Die Spannung im Herzen der katholischen Welt bleibt bestehen: Auch am zweiten Tag des Konklaves ist die Wahl eines neuen Papstes vorerst gescheitert. Gegen 11:50 Uhr quoll erneut schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle – ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen konnten.
Von HB-Redakteur Dietmar Thelen
Magazin – Nach den erfolglosen zweiten und dritten Wahlgängen legten die Kirchenmänner eine Mittagspause ein. Im Gästehaus Santa Marta, ihrer Unterkunft während des Konklaves, stärken sie sich und bereiten sich auf mögliche weitere Abstimmungen am Nachmittag vor. Gegen 16 Uhr kehren sie zurück in die weltberühmte Kapelle – dort, wo in tiefem Schweigen und unter strengster Geheimhaltung der künftige Pontifex gewählt wird.
Die Regularien sind klar: Ein neuer Papst benötigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit – konkret 89 Stimmen. Doch die Einigkeit bleibt bislang aus. Die Wahl zieht sich hin, der Petersplatz bleibt gespannt. Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt: Solche Verzögerungen sind nicht ungewöhnlich. Papst Franziskus wurde 2013 im fünften Wahlgang bestimmt. Dass nun am zweiten Tag des Konklaves noch keine weiße Rauchwolke zu sehen war, lässt offen, wie viele Wahlrunden diesmal nötig sein werden.
Der Schornstein, eigens für das Konklave auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle installiert, bleibt das einzige sichtbare Signal aus dem Inneren der abgeschirmten Abstimmungen. Erst wenn weißer Rauch aufsteigt, wissen Gläubige wie Beobachter: Der 267. Papst ist gewählt. Dann wird sich der neue Kirchenführer auf dem Balkon des Petersdoms zeigen – ein historischer Moment, auf den Millionen Katholiken weltweit nun weiter warten. (dt)

