Tolle Schnäppchen kann man in der kaufbar erwerben. Das Gebrauchtwarenkaufhaus steht aber auch für Nachhaltigkeit, denn durch den verlängerten Warenkreislauf werden Ressourcen geschont und Abfälle vermieden. Und schließlich ist die kaufbar ein soziales Projekt. Hier erhalten Menschen, die schon längere Zeit arbeitslos sind, eine neue Chance.
Viersen/Kempen – Die Mitarbeiter der kaufbar sind Arbeitsuchende, die sich mit einer sinnvollen Beschäftigung qualifizieren, um wieder am Berufsleben teilhaben zu können. Dies geschieht mit finanzieller Unterstützung und in enger Kooperation mit dem Kreis Viersen und dem Jobcenter. Das Motto der kaufbar lautet: aus Arbeit in Arbeit.
Erläutert wird dieses Projekt von Ludger Floßdorf. „Unsere Aufgabe ist es, Menschen zu qualifizieren und sie wieder fit zu machen für den Arbeitsmarkt.“ Keine leichte Aufgabe, denn viele der Mitarbeiter, die über das Jobcenter vermittelt werden, sind seit Jahren arbeitslos. Entsprechend ist die Motivation sehr unterschiedlich. Das reicht von reiner Abwehrhaltung bis zu Interesse und großer Neugier.
Bei der kaufbar erinnert man sich gern an positive Fälle, bei denen bei Mitarbeitern versteckte Fähigkeiten entdeckt wurden und die so in neue Arbeitsverhältnisse vermittelt werden konnten. Ein Mann mit Drogenvergangenheit etwa, der in der Gruppe Heimat und Aufgabe gefunden hat, ein älterer Mitarbeiter, der einen Fahrerjob als neue Stelle bekommen hat, ein ungelernter Mitarbeiter, dessen handwerkliches Geschick entdeckt wurde und der zu einer Möbelfirma vermittelt werden konnte. „Ich sehe das immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Die Betroffenen bekommen wieder einen festen Job, und wir als kaufbar haben wieder einen guten Mitarbeiter weniger“, schmunzelt Ludger Floßdorf.
Die kaufbar bietet mit ihrem Team gute Möglichkeiten, Arbeitsabläufe kennenzulernen – von der Kassiertätigkeit über die Dekoration bis zur Mülltrennung, der Möbelmontage und Pflanz- und Pflegearbeiten im Bereich Vegetationstechnik. Mitarbeiter werden bei der Sortierung und im Verkauf ebenso eingesetzt wie im Lager und im Transport sowie bei den haushaltsnahen Dienstleistungen.
Bewähren sie sich, können sie externe PC-Schulungen erhalten und Führer- oder Staplerscheine machen. So bekommen Arbeitsuchende ihre Qualifikation für den Wiedereinstieg ins Berufsleben. „Viele Menschen haben unentdeckte Talente. Es ist unsere Aufgabe, dies zu entdecken und die Mitarbeiter entsprechend einzusetzen. Damit ihnen Arbeit wieder Spaß macht“, sagt Ludger Floßdorf. (opm)