Vorfreude auf Karneval

Der Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) hatte nach Eicken in die Mehrzweckhalle eingeladen und viele kamen, um beim Vorstellabend bekannte und neue Künstler zu sehen und ein paar frohe Stunden zu verleben.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Pünktlich zog der Sitzungspräsident Thomas Schmitz zusammen mit dem Big Boss des MKV, nämlich dem Vorsitzenden Gert Kartheuser und der Kindertraditionsgarde zur Bühne.

Kartheuser begrüßte die Gäste im Saal mit den Worten „et jeht widder loss“. Er war begeistert von den dicht besetzten Tischen und den Kostümen der Garde auf der Bühne. Er freute sich auf die vielen Gruppen und Redner auf der Bühne, die vielleicht in einigen Jahren Weltstars seien. Für die Programmgestaltung dankte er ganz besonders Rolf Gaden, der diese Arbeit seit vielen Jahren erledigt. Weiter ging sein Dank an die vielen Helfer im Hintergrund, ohne die ein solcher Abend nicht stattfinden könne.

Sein besonderer Gruß ging an das amtierende Prinzenpaar Stefan und Bianca sowie an das designierte Prinzenpaar Jost und Elke mit dem Hofmarschall Christian Ernst und dem Adjutanten Stefan Neus. Ebenfalls begrüßte er die amtierende Kinderprinzessin Lea, die designierte Kinderprinzessin Hanna mit ihrem Hofmarschall Hajo Hering. Kinderprinz Marlon sowie der zukünftige Kinderprinz Niklas waren aus schulischen Gründen verhindert.

Dann wandte Kartheuser sich an Thomas Schmitz, denn dieser sei der wichtigste Mann am heutigen Abend auf der Bühne, es mache ihm Spaß dieses Amt zu bekleiden, zumal er auch noch Sitzungspräsident bei der KG Schwarz-Gold Rheydt sei.

Eine ganz besondere Freude war es für Kartheuser, den Gästen mitteilen zu können, dass die neue Wagenbauhalle zu 99 % in trockenen Tüchern sei.

Dann startete das Programm mit dem neuen Tanz der Kindertraditionsgarde. Diese Truppe besteht aus Kindern der dem MKV angeschlossenen Karnevalsgesellschaften. Hahn im Korb in dieser Garde ist Luis von Schwarz-Gold Rheydt, der sich aber sichtlich wohl fühlt in Mädchendominanz. Die Kinder haben ein besonders Lob verdienst, denn sie trainieren für diesen gemeinschaftlichen Auftritt nur ein paar Mal zusammen, ansonsten sind sie in ihren Gesellschaften aktiv. Den drei Trainerinnen wurde seitens Schmitz ein besonderer Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen.

Der nächste Programmpunkt war ein Büttenredner und zwar Handwerker Peters, der seinen Weg von der Eifel nach Mönchengladbach gefunden hatte. Er stellte einen Maurer dar, der direkt von der Baustelle hierhin gekommen war. Er erzählte lang und breit von seiner beruflichen Laufbahn, wohl war seine Wortwahl manchmal nicht die Beste.

Weiter ging es dann mit den Garde Girls der Großen Rheydter Prinzengarde. Sie zeigten in ihrem neuen Outfit ihren zuletzt einstudierten Tanz in der Hoffnung, viele Auftritte in der kommenden Session zu haben.

Da Thomas Schmitz sich so einsam und verloren auf der Bühne vorkam, bat er die Mädels ihm zur Seite zu stehen und etwas Leben auf die Bühne zu bringen. Da er ja noch neu auf der Bühne stehe, kenne er die Namen der Mädels noch nicht wie sein Vorgänger und aus diesem Grunde nannte er sie Hase 1 bis 15.

HaPe Jonen

Dann war wieder Musik angesagt. HaPe Jonen ein Allrounder in Sachen Musik konnte nicht nur mit alten Karnevalsliedern, die kräftig mitgesungen wurden, aufwarten, nein, er spielte auf seiner Trompete und hatte sich ebenfalls ein neues Instrument zugelegt und zwar die Ukulele (Flitsch). Weiter stellte er seine neue Eigenkomposition „Jede Dag de selbe Kroom“ vor. Von lauschiger Musik ging er zum Rock über und dabei führte er mit seiner Frau Monika einen rasanten Rock n Roll auf der Bühne vor.

Da leider ein Programmpunkt ausfiel, hatte HaPe Jonen sich spontan bereit erklärt, diese Lücke mit seinem Engagement zu füllen, was nicht immer selbstverständlich ist.

Schmitz kündigte dann eine Gruppe an, die den bodenständigen Karneval liebt und zwar die „Lecker Schnittchen“ von der hiesigen KG „De Leckere Jecke“. Fünf junge Männer, nämlich Björn, Rene, Dirk, Wolfgang und Udo, zogen im Cowboy-Outfit mit einem Steckenpferd unter der Musik „Ich will nen Cowboy zum Mann“ auf die Bühne. Ihr Tanz basierte auf Country-Liedern und man konnte ihnen ansehen, dass es ihnen Spaß machte. Auch das Publikum war von dieser Darbietung hin und weg, was sich durch den anhaltenden Applaus nach der Aufführung widerspiegelte.

