Rahser-Dorfabend begeisterte mit Vielfalt und kölschen Klängen

Der Abschluss des diesjährigen Schützen- und Heimatfestes mit dem traditionellen Dorfabend im Rahser lockte gewohnt viele Gäste, sodass es auch auf dem Kirmesplatz heimelig wurde.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Viersen-Rahser – Am vergangenen Wochenende haben die St. Notburga-Schützen als letzte Bruderschaft der Alt-Viersener-Sektion mit vielen befreundeten Bruderschaften aus der ganzen Region und zahlreichen Gästen ihr Schützen- und Heimatfest begangen. Den Abschluss fand die diesjährige Veranstaltung traditionell mit dem Dorfabend, zu dem die Bruderschaft nach den Umzügen und Festhochamt noch einmal einlud, um ein buntes, von den Mitgliedern gestaltetes Programm zu präsentieren.

Am Montagabend kamen deshalb viele Gesandte der Bruderschaften, Freunde und Familien zusammen, um nach der traditionellen Kirmeshexenverbrennung gemeinsam zu feiern. Stopp … Verbrennung? Nein, diese gab es in diesem Jahr aufgrund der Brandgefahr nicht. Präsidentengattin Andrea Wassen hatte dafür eine Hexe im Kleinformat mitgebracht, die durch Maike Orta zum Leben erwachte. Der armen Hexe nämlich wurde gewohnt alles zugesprochen, was an den letzten Tagen schief gegangen war – kleine Fehler, Vergessenes und Ungewolltes.

So stand die Bruderschaft nicht nur im Oktober letzten Jahres ohne Zelt da, auch Beleuchtung und Beschallung fehlten. Dann sprang der Ausrichter der Kirmes ab – die in diesem Jahr deshalb und mit einem hervorragenden Spießbraten von Schausteller Harald Burken präsentiert wurde – und auch Corona war fleißig beteiligt. Allem konnte man entgegentreten und so fanden sich Lösungen mit Hilfe der Schützenfamilie.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Eröffnet wurde der Abend von Präsident Alexander Wassen und Vizepräsident Uwe Westermann, die die Bühne für den Auftritt der Fahnenoffiziere und Amazonen freigaben. So startete der Abend mit einem Sketch und einem sprachgewandten Aschenputtel, welches äh, welcher, denn hier waren an diesem Abend die Geschlechterrollen verteilt, in pinken Stulpen und einem gewöhnungsbedürftigen Glasschuh als Haupttext ein ‚Ok‘ herausbrachte.

Aber warum sollte Aschenputtel keine Latschen tragen, schließlich hatte der ‚schöne‘ Prinz selber passende Badelatschen in strahlendem Pink an. Die Lacher waren gewiss, schließlich galt es ein ganzes Zelt zu erreichen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Pointiert wusste neben der Infanterie, die an der ‚Puder Rosa Ranch‘ die Humor-Prärie und Romantik des Wilden Westens im „Schuh des Manitu“-Styles aufgriffen und Häuptlings Abahachi in Rahser holten, aus die Schüler- und Jungschützen ebenso zu begeistern wie die Weißen Husaren gemeinsam mit der Generalität. Letztere allerdings beendeten den Dorfabend, denn davor schoben sind keine Unbekannten und ließen die Bühne beben.

Musikalisch begleitet wurde der Abend nämlich nicht nur gekonnt von der Tanz- und Partyband „Farbton“, die für tanzbare Zwischenmusik sorgte, sondern ebenfalls von de „Räuber“, der bekannten Kölner Mundart-Band, die 1991 gegründet wurde und nicht mehr nur im Karneval auf den Bühnen der ganzen Region eine gute Figur macht. Obwohl … Region stimmt hierbei nicht ganz, schließlich fanden die Musiker auch in Namibia oder Pennsylvania bereits ihre Fans. Dass sie also an über 150 Rundfunk- und Fernsehproduktionen mitwirken, ist ebenso nicht verwunderlich wie ihre Erfolge bei den Cologne Charts oder der WDR4-Hörerhitparade. Zuhause steht mittlerweile drei Mal der „Närrische Oskar“ und auch das „Kölsche Hätz“ für ihre Verdienste im Karneval dürfen die Bandmitglieder mit Stolz tragen. Dass sie nicht nur Karneval können und Karneval doch irgendwie immer da ist, das bewiesen sie im Rahser und verließen das Festzelt mit bester Stimmung. Von ‚Kumm loss jonn‘, über ‚Momang/Home is‘ und ‚Alle für Kölle‘ … Moment … für Rahser natürlich … bis hin zu ‚Dat es Heimat‘ und ‚He am Ring‘ – ohne Mitsingen ging es sowieso nicht.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

So war es nicht verwunderlich, dass der Abend erst weit nach Mitternacht ausklang, der bereits jetzt Lust auf das kommende Jahr und das nächste Schützen- und Heimatfest der St. Notburga Bruderschaft machte, zu dem dann die Hymne der St. Notburga Schützenbruderschaft Viersen-Rahser 1705 e. V. wieder erschallen wird: „An Viersens Rand, dort wo das Rahser steht, Rahser steht, ist ein Verein, der von der Freundschaft lebt, Freundschaft lebt. Es sind die Schützen, die sich treu gelobt, sie schießen, helfen und sich immer froh …“. (dt)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming