Zu einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier mit einem festlichen Essen luden der Verein Wohlfahrt und der Caritasverband an Heiligabend wohnungslose und bedürftige Menschen in die Caritaskirche an der Albertusstraße ein.
Mönchengladbach – Früher hat Dimitri andere Menschen mit seinen Spezialitäten begeistert – noch vor drei Jahren war er Chefkoch in einem griechischen Restaurant in Köln. Eine Zeitung zeichnete damals das Lokal aus und berichtete über seine Kochkünste; der Artikel ist im Internet zu finden. Dann sind ein paar Dinge in seinem Leben schiefgegangen. Zurzeit lebt Dimitri auf der Straße. Zur Weihnachtsfeier in der entwidmeten Caritaskirche brachte er sein Hab und Gut in zwei Taschen mit und setzte sich an einen der Tische. Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa servierte ihm das Essen: Rheinischer Sauerbraten mit Apfelrotkohl und Spätzle.
Der Koch ließ es sich schmecken – und lobte anschließend die Qualität: „Das Essen war perfekt“, sagte der 48-Jährige. Das sahen auch die übrigen über 50 Gäste so, von denen die meisten häufig den Tagestreff Bruno-Lelieveld-Haus des Vereins Wohlfahrt besuchen. Sie genossen nicht nur das festliche Menü, sondern auch die ruhige, entspannte Atmosphäre in der Caritaskirche, die der Caritasverband übernommen hat und demnächst umbauen will. „Wir möchten heute Weihnachten in Gemeinschaft feiern, denn das ist immer am schönsten“, erklärte Frank Polixa zur Begrüßung.
Der Caritas-Geschäftsführer dankte den insgesamt elf ehrenamtlich Engagierten, die alles vorbereitet hatten und bei der Feier mit anpackten, das Essen servierten, Kaffee ausgaben. Einige hatten ihre Kinder mitgebracht, Polixa selbst wurde von seiner 14-jährigen Tochter Lia begleitet. Auch Stefanie Schagen hatte zwei ihrer Kinder dabei. „Sie sollen sehen, dass ein Weihnachtsfest, wie wir es in unserer Familie feiern, nicht für alle Menschen selbstverständlich ist“, sagte sie.
Die Mitarbeiterin aus der Familienpflege des Caritasverbandes trug nach dem Essen die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vor. Zuvor hatte Hildegard van de Braak, die derzeit vertretungsweise den Tagestreff Bruno-Lelieveld-Haus leitet, der verstorbenen Menschen aus dem Umfeld der Wohnungslosen gedacht. Danach war Bescherung, jeder Gast erhielt eine Geschenktüte mit einem Weihnachtspräsent, wie eine warme Mütze und Süßigkeiten. Und ganz zum Schluss sorgte ein ehrenamtlicher Unterstützer mit seiner Trompete für einen besinnlichen Abschluss dieser besonderen Weihnachtsfeier.
Zu diesem Zeitpunkt wusste Dimitri noch nicht, wie die nächsten Tage für ihn verlaufen würden. Er habe gerade gar kein Geld mehr und müsse sehen, wie er über die Weihnachtstage an etwas zu essen komme. Umso mehr freute er sich über die Feier von Caritas und Verein Wohlfahrt. Die Caritaskirche verließ er mit einem dankbaren Gefühl: „Es ist schön, dass es Menschen gibt, die auf uns achten“, sagte er. (opm)