„Lecker Schnittchen“ mit Björn, Rene, Dirk, Wolfgang und Udo

Dann wurde es wieder ruhiger im Saal, denn ein Büttenredner stand auf der Bühne und zwar Bauer Schulte Brömmelkamp aus dem Münsterland. Er stellte sich als Heinrich vor, aber er habe nichts mit dem Schäfer Heinrich von RTL zu tun. Auch er erzählte er von seiner Reise von Münster nach Mönchengladbach, wobei er eine Tankstelle auf der Autobahn aufsuchte, weil er dringend zur Toilette musste. Er führte genauestens aus, wie er den Schlüssel für dieses Örtchen erhalten habe, wie er aussah und weil er sich anschließend die Hände waschen wollte, musste er leider wieder diesen Schlüssel nehmen und den bewussten Ort aufsuchen.

Auch führte er ein Zwiegespräch mit Prinz Stefan und zwar in der Weise, dass es doch wohl sehr schwierig sei, dieses Amt mit seiner Partnerin auszuführen, was aber von Stefan nicht bestätigt wurde, denn die Beiden sind ein Herz und eine Seele.

In seiner Zugabe erzählte er vom Valentinstag und dass er seiner Frau rote Rosen geschenkt habe. Rote Rosen deshalb, weil es die passenden Blumen nicht mehr gab und zwar „Fette Henne“.

Für den nächsten Programmpunkt war wieder Tanz angesagt und zwar die Show-Tanz-Gruppe Surprise & Fantasy von der KG Alles onger ene Hoot. Ihr Motto war in diesem Jahr Piraten und dementsprechend waren auch die Kostüme. Es war phantastisch diesem Tanz zuzuschauen, zumal sich die Gruppe um einiges vergrößert hatte. Für diesen Tanz kann man der Trainerin Heike Rick, der Choreographin Petra Beckers sowie der Betreuerin Daniela Assman nur ein großes Lob aussprechen.

Als Nächstes stand eine Mischung aus Comedy, Reden und Musik an. Peter Löhmann erschien auf der Bühne in einer Phantasie-Uniform mit einem Zylinder aus Luftballons in weiß und rot. Er erzählte von seiner Geburt und dass seine Mutter sein Babybild als Abschreckung für weitere Geburten verkauft habe. Dann spielte er verschiedene Lieder aus vergangenen Zeiten ein, die vom Publikum kräftig mitgesungen wurden.

RandgeBeat, eine Band, die im hiesigen Raum mehr als bekannt ist, stellte an diesem Abend ihr musikalisches Können unter Beweis. Viele Karnevalsschlager bekannter Interpreten waren dabei, aber sie hatten auch ihr einzigstes selbst geschriebenes Lied dabei und zwar „Ich bin ne Jong aus Mönchengladbach und habe nie daran gezweifelt.

Ne Jung us em Veedel war ein junger Nachwuchs-Büttenredner, der in der Schlamasselgass wohne und von seiner großen Familie erzählte. Auch von seiner Stammkneipe, dem Schlamassel-Eck und der dortigen Wirtin, die ein neues Hörgerät bekommen hatte und daraufhin ihr Testament bereits drei Mal geändert habe. Ebenfalls habe sie erzählt, dass ihr Mann sehr reich, aber auch geizig gewesen sei. Das Haus, welches sie hatten, sei abgebrannt, aber ihr Mann war leider noch darin. Etwas habe er ihr aber hinterlassen und zwar 200 Euro für Blumenschmuck auf seinem Grab, 400 Euro für eine Urne und 8.000 Euro für einen Stein. Diesen Stein habe sie seitdem nicht mehr von ihrem Finger genommen.

Drei junge Männer in weißem Outfit und zwar die Jeck Street Boys bahnten sich mit ihrer eigenen Musik vom hinteren Teil des Saales ihren Weg zur Bühne. Dort zeigten sie, dass sie nicht nur singen, sondern auch die entsprechende Choreographie einstudiert hatten. Für sie war es immer ein großer Traum, einmal in einer Boygroup zu singen und diesen Traum wollten sie sich an diesem Abend erfüllten. Alle Besucher sollten sich vorstellen, sie seien 20.000 Mädchen und ihre Idole ständen auf der Bühne. Diesen Wunsch erfüllten die Gäste den Jungs und bei jedem Lied wurde richtig „gegrölt“. Ihre Vorstellung kam beim Publikum so super an, dass sie ohne eine Zugabe nicht von der Bühne kamen.

Dann gab es etwas fürs Auge. Die Community Dancer aus Stolberg ist eine Tanzgarde, die aus über 30 Mädchen besteht und in biederen blauen Mänteln auf die Bühne zogen. Während ihres ersten Tanzes entledigten sie sich der Mäntel und standen in pink-farbenen Glitzerjacken vor dem Publikum. Während des gesamten Auftritts wurde keine größere Pause für ein weiteres Outfit eingelegt und trotzdem konnten sie sich hinter einem schwarz-roten Vorhang der pinken Jacke entledigen und erschienen dann in roter Korsage, schwarzer Bluse und Netzstrümpfen. Die Leiterin dieser Truppe war daran zu erkennen, dass sie eine rosa Perücke trug und ihre Korsage schwarz war. Egal zu welchen Liedern sie tanzten, es war einfach nur phantastisch und so bemerkte Sitzungspräsident Thomas Schmitz nach der Zugabe „es war eine unglaublich geile Nummer“.

Die Community Dancer aus Stolberg

Den Schluss dieses Abends machte die Band „KWIEN – De Stäänefleejer vum Rhing“. Sie sangen bekannte Karnevalslieder sowie ihre eigenen Kompositionen und heizten den Saal noch einmal so richtig auf.

Für Schmitz sowie für den gesamten MKV-Vorstand und die Gäste war es ein gelungener Abend und es wurde gebeten, den einen oder anderen Künstler für das Programm einer Karnevalsgesellschaft zu engagieren.