In der EU werden zwar 24 Sprachen gesprochen. Hilfe ruft man aber in der ganzen EU mit einer Nummer: 112.
Europa – 1. Was ist das Besondere am Euronotruf?
Der Euronotruf ist überall in der EU gebührenfrei verfügbar. Alle 112-Anrufe werden automatisch an die Leitstelle vor Ort durchgestellt. So kann in jedem Fall schnell Hilfe geleistet werden.
2. Was kann der Euronotruf noch?
Der Anrufer kann von der verantwortlichen Leitstelle für eine effektivere Hilfeleistung geortet werden – so kann die Hilfe oft noch schneller ankommen. Zudem haben 112-Anrufe im Netz vor anderen Anrufen Vorrang, das heißt andere Anrufe können unterbrochen werden, damit genug Empfang für den Notruf besteht.
3. Kann man auch außerhalb der EU die 112 wählen?
Neben den 27 EU-Mitgliedstaaten ist der Euronotruf in 16 weiteren europäischen Ländern verfügbar, wie beispielweise in Großbritannien, Lichtenstein und der Schweiz. Doch auch auf anderen Kontinenten kann man unter der 112 Hilfe rufen, beispielsweise in den USA, Costa Rica oder Südafrika.
2008 hatte eine Eurobarometerumfrage ergeben, dass lediglich 22 Prozent der Europäerinnen und Europäer die Nummer kennen. Daher wurde ein Jahr später der Europäische Notruftag ins Leben gerufen. Er findet am 11. Februar statt, da das ausgeschriebene Datum (11.2.) die Notrufnummer „112“ ergibt.
4. Vor welchen Herausforderungen steht der Euronotruf?
Die Notrufnummer 112 ist europaweit leider immer noch nicht sehr bekannt. In Deutschland kennt sie beispielsweise lediglich 42 Prozent der Menschen. Auch ist das Leitstellenpersonal oft mit Verständigungsproblemen konfrontiert, beispielsweise wenn Reisende die 112 im EU-Ausland wählen. Auch Notrufe, die in Grenzregionen in das falsche Land übertragen werden, sind problematisch. Dazu kommen häufige Fälle von Notrufmissbrauch.
5. Wie oft wird die 112 in der EU angerufen und wie schnell wird man durchgestellt?
Pro Jahr werden ungefähr 150 Millionen 112-Notrufe in der EU getätigt. Das entspricht 56 Prozent aller Notrufe innerhalb der EU. 95 Prozent der Euronotrufe werden innerhalb von 20 Sekunden beantwortet. (opm/Bundesregierung)