Die Entwicklung eines Konzepts zur Abfallvermeidung und auf Zertifizierung als Zero-Waste-Kommune beantragt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Viersen – Mit einem Antrag für ein Konzept zur Abfallvermeidung, und dass sich die Stadt Viersen als Zero-Waste-Kommune zertifizieren lässt beschäftigt sich die Politik. Hierzu soll die Verwaltung nach dem Impuls der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit dem von der EU unterstützten Verein „Zero Waste Europe” in Kontakt treten, um mit ihm die erforderlichen Maßnahmen zu erarbeiten, um als „Zero-WasteStadt“ anerkannt zu werden.
„Sie kann zudem mit Zero-Waste-Städten in Kontakt treten, die bereits entsprechende Konzepte erstellt haben, z. B. Kiel. Im Anschluss ist ein Zero-Waste-Konzept zu erstellen, in dem Maßnahmen, Ziele und Fristen benannt werden, mit denen die Müllvermeidung in Verwaltung, Gewerbe und privaten Haushalten vorangetrieben werden kann“, so die Ratsvertreter.
Für die Entwicklung zu einer Zero-Waste-Stadt, die ambitioniert Müll vermeidet oder zumindest die Wiederverwendung fördert und stärkt, müssten idealerweise alle Beteiligten hinter diesem Konzept stehen, sprich Stadtverwaltung, Bürger*innen und Wirtschaft. Bei der Maßnahmenentwicklung sollen deshalb alle aktiv einbezogen und Ideen zur Abfallvermeidung gemeinsam, z.B. in Workshops, entwickelt werden. Außerdem sollen Fördermöglichkeiten durch Programme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union geprüft werden.
„Zero Waste Cities“ ist ein Programm von Zero Waste Europe, einer im Jahr 2013 gegründeten europaweit tätigen Nichtregierungsorganisation. In Deutschland wird sie durch den Verein Zero Waste Germany e.V. vertreten. Die Zero Waste – Initiative wird bereits durch zahlreiche deutsche Kommunen unterstützt, z.B. Kiel, Köln und München. Zero Waste Cities bekennen sich öffentlich zu dem Ziel, ihr Abfallaufkommen kontinuierlich zu reduzieren und die Zero-Waste-Philosophie in ihre lokale Abfallwirtschaft zu integrieren. Ziel des Programms ist es, Gemeinden mit Methoden und Bürgerbeteiligung beim Wandel hin zu Zero Waste zu unterstützen und anzuerkennen.
Das Programm richtet sich an Städte und Kommunen jeder Größe und deckt alle Sektoren der Stadt ab: Stadtverwaltung, Abfallwirtschaft, Bildung, Veranstaltungen, Wirtschaft, Bürgerinitiativen usw.
„Mit einem Zero-Waste-Konzept könnte sich unsere Stadt auf lokaler Ebene der globalen Herausforderung stellen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen und nachhaltig zu bewirtschaften. Durch die Vermeidung von Abfall werden Treibhausgasemissionen reduziert, was einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Auch werden weniger Mikroplastikpartikel und Schadstoffe in Luft, Wasser sowie Boden abgegeben und die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur dadurch effektiv geschützt.“
Europäische Städte wie Kiel und Ljubljana haben bereits begonnen und sagen mit ihren Zero-Waste-Konzepten dem Müll den Kampf an. Rund 400 europäische Städte und Gemeinden haben sich seit 2007 dem europäischen Netzwerk „Zero Waste Europe” angeschlossen und messbare Ergebnisse erzielt. In Ljubljana z.B. konnten die zur Entsorgung gebrachten Abfälle um 59 Prozent reduziert werden. (opm)