Wetterkapriolen und jede Menge Fun beim 12. Tractorpulling im Bockert

Während in Wacken langsam, aber sicher, die Regenstiefel im Matsch versanken, meinte es der Wettergott etwas besser mit dem Verein Tractorpulling Dülken e. V., der bereits zum 12. Mal zum Tractorpulling über zwei Tage hinweg eingeladen hatte.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotograf Martin Häming

Viersen – „Full Pull“ hießt es wieder am vergangenen Wochenende im Bockert, wo mit viel tatkräftiger Hilfe die Bahn zuvor so gut wie möglich wetterfest gemacht worden war. Mittlerweile haben sich die zwei Eventtage nicht nur zur Sport-, sondern auch zur Familienveranstaltung gemausert, gewohnt wurde am Samstagabend aber auch gefeiert.

Zur Freude der Veranstalter musste die Strecke für die Wettkämpfe am durchweg nassen Wochenende nur selten abgedeckt werden und das Motorsportevent konnte mit dem Garden Pulling wie geplant starten, ein Tractorpulling im Maßstab 1:4 mit umgebauten Rasenmähern. Die Idee stammt aus den USA und gibt auch dem Nachwuchs eine kostengünstige Möglichkeit einer Teilnahme. 1997 wurde ein Reglement für Europa erstellt, seitdem erfreut sich das Garden Pulling wachsender Beliebtheit.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Immerhin musste das Feld der Familie Winkels im Bockert in diesem Jahr durch den Regen zudem nicht zuvor fleißig gewässert werden, damit für den in den 1930er-Jahren entstandenen Motorsport aus den vereinigten Staaten die besten Voraussetzungen geschaffen werden konnten. Damals noch ohne Bremswagen, der kam nämlich erst in den 60er-Jahren hinzu. Um den Motorsport auch in Deutschland bekannt zu machen, wurde dann 1980 die DTTO (Deutsche Trecker Treck Organisation) in Deutschland gegründet, die bis heute für die Meisterschaften und Regeln zuständig ist.

Von dieser gibt es übrigens auch eine klimafreundliche Vorgabe für den in diesem Punkt emotional diskutierten Sport, der mit schwarzen Rauchschwaden verbunden ist. Ein nachhaltiges Motorsportevent? Geht tatsächlich, denn durch die Verwendung von Care-Diesel, der aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt wird, kann eine 90% geringere CO2e-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel nachgewiesen werden. Auch ist weniger bekannt, dass nur wenige Liter Kraftstoff pro Fahrzeug und Zug verbraucht werden.

Trotz der Wetterkapriolen zog das Event erneut zahlreiche Besucher an, die die Darbietungen der gemeldeten Starter mit großem Interesse verfolgten. Die Starter selbst kommen längst nicht mehr nur aus der Region, zur Freude der Veranstalter mischte sich unter sie auch der amtierende Deutsche Meister und Sieger im Euro-Cup der Light Modified „Green Monster V Mitas Edition“, der im letzten Jahr aufgrund eines Motorschadens ausgefallen war.

Der Verein Tractorpulling Dülken e. V. wurde 2017 von 14 Altmitgliedern der Landjugend Dülken gegründet, die selbst viele Jahre bei der Veranstaltung aktiv waren. Aktuell bestehend aus 33 Mitgliedern werden weitere Hände gesucht, denn der Zusammenschluss von jungen, motorsportbegeisterten Menschen möchte das Tractorpulling weiter bekannt machen. Wer Lust hat den Verein dabei zu unterstützen, der findet weitere Informationen auf der Webseite www.tractorpulling-duelken.de. (nb)

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3 Kommentare

  1. Viersen hält nichts von Klimakiller. Hier steht auf der Fahne geschrieben:Wir werden mit unserem Qualm das Klima Besiegen! ,,Ob im Norden Süden Osten oder den Westen, wir können die Luft am besten verpesten“.

  2. Im Straßenverkehr scheint Moral oft eine Nebenrolle zu spielen, insbesondere wenn es um Abgase geht. Aber ironischerweise setzen Traktorfahrer, mit ihren starken Emissionen, sich selbst zuerst den Schadstoffen aus, bevor andere betroffen sind.

  3. Und so haben euch wieder! Corona hat gesessen und ich bin mal im Herbst gespannt wenn das Virus X kommt ,da ist der Robert und alle Geschädigten auch mit dabei!

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