Eine Woche nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion arbeitet das Gesundheitshilfswerk action medeor weiter mit Hochdruck daran, soviel Hilfen wie möglich für die Menschen auf den Weg zu bringen.
Tönisvorst – Ein Erkundungsteam des Hilfswerks war bereits im Erdbebengebiet, um die Lage in verschiedenen Städten zu sondieren. Mit der Verteilung von tausenden warmen Mahlzeiten, Wasser und Decken wurde bereits begonnen.
Die Hilfen werden nun auf verschiedenen Wegen fortgeführt und intensiviert. Unter anderem sind die Errichtung so genannter „Community Shelter“ geplant. „Das sind beheizte Zelte von 100 bis 150 Quadratmetern, in denen sich die Menschen aufwärmen können und die als Anlaufpunkt für Essensausgaben und medizinische Dienstleistungen dienen können“, erläutert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. Es sollen zudem mobile Gesundheitsteams gebildet werden, die diejenigen Menschen aufsuchen, die kein Krankenhaus erreichen können. Sie sollen kleinere Blessuren vor Ort behandeln und bei schwereren Krankheiten oder Verletzungen einen Transport ins Krankenhaus organisieren.
action medeor arbeitet im Erdbebengebiet mit türkischen und syrischen Partnerorganisationen zusammen, die dort seit Jahren tätig sind. „Unsere humanitäre Hilfe in der Region bezog sich in den vergangenen Jahren auf die Versorgung syrischer Kriegsflüchtlinge“, erläutert Peruvemba, „jetzt weiten wir diese Tätigkeiten auf die Versorgung der Erdbebenopfer aus.“ Dass action medeor mit seinen Partnern bereits seit Jahren in der Region tätig ist, bringe Vorteile mit sich: „In der medizinischen Betreuung der Menschen und in der lokalen Beschaffung von Hilfsgütern haben wir funktionierende Prozesse etabliert, die wir jetzt für die Katastrophenhilfe nutzen“, schildert Peruvemba. Besonders wichtig: „Da unsere Partner sowohl in der Türkei als auch in Syrien als Hilfsorganisationen registriert sind, verfügen wir über gute Zugangswege für die Hilfen in Syrien“, betont Peruvemba, „das verschafft uns gerade einen Vorteil in der humanitären Arbeit.“ Weil action medeor durch seine Partner in der Region exzellent vernetzt ist, hat man zudem entschieden, der lokalen Beschaffung von Hilfsgütern den Vorzug zu geben. „Das ist im Moment der schnellste Weg, Hilfen für die Menschen zu organisieren“, begründet Peruvemba.
Vor allem in Syrien sieht man bei action medeor größere humanitäre Herausforderungen. In den von der syrischen Opposition kontrollierten Regionen rund um Idlib und Aleppo unterstützt action medeor gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen verschiedene Krankenhäuser und mobile Kliniken. „Unsere Partner verbrauchen jetzt zunächst ihre Vorräte an Medikamenten und medizinischem Equipment, erste Lücken werden möglichst schnell durch lokale Beschaffung gefüllt“, schildert Peruvemba. „Die Hilfstransporte aus unserem Medikamentenlager in Tönisvorst werden für die Versorgung der Menschen in den nächsten Monaten dann eine größere Bedeutung einnehmen.“
Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Wer online unter www.medeor.de spendet, kann dort auch seine Adresse für eine Spendenquittung hinterlassen. Klassisch geht es über IBAN DE78320500000000009993 bei der Sparkasse Krefeld, Spendenstichwort: „Erdbeben Syrien und Türkei“.
Auch das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, in dem action medeor Mitglied ist, ruft aktuell zu Spenden für die Ukraine auf. Spendenkonto DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort „Erdbeben Türkei und Syrien“. (opm)