Bald neue Heimat für die Karnevalswagen – das „Narrennest“

Was lange währt, wird endlich gut. So kann man die Odyssee bezeichnen, bis man für die Karnevalswagen der in Mönchengladbach ansässigen Gesellschaften einen geeigneten Platz gefunden hatte. Schon seit vielen Jahren sind die Hallen auf dem Reme-Gelände nicht mehr zumutbar. Es regnete durch, Vandalismus herrschte immer wieder, es gab keinen Strom und von Toiletten konnte keine Rede sein.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von MKV Fotograf H-Josef Katz

Mönchengladbach – Um den Karnevalsgesellschaften die neue Unterkunft der Wagen vorstellen zu können, hatte der Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) unter dem Vorsitz von Gert Kartheuser diese zu einem sogenannten „Richtfest“ in die Räumlichkeiten An der Waldesruh in Giesenkirchen eingeladen.

 

Begonnen wurde mit der Vorstellung des fast neu aufgestellten Vorstandes durch Gert Kartheuser (Vorsitzender des MKV) wie folgt: Hermann Schnitzler (stell. Vorsitzender re.), Guido Gauls (komm. Geschäftsführer 2 v.re.), Elsbeth Nöhles (Schriftführerin 3.v.re.), Rene Vogel (komm. Eventbeauftragter 3.v. li.), Frank Kirsten (Schatzmeister li.), Ralf Nöhles (Pressesprecher 2.v.li.). Natürlich durfte Bernie (Melanie Nießen vorne), das Maskottchen des MKV nicht fehlen.

Kartheusers besonderer Dank ging an Gregor Ungricht (re.) für das, was dieser mit seinem Team in den letzten Monaten geleistet habe. Auch bedankte er sich bei Jost Fünfstück und Christian Reifenrath, die immer und immer wieder bereitstanden und die durch Vandalismus entstandenen Schäden auf dem Reme-Gelände zu beheben.

Dann stellte er im Einzelnen die neuen Hallen vor. Es soll nicht nur eine Wagenbauhalle sein, sondern auch eine Begegnungsstätte für jung und alt. Es sind Sanitäranlagen, Büro- und Umkleidemöglichkeiten vorgesehen. Außerdem ein Proberaum, wo Tanz, Musik und Aufführungen trainiert werden können.

Narrennest von vorne

Diese kurze Vorstellung von Kartheuser endete mit den Worten: Im Oktober werden die Wagen vom Reme-Gelände in die neue Halle überführt werden. Ein neues Zuhause für die Karnevalswagen zu finden, das war ein Wunsch seit vielen Jahren und jetzt habe man es geschafft. Bei dieser Gelegenheit bedankte er sich bei allen Sponsoren, die den MKV tatkräftig unterstützen.

Dann wurden die amtierenden Prinzenpaare sowie die designierten Prinzenpaare mit Hofstaat nach vorne gebeten. Oberbürgermeister Felix Heinrichs durfte als erster Bürger der Stadt bei dieser Vorstellung natürlich nicht fehlen.

Kartheuser übernahm die Befragung der amtierenden Prinzenpaare, wie sie zu der neuen Halle stehen würden.

Prinz Niklas freute sich eine neue Halle zu haben, wo es nicht mehr tropft und die Wagen trocken untergestellt werden können.

Für Prinzessin Elke war es eine Riesenverbesserung. Man habe überall fließendes Wasser, überall Strom und auch endlich Toiletten. Bei dieser Gelegenheit ging ihr Dank an Ungricht, der das alles möglich gemacht habe und gleichzeitig bedankte sie sich bei Frau Ungricht, die ihren Mann immer in die Halle lässt.

Prinz Jost war ebenfalls begeistert von der neuen Halle. Auch könne man am Abend noch etwas tun, da überall Strom vorhanden sei. Er freut sich weiter auf die gemeinsame Zukunft mit den Gesellschaften.

Schnitzler übernahm dann die Vorstellung der Prinzenpaare in Lauerstellung.

