Skopelos – Grünes Paradies in der Ägäis

Die weiß getünchten Häuser am Hafen von Skopelos winden sich am Meer entlang und den Hügel hoch. Durchzogen von kleinen Gassen wirken sie fast märchenhaft und laden zum romantischen Spaziergang ein.
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Skopelos/Griechenland – Mit einer 66 Kilometer langen Küstenlänge zählt die zweitgrößte Insel der Nördlichen Sporaden zu den Geheimtipps für Griechenlandreisende. In der tiefblauen Ägäis liegt die Insel rund 4 Kilometer westlich von Alonnisos, 8 Kilometer östlich von Skiathos sowie 25 Kilometer nordöstlich von Eubö und kann mit der Fähre für einen abwechslungsreichen Urlaub erreicht werden.

Die schon von weitem sichtbaren roten Schieferdächer wirken als ob hier die Zeit stehen geblieben ist, während ein zarter Geruch von Jasmin und Zitruspflanzen die Besucher umschmeichelt. Als vor einigen Jahren ein Bauverbot auf der Insel in Kraft trat, wurde der Massentourismus kurzerhand ausgesperrt. Die unberührte Schönheit der Insel hat allerdings auch ihren Preis, wenn er auch nur wenig höher ist als auf den sonstigen griechischen Inseln.

Foto: Rheinischer Spiegel

Neben den rund 120 byzantinischen Kirchen und den Ruinen einer alten venezianischen Burg aus dem 13. Jahrhundert, locken einige zauberhaften Strände auch die Wassersportler. Nicht nur für diese wurde der erste Meeres-Nationalpark in Griechenland geschaffen, der mit einer besonders vielfältigen Unterwasserwelt aufwarten kann.

Die Strandgänger dagegen sollten auf keinen Fall den Milia Beach im Südwesten der Insel verpassen, der im Schutz majestätischer weißer Klippen liegt. In direkter Nähe liegt der Panormos Beach, ein Kiesstrand mit Tavernen, von denen aus der Tag mit unvergesslichen Stunden genossen werden kann.

Foto: Rheinischer Spiegel

Wer die Einsamkeit sucht, der findet nach einem Fußmarsch Ruhe am Velanio Beach im Süden der Insel. Es ist sicherlich der einsamste Strand der Insel – ganz im Gegenteil zum Agios Ioannis Beach im Nordosten von Skopelos. Der Strand ist dabei nicht die einzige Sehenswürdigkeit, denn bekannt wurde er durch das Kloster, welches seinen Ruhm durch den Film „Mamma Mia“ erhielt.

Die stark bewaldete Insel besteht aus zwei Felsmassiven, von denen der kleinere und östlich gelegene Teil steil und fast unzugänglich gerade von Wanderern bevorzugt wird, die den Palouki, den Gipfel, auf einer Höhe von 567 m besteigen wollen. Höher geht es allerdings auf dem größeren Teil der Felsen mit seinem Gipfel Delfi auf einer Höhe von 682 m.

Foto: Rheinischer Spiegel

Ausgrabungen brachten Gräber aus der Jungsteinzeit in Sendoukia, dem Zentrum der Insel, zutage. Die Forschungen belegten die erste Besiedelung. Bereits 1936 wurde zudem ein reich ausgestattetes Grab freigelegt, welches darauf hinweist, dass die Insel während der Bronzezeit als Kolonie des minoischen Kreta genutzt wurde. Gefunden wurde unter anderem das bisher größte mykenische Schwert aus späthelladischer Zeit und erinnert an das Jahr 342 v. Chr., als Skopelos als das antike Peparethos (Πεπάρηθος) durch Philipp von Makedonien verwüstet wurde.

Wein- und Pflaumenhaine durchziehen die ganze Insel bis hin zum Hauptort Skopelos an der Nordküste. Rund die Hälfte der Einwohner ist in der historischen Altstadt beheimatet, die den meisten Tourismus anzieht. Ein Besuch der zweitgrößten Ortschaft Glossa im äußersten Norden und bis zu 250 m über dem Meeresspiegel sollte zudem ebenso auf dem Urlaubsplan stehen wie der dortige Hafen Loutraki, in welchem die Fähren aus Volos ankommen, oder das alte Dorf (Palio) Klima in der Nähe von Glossa. Kulinarisch sollten Besucher dabei nicht den berühmten Käsekuchen vergessen, der in Spiralform mit Ziegenkäse von der Insel genossen wird.

Azurblaues Wasser, grüne Kiefernwälder, goldene Strände – Skopelos verzaubert mit seiner Vielfältigkeit, kein Wunder also, dass selbst Hollywood die Insel als Kulisse ins Herz geschlossen hat. (sp)

Foto: Rheinischer Spiegel