Die Ki Ka Kai a 1902 e.V. Boisheim feierte ihr Jubiläum am eigenen See

Zwei Tage lang zelebrierte die Boisheimer Karnevalsgesellschaft ausgiebig ihr besonderes 11 x 11-jähriges Jubiläum. Der Umstand, dass das Zelt mehr oder weniger auf einer eigenen Insel nach den Regenfällen stand, wurde kurzerhand mit in die Feierlichkeiten eingebunden.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Leo Dillikrath

Bossem – Die Stadtgeschichte schreibt den 2. Februar 1902, als in der Gaststätte Feldges acht Gründer den Grundstein für die heutige Boisheimer Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a legten. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass es anders gekommen wäre, denn dann würde der heutigen Brauchtumslandschaft nicht nur etwas, sondern ganz viel fehlen. Die „Rote Welle“, wie sie gerne im Karneval genannt wird, besticht nämlich mit viel familiärem Charme und vor allen Dingen einer besonders ausgeprägten Leidenschaft für die jecke 5. Jahreszeit.

Aber zunächst noch einmal zurück in der Zeit, denn ihre Beliebtheit sprach sich schnell herum und so wuchs der Verein ebenso schnell unter dem ersten Präsidenten Theodor Meis an, der von Johann Schneider als Stellvertreter, Friedrich Meis als Schriftführer und Wilhelm Terstappen als Kassierer unterstützt wurde.

Ein ganz normaler Karnevalsverein also? Oh nein, so war die Ki Ka Kai a noch nie, der man beim Eintritt den Eid „Ich schwöre unserm Heldenvater Jokus, bis Aschermittwoch, wenn die Stunde schlägt, wo wir unsere Narrheit ablegen, treu zu bleiben!“ schwor und in der in der ersten Zeit Bratwürste bei Landwirten gesammelt wurden, die mit viel Hopfenkaltschorle verspeist wurden.

Wie viele andere Gesellschaften, ruhte das närrische Miteinander während des Zweiten Weltkrieges. Doch einmal vom Karnevalsvirus infiziert, kann dieser nicht auf längere Zeit pausieren und so wurde 1948 das jecke Treiben durch Herbert Thyssen wieder aufgenommen, erstmals so richtig ins Rampenlicht nach den Kriegswirren traten die Mitglieder allerdings erst 1950 mit einem Kappenball im Saal Werkes.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Bis zum Jahr 2024 ist die Ki Ka Kai a fleißig auf über 55 (männliche) Mitglieder gewachsen und wir sind in unserem Rückblick bei einem wunderbaren Jubiläum angekommen. 11 x 11 Jahre feierte die Gesellschaft nämlich an diesem Wochenende und Wettergott Petrus hatte den Boisheimern kurzerhand einen eigenen See am Festzelt geschenkt. Die Karnevalisten nahmen das, wie es Karnevalisten eben tun, mit viel Spaß an der Freud und feierten auf ihrer eigenen Insel mit vielen Gästen und drei neuen Senatoren.

Passenderweise durften dabei auch die Teilnehmer der 35. Viersener Oldtimer-Rallye nicht fehlen, die in Boisheim eine Mittagspause am Samstag einlegten, bevor dann Ortsvorsteher Rainer Thielmann (CDU) und Manfred Mynands (TSV) Gratulationen überbrachten, denen von der heimischen Kindertanzgarde das i-Tüpfelchen aufgesetzt wurde.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

„Es gibt 10.000 Gründe auf unsere Garde stolz zu sein“, unterstrich Marko Dillikrath am Abend in seiner Rede. „Aber es gibt 10.001 Gründe auch auf eure Mädels stolz zu sein. Denn unsere Mädels, was die für uns machen, ist etwas mehr als 50 % vom Ganzen. Danke, danke, danke, dass es euch gibt!“ Er ließ es sich nicht nehmen zudem das einzige Ehrenmitglied willkommen zu heißen, welches nicht männlich ist. Vertretend für alle anderen besonderen Gäste ließ er das Rampenlicht auf Ingeborg Gartz scheinen, die mit stürmischem Applaus begrüßt wurde.

Zudem nutzte auch die Dülkener Ortsbürgermeisterin Simone Gartz (CDU) das Mikrofon für lobende Worte, an die sich der besondere Moment der Mützenübergabe an die neuen Ehrensenatoren Bernhard Uebel, Dr. Oliver Gehse und Holger Niessen anschloss.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Ja, Karneval lässt sich auch im Sommer feiern, das hat die Ki Ka Kai a schon im Vorfeld oft genug bewiesen. Mit dem Süchtelner DJ Detlef Belk und den Bands „Hands up“ sowie „Mir sin Jeck“ war dann auch das traditionelle Schunkeln angesagt, bis am Sonntagmorgen das Katerfrühstück mit rund 200 Anmeldungen und der Frühschoppen mit Musiker Cristian Pichardo dem Jubiläum den letzten Schliff verliehen. Als dann am Nachmittag die Feierlichkeiten der Ki Ka Kai a 1902 e.V. Boisheim langsam aber sicher ausklangen, war es eigentlich viel zu früh.

Wie gut, dass die engagierte Gesellschaft schon im August zum nächsten Highlight einlädt, wenn es auf der Dülkener Melcherstiege wieder heißt: „Mallorca meets Karneval“. Die Karten für das sicherlich wieder unvergessliche Open-Air sind zum Preis von 22,50 Euro im Vorverkauf bei Edeka Zielke in Viersen und Dülken sowie bei der Ki Ka Kai a-Geschäftsstelle (Nettetaler Straße 120 (Boisheim), marko.dillikrath@gmail.com, 0171 7520187) erhältlich. (cs/ld)

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Ein Kommentar

  1. Ein Fest was ich nicht vergessen werde, Freundschaft und Heimatgefühl, trotz zum großen Jubiläum eine Veranstaltung hatte, wo die Engel de Ki Ka Ka a zum Auftakt einen See der Ki Ka Kai A Kredenzten. Es waren sogar Schwimmer in See. Das hat es noch nie gegeben. Man konnte sich mit jedem Unterhalten. Es war einfach Klasse. Alles was das Herz zu solch einem Fest gerne hätte war einfach da. Sogar für Kinder eine Riesen große Hüpfe Burg. Das Sonntagsfrühstück Bombastisch einfach toll. Ich bin froh das ich da war. Macht weiter so.

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