchengladbach, die sich damals nicht grün waren. Heute sei alles gut und die Garden seien ein wesentlicher Bestandteil des Karnevals. Auch der Hofstaat mache einen tollen Job und bei dieser Verbindung dürfe kein Blatt dazwischen passen, denn dann ist es eine gute Session.
Auch das Sommerbrauchtum solle man unterstützen, denn das Brauchtum sei wichtig in der Stadt.
Er habe viel gelernt und zwar für andere da zu sein. Er behandele seine Mitarbeiter wie seine eigenen Kinder. Im Moment seien zwar betriebsmäßig schlechtere Zeiten, aber er werde niemanden entlassen. Wie er zu seinen Mitarbeitern stehe, so stehe er auch zu der Garde und werde in Zukunft auch weiter für sie da sein.
Nach einem köstlichen Essen gab es zum Schluss der Veranstaltung noch einen musikalischen Höhepunkt. Es war die Geigerin Lidia Streifling. Mit ihrem Repertoire aus langsamen und schnellen Melodien, mit bekannten Karnevalsliedern verzauberte sie die Gäste beim Prinzen-Brunch.
Fast alle Besucher waren sich nach diesem Vormittag einig, im nächsten Jahr kommen wir wieder.
