Rot-Weiße-Nacht brachte Feierstimmung bis in den frühen Morgen

Festhalle, Remigiuskirche, Stadtbibliothek & Co. standen im Mittelpunkt des FKV-Bühnenbildes, gesäumt von dem Sessionsmotto „Wir schaukeln die Session!“. Gleich an drei Tagen darf es den närrischen Highlights den passenden Rahmen geben, die bereits am Freitagabend die Bühne der altehrwürdigen, ausverkauften Festhalle bei der FKV Rot-Weißen-Nacht stürmten.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Martin Häming

Viersche – Die Fotowand im Treppenabgang zog für ein Erinnerungsselfie an, die Festhalle strahlte in einem bekannten Rot, während der Ruf erschallte …

„Lot mar jöcke, lot mar jöcke, lot mar jonn,
wenn de Sorje os och dröcke, lot mar jonn,
em Kränzke send se all fidel, of alt of jung,
drom lot mar jöcke, lot mar jöcke, lot mar jonn.“

… damit sind die ersten Informationen schnell erzählt. Doch diese würden der Rot-Weißen-Nacht des Fidelen Kränzchens Viersen nicht annähernd gerecht, welche den Reigen der FKV-Veranstaltungen in diesem Jahr eröffnete.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mal mit, mal ohne Kostüm hatte es die närrischen Gäste in Viersens gute Stube gezogen, die an diesem Abend moderne Tradition feiern wollten, schließlich verbanden sich aktuelle musikalische Töne mit der 5. Jahreszeit, wie sie bereits seit vielen Jahren tief im Brauchtum verwurzelt ist. Bereits der Einzug der Gesellschaft in Rot und Weiß wurde frenetisch umjubelt, denn die Gäste wollten feiern – nicht nur eine oder zwei Stunden, nein, bis spät in die Nacht hinein. Ein Wunsch, der von der Gesellschaft nur zu gerne erfüllt wurde und sicher ist, die Stimmbänder wurden an diesem Abend bis zum Äußersten belastet.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Den musikalischen Abend auf der Bühne eröffnete zur Party-Nacht die Showtanzgruppe High Energy, die in 1001 Nacht entführte und bewies, dass man auch im Orient jeck sein kann. Rund zwanzig Tänzerinnen und zwei Tänzer stürmten dabei die Bühne. Tanz, Party und Stimmung, das können sie und brachten alles gerne mit, um die Party zu starten. Das richtige Händchen, Erfahrung und zahlreiche Auftritte – High Engergy brachte die Halle zum Beben und kam ohne Zugaben nicht von der Bühne.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

An die gekonnten Tanzschritte der Showtanzgruppe schlossen sich die Tänze des Prinzenpaares der Narrenherrlichkeit Viersen, Lothar II. und Regina I., sowie der Prinzengarde an. Ja, sie sind halt alles kleine Sünderlein. Und der Prinz? Der genoss neben seiner Prinzessin mit rotem Krönchen „eimol Prinz zo sin, en Kölle … Entschuldigung … Viersche an der Niers. Davon hann ich schon als kleene Fetz gedräump. Einmol Prinz ze sinn, sonst häste jet versäump!“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Nicht weniger jubelnd mit bestätigenden Rufen und Pfiffen wurde die Rock- und Party-Coverband FINE begrüßt. Abtanzen und Singen war mit den Musikern aus dem Raum Viersen und Mönchengladbach angesagt, die längst fester Bestandteil der Live-Musik-Szene am Niederrhein ist. „Rock, Pop oder Charts … We play it …“ ist ihre Devise, perfekt abgestimmt auf die Feierbiester, die die Festhalle bevölkerten, bis Nils Hüneburg und Max (Maximilian) Köhl, als Moderatoren des Abends, die Pause mit Musik von DJ Chris Ley einläuteten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mit Musik op Kölsch der Band „De Bajaasch“ – öh, war die „buckelige Verwandtschaft“ zu Gast?! – erreichte die Festhalle das Tanzfieber, als janz Kölle, Verzeihung, Viersche op dem Kopp stond. Nur original in den festlichen Kölner Stadtfarben ruut un wieß kame, äh, „kumme se met allemann vorbei“ und ließen die Mauern des altehrwürdigen Gebäudes erbeben.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Diese kamen auch nicht zur Ruhe, als das FKV-Männerballett als heimisches Gewächs der Gesellschaft der Stimmung zunächst in passendem Rot-Schwarz und „I Will Survive“ bis hin zu sportlich „schick“ mit Cancan-Beinschwung bei „Man müsste noch mal zwanzig sein“ noch einen draufsetze. Da konnte selbst „Leev Marie“ nur noch mitjubeln, schließlich wollte sowieso niemand die Herren von der Bühne lassen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der Auftritt zeigte, dass die Mischung passte und das Publikum glühte auch beim zweiten sowie dritten Teil des Auftrittes der Band Fine. Als weit nach Mitternacht das Bühnenprogramm sein Ende fand, begrüßten die Gäste leidenschaftlich feiernd den nahenden Morgen. Für die Gesellschaft hieß es bereits bald wieder anpacken, denn am Samstagabend wird zur traditionellen FKV-Galasitzung geladen. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming