Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) zog Bilanz beim Fischessen

Am Aschermittwoch ist alles vorbei, jedoch trifft sich dann das Präsidium des MKV mit Vertretern der einzelnen Gesellschaften, den Sponsoren sowie mit den zuständigen Vertretern der Stadt, um noch einmal die letzte Session Revue passieren zu lassen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Gert Kartheuser

Mönchengladbach – Gert Kartheuser, der Vorsitzende des MKV, begrüßte die Anwesenden traditionell im Hause des Handelshofes unter neuer Leitung mit Peter Simons. Er ist der Nachfolger von Joachim Potrykus. Diesen bat Kartheuser dann nach vorne, überreichte ihm ein Geschenk und dankte für die vielen Jahre und die gute Zusammenarbeit. Weiter wünschte er ihm viel Vergnügen im Ruhestand.

Joachim Potrykus

Simons ist seit sieben Wochen Leiter des Handelshofes und wird alles tun, um die bisherige Tradition weiter aufrecht zu erhalten. Er stellte sich mit kurzen Worten vor. Er wohne in Aachen, sei verheiratet und 53 Jahre alt. Weiter habe er 31 Jahre bei der Metro gearbeitet und jetzt in einem Familienunternehmen, was ihm besser gefalle als in einem Konzern. Karneval war für ihn eine große Herausforderung, denn es mussten 500 Europaletten bewegt werden und das war eine knallharte Aufgabe. So hatte er an diesem Abend seine Kollegen mitgebracht, die sich um alles kümmerten und auch die Küchen-Crew hatte alles vorbereitet.

Als Kartheuser Simons in der Stadtsparkasse kennen lernte und ihn fragte, ob die Tradition des Fischessens weiter im Handelshof durchgeführt werden könne, hat dieser spontan ja gesagt und darum seien alle auch wieder hier.

Kartheuser begrüßte anschließend alles was Rang und Namen in der Stadt hat, für alle sei hier Oberbürgermeister Felix Heinrichs genannt.

Mathis Wiesselmann mit Gert Kartheuser

Polizeipräsident Mathis Wiesselmann hatte dann noch etwas an das amtierende Prinzenpaar Stefan und Niersia Bianca zu überreichen. In der letzten Woche waren die Beiden im Polizeipräsidium und dort hat dann eine einstweilige Verhaftung stattgefunden. Er hatte auf das Anlegen von Handschellen verzichtet und sie wurden nur in Gewahrsam genommen. Vom Aufenthalt in der Zelle wurde dann ein Foto geschossen, auf einer Urkunde platziert mit dem Zusatz, dass die Beiden nun zu Ehrenkommissaren der Polizei ernannt wurden. Er überreichte diese Urkunde mit dem Hinweis, dass sie einen besonderen Wert habe und sie sollen gut darauf aufpassen.

Weiter ging es mit dem Dank an die Politik, die Banken und an die Presse für die tolle Berichterstattung in der Session.

Ein besonderes Dankeschön galt Thomas Platzer von MGMG, der seinen ersten Veilchendienstagszug so toll organisiert hatte und natürlich auch an seine Mitarbeiter.

Thorsten Neumann mit Gert Kartheuser

Thorsten Neumann, Medien- und Eventbeauftragter des MKV, blickte noch einmal kurz zurück auf die vergangenen Tage. Wenn man morgens um 9.00 Uhr durch die Stadt fährt und sieht, wie sich die Stadt langsam füllt, hat man eine andere Sichtweise, was noch alles gemacht werden muss. Da aber der Veilchendienstagszug so toll vorprogrammiert war, ist alles super gelaufen. Ebenfalls habe die Polizei sie bei ihren Vorab-Fahrten ganz toll unterstützt. Ebenfalls war es an der Wagenbauhalle phantastisch, wie Jost und Elke Fünfstück sowie die 1. Stadtgarde diesen Zug dort formiert hatten. Ohne die Mitarbeiter der Leute, die nicht immer im Vordergrund stehen, wäre so ein Zug überhaupt nicht möglich.

Weiter ging sein Dank an das Präsidium, welches einen tollen Job gemacht habe und viele Stunden zusammengesessen habe, um alles zu regeln. Es musste viel Neues gemacht werden, viele Steine weggeräumt werden, aber das Ergebnis habe man am Dienstag sehen können.

Auch ging sein Dank an Bernd Gothe, den Ehrenvorsitzenden des MKV, der viel für den Veilchendienstagszug getan habe, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte. Die Session sei unvergesslich, ist jetzt aber zu Ende und man sei beim Fischessen.

Kartheuser gab dann einen Rückblick über die Veranstaltungen des MKV.

Martin Schops beim Hoffest

Zunächst das Hoffest, welches traditionell in der Volksbank Mönchengladbach stattfand. Dank hierfür an Franz Meurers, dem Vorstand der Bank. Normalerweise wird an diesem Tag das neue Prinzenpaar vorgestellt, aber das war ja schon geschehen. Trotzdem wollte man das Hoffest nicht fallen lassen und hatte am Ohrenschmaus hierfür Martin Schops verpflichtet.

Weiter gab es eine neue Veranstaltung und zwar das Sommerfest für die Sponsoren des MKV im Bunten Garten.

Das Hoppeditzerwachen war ein großes Highlight mit ca. 3.000 Zuschauern. Ein tolles Programm, zusammengestellt von Rolf Gaden, eine tolle Stimmung und die Menschen auf dem Platz waren alle zufrieden.

Proklamation

Am 18.11.2022 war dann endlich die Proklamation und es war ein großer Tag für das Prinzenpaar. In der ausverkauften Kaiser-Friedrich-Halle wurde ein tolles Programm geboten und für das Prinzenpaar war es wohl einmalig. Auch die auswärtigen Gäste waren mehr als zufrieden.

Am 29.01.2023 fand dann in der Stadtsparkasse der Prinzenpaarempfang statt. Hierbei wurde Ralf Grewe für die Gastfreundlichkeit gedankt. Für das Prinzenpaar war es besonders emotional und es flossen auch einige Tränen.

Die frühere Seniorensitzung wurde umbenannt in Kaffeeklatsch und Karneval, da die Kosten für die Karnevalsgesellschaften der früheren Veranstaltungen gewaltig waren. So hat sich der MKV zusammen mit den Gesellschaften dazu entschlossen, diese neue Veranstaltung ins Leben zu rufen. Begonnen wurde in dem Jahr in Odenkirchen bei den KF Schwarz-Gold Odenkirchen, die auch die Heimatgesellschaft des amtierenden Prinzenpaares ist. Diese Veranstaltung wurde von ca. 330 Menschen besucht, ob jung oder alt. Ebenfalls wurde von Hephata ein Film gedreht, der auch von den Menschen jetzt gesehen werden kann, die diese Veranstaltung nicht besuchen konnten.

Karnevalistischer Markt in Rheydt. Am frühen Morgen wurden Tüten von Thorsten Neumann gepackt und an die schön geschmückten Stände verteilt. Obwohl es etwas geregnet hatte, war die Stimmung großartig.

Rathausübernahme in Rheydt. Ohne Jost Fünfstück, Norbert Bläsen und Jürgen van Nieuwenhofen wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich, denn sie stehen immer mit Rat und Tat zur Verfügung. Zusammen mit Gesellschaften hatte man überlegt, etwas Neues bezüglich des Zuges zu machen. Daraus wurde dann der vier Sternemarsch. Der Marktplatz war voll von Menschen, als die Züge eintrafen. Alle hatten ihren Spaß, aber was fehlte, war die Gastronomie. Im Vorfeld war mit diesen abgesprochen, ihren Restaurantbetrieb zu öffnen, was aber leider nicht der Fall gewesen sei und aus diesem Grund war der Platz nach einer Stunde auch leer, was nicht schön war.

Um dies zu ändern, will man sich in naher Zukunft mit der Stadt zusammensetzen um zu überlegen, wie man das ändern kann, so z.B. bei den Stand- und Konzessionsgebühren. Es wurde versprochen, dass Möglichkeiten diesbezüglich gefunden werden und man werde auch für Essen und Trinken sorgen.

Das Schachspiel war nicht so das Ding, aber es wurde gebeten, dem MKV eine Chance zu geben, etwas Neues zu machen und die Gesellschaften könnten dann auch zufrieden sein.

Axel Ladleif mit Gert Kartheuser

Der stellvertretende Vorsitzende des MKV, Axel Ladleif, zog ebenfalls ein Resümee. Er führte aus, wie schön die Session gewesen sei und einen versöhnlichen Abschluss gefunden habe. Auch hob er hervor, dass alle im MKV ihre Arbeit in der Freizeit und ehrenamtlich erledigen, damit die Leute in der Stadt Spaß haben.

Das wir alle drei schweren Jahre hinter uns haben, brauche er nicht zu erzählen. Aber man müsse Karneval aus tiefstem Herzen feiern. Zwei Sessionen sind ausgefallen, das Kinderprinzenpaar wurde proklamiert und dann war wieder alles Essig. Als sich alles etwas entspannt hatte, drehte Putin durch und alle hatten auch finanzielle Sorgen. Karneval soll uns Ablenkung geben können und müssen. Jeder habe sich aufgerafft und die Session durchgezogen. Es wurden die Veranstaltungen durchgeführt, um den Leuten ein paar Stunden Ablenkung geben zu können.

Weiter führte Ladleif aus, dass Karneval ein Mannschaftssport sei und man immer in eine Richtung gehen müsse. Außerdem solle man Nachsicht miteinander haben bei der Aufarbeitung der Session, denn viele seien sehr dünnhäutig geworden. Er hatte die Bitte und den Wunsch, dass dies so an die Gesellschaften weitergegeben werde, denn nur so könne man entspannt in die nächste Session gehen. Sein Schlusswort war: gemeinsam schaffen wir das.