Zukünftiger Kinderprinz Nicklas erklärte, warum er als Nicklas I. aufziehen werde. Er heiße zwar auch Nicklas, aber die Schreibweise seines Namens sei mit „c“ und sein Vorgänger heiße zwar auch Niklas aber eben ohne das „c“.

Kinderprinzessin in Lauerstellung Melissa freut sich, dass es bald los gehe und dann auch bald wieder Veilchendienstag sei.

Kathrin, bald Prinzessin der Stadt, führte aus, dass sie schon Kinderprinzessin der Stadt gewesen sei. Als sie 1998 nach dem Veilchendienstagszug vom Wagen gestiegen sei habe sie sich vorgenommen, einmal große Prinzessin der Stadt zu werden. Darauf hatte sie ihren jetzigen Mann Alexander und kommenden Prinzen beim Kennenlernen schon hingewiesen und dass sie mit ihm ein Prinzenpaar sein möchte. Er hat hierzu „ja“ gesagt und im November werden sie dann Prinzenpaar der Stadt Mönchengladbach.

Dann begrüßte Kartheuser ganz offiziell die Gäste im neuen Narrennest. Sein besonderer Gruß ging an Oberbürgermeister Felix Heinrichs in Vertretung der sonstigen anwesenden Politiker aus Rat, Land- und Bundestag. Natürlich durfte Ehrenvorsitzender Bernd Gothe nicht vergessen werden.

Weiter zeichnete Kartheuser noch einmal die vielen Mängel in dem Reme-Gebäude auf. Das ganze Jahr über mussten Schäden von Jost Fünfstück und Jürgen van Nieuwenhofen beseitigt werden. Eine neue Lösung musste her, aber aufgeben war keine Option und so bedankte er sich bei Bernd Gothe und Frank Boss für die tolle Unterstützung.

Nik Ebert ist der Patenonkel für das Wort „Narrennest“, denn dieser hat es aus der Taufe gehoben. Weiter dankte er allen die mitgearbeitet haben, denn der Mönchengladbacher Karneval ist nur möglich durch die Unterstützung. Das Narrennest soll ein Versammlungsort der Begegnung werden und zwar für jung und alt und es sei bereit für 3 x Halt Pohl und 3 x All Rheydt.

Oberbürgermeister Heinrichs begann seine Begrüßung mit den Worten: Diese Geschichte um das Narrennest hat viele Gesichter. Gothe und Boss haben dies auf den Weg gebracht. Bald kam die Zusage des Landes, aber trotzdem gingen noch viele Jahre ins Land. Es gab viele Ideen, die immer wieder zerschlagen wurden.

An einem Abend in München habe Heinrichs dann mit Norbert Bienen telefoniert und ihn gefragt, ob dieser nicht eine Halle in Mönchengladbach für die Karnevalswagen wüsste. Hierauf meinte dieser, er müsse überlegen und am nächsten Tag hatte er dann die Idee mit dieser Halle.

Es wurden viele Gespräche mit dem Ministerium geführt und auch ein Ratsbeschluss war notwendig. Dann kam ein Vertrag durch viele Menschen zustande. In Mönchengladbach sei das zustande gekommen, weil man zusammenhält. Das Narrennest soll mehr sein als eine Garage, hier soll ein Verbund hergestellt werden zwischen jung und alt.

Weiter gab er einen kurzen Rückblick auf den 1. Februar 2024, als sie zum ersten Mal in der Halle standen und Halt Pohl und All Rheydt gerufen haben.

Gregor Ungricht führte aus, dass ihm das Narrennest sehr am Herzen liege und er dort über 800 Stunden zugebracht hat. Weiter führte er aus, wie er zu dem Grundstück und wie es zu den Verhandlungen mit dem MKV gekommen sei. Auch wurden die bisherigen Arbeiten und Kosten im Detail genannt. Weiter hatte er Pläne an den Wänden der Halle drapiert, wo man genauestens ersehen konnte, wie es nach Fertigstellung aller Arbeiten aussehen werde.

Den Abschluss dieses Tages machte die Band „Echt Lekker“ mit ihrem tollen Repertoire von Karnevalsliedern.

Band „Echt Lekker“