Dann wurde das Kinderprinzenpaar mit Hofmarschall Hajo Hering und Adjutant Louis nach vorne gebeten. Leider war Lea nur alleine da, denn Marlon konnte leider aus gesundheitlichen Gründen an diesem Tag nicht teilnehmen.

Lea dankte den Sponsoren, denn ohne diese hätten sie dieses Amt nicht ausführen können. Weiter hat es ihnen besonderen Spaß gemacht mit dem Prinzenpaar und dem Hofstaat aufzutreten. Auch ging ihr Dank an die Gesellschaften, die sie eingeladen hatten.

Kartheuser zog den Hut vor dem Kinderprinzenpaar und der Kinderprinzengarde, denn zum Ende der Session türmten sich die Auftritte. Das dürfe zu keiner Belastung der Kinder führen und deshalb zollte er ihnen Respekt und Dank, was sie auch familiär geleistet hatten. Kartheusers Dank ging auch an den Adjutanten Louis, der den erkrankten Prinzen Marlon so toll vertreten habe.

Kartheuser bat dann das Prinzenpaar Stefan und Niersia Bianca nach vorne. Er führte aus, dass der Veilchendienstag ein Wahnsinntag gewesen sei und das das Prinzenpaar diesen Tag wahrscheinlich erst in den nächsten Wochen verarbeiten könne. Sie seien zwar seit vielen Jahren im Karneval aktiv, aber als Prinzenpaar sei das wohl etwas anders. Sie haben insgesamt 350 Auftritte hinter sich, was sehr anstrengend sei, aber man hat es ihnen nicht angemerkt. Er war stolz auf das Prinzenpaar und es hatte immer Spaß gemacht, mit ihnen durch die Säle zu ziehen.

Prinzessin Bianca bedankte sich bei jeder einzelnen Gesellschaft, die sie getragen haben. Man habe zusammen Karneval gefeiert, gelebt und geliebt. Auch der VDZ war der volle Wahnsinn. Tausende von Menschen hatten Spaß und feierten Miteinander und Füreinander.

Für Prinz Stefan war die ganze Session ein Auf und Ab. Viele Emotionen gingen rauf und runter und er sprach seinen Dank aus an alle, die sie durch die Session getragen haben. Als nächstes fahren sie nach Teneriffa und schauen einmal, was da passiert. Weiter war es für ihn eine tolle Session, es gab kein böses Wort und das sei für alle wichtig. Er dankte auch dem Wagenbauteam für den tollen Wagen, denn sie haben noch nie auf so einer schönen Wolke gestanden.

Da das Prinzenpaar in der Session auf persönliche Geschenke verzichtet und dafür für die Wagenbauhalle gesammelt hatte, kam dann der stolze Betrag von 4.200 Euro zusammen.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs dankte dem MKV-Präsidium für das, was sie in der schweren Zeit geleistet hätten.

Weiter führte er aus, dass genau vor drei Jahren an Aschermittwoch sein Vorgänger die Nachricht erhalten habe, dass der erste Fall von Corona in Mönchengladbach aufgetreten sei. Auch die vergangene Zeit habe alle etwas mitgenommen, wenn man bedenkt, was in der Zeit alles passiert ist. Aber wir haben Karneval gefeiert, denn Karneval bedeutet das Leben zu feiern. Er dankte dem Prinzenpaar, dass sie trotz der widrigen Umstände weiterhin das Prinzenpaar zu sein. Wir haben alle da wieder angeknüpft, wo wir vor drei Jahren aufgehört haben. Jetzt werde es wieder neun Monate dauern bis zum nächsten Prinzenpaar, aber man könne die Zeit nutzen, denn Mönchengladbach hat viel zu bieten.

Dann erklärte er gegenüber dem MKV, dass man diese Buchstaben auch vertauschen könne in KVM und das würde dann heißen „Kontinuierliche Verbesserung von Maßnahmen“.

Auch seien Jugendträume von Heinrichs in Erfüllung gegangen und zwar einmal mit einem Degen zu hantieren, dann Kamelle zu werfen und mit der Prinzessin zu tanzen.

Bruno Wiesner als Schatzmeister des MKV bedankte sich persönlich bei den Sponsoren, denn ohne sie könnte man den Karneval nicht feiern. Weiter wies er darauf hin, dass über neue Formate nachgedacht werde, besonders für die Jugend.

Zum Schluss der Veranstaltung erhielten die Herren Peter Simons, Joachim Potrykus und Manfred Kammer jeweils einen Blumenstrauß in den Farben des MKV in blau und weiß und für die Damen des Service gab es den MKV-Clown in Form von Süßigkeiten.