Auf der Welt gibt es viele verschiedene Arten von Geld. Nahezu jedes Land beziehungsweise jeder politische Zusammenschluss verschiedener Länder verfügt über eine eigene Fiat-Währung. Was in Europa der Euro ist, ist der Dollar in den USA.
Service – In der Regel werden diese Währungen in Form von Bargeld und Münzen ausgegeben und können im Anschluss für Einkäufe und andere Zahlungen verwendet werden. Mit dem Hype rund um Kryptowährungen wie Bitcoin hat sich allerdings eine neue Form von Geld auf dem Markt etabliert: Digitale Währungen. Auch Behörden und Regierungen haben auf diese Entwicklung reagiert und kurzerhand Lösungen wie den digitalen Euro und CBDCs (central bank digital currencies) veranlasst. Doch was hat es damit eigentlich auf sich und inwiefern können digitale Währungen Einfluss auf unser aller Zukunft nehmen?
Digitale Währungen: Dezentrale Verwaltung bald nicht mehr Standard?
Wer an digitale Währungen denkt, wird diesen Begriff schnell mit den im Trend liegenden Kryptowährungen assoziieren. Schließlich waren Bitcoin, Ethereum und Co lange Zeit tatsächlich die einzige Form von echter Währung, die ausschließlich digital zu finden war. Doch aktuelle Meldungen lassen die Finanz-Community derzeit aufhorchen. Schließlich scheint die alleinige Herrschaft der Kryptowährungen bald ein Ende gefunden zu haben. Die Bundesbank selbst spricht zumindest von einer großen Chance, die sich mit der Einführung des digitalen Euro ergeben könnte.
Faktisch gibt es nämlich quasi keinen Grund, der gegen die Einführung digitaler Währungen, die anders als Bitcoin und andere Kryptowährungen zentral verwaltet werden, spricht. Hierdurch könnte das Angebot im Finanzsektor erweitert und damit zu einer zusätzlichen Stabilisierung der globalen Wirtschaft beitragen. Vor allem Verfechter der Kryptowährungen, welche den neuen Trend vor allem aufgrund der dezentralen Möglichkeiten verfolgen, stößt die Planung der Digitalisierung von zentral regulierten Fiat-Währungen daher teilweise sauer auf.
Digitaler Euro: Lediglich Ergänzung zum bisherigen Angebot
Die digitale Währung soll das Papiergeld langfristig nicht vollständig ersetzen. Darüber hinaus ist wichtig zu verstehen, dass der digitale Euro anders betrachtet werden muss als das gewöhnliche Guthaben, welches beispielsweise im Online Banking zur Verfügung steht, um zum Spielen beim Bet Casino eingezahlt werden kann. Es ist also davon auszugehen, dass ein digitaler Euro zunächst parallel zum klassischen Euro verläuft, dabei allerdings im Wert an das Original gekoppelt sein wird. Ein klassischer Euro entspricht somit gleichzeitig auch einem digitalen Euro.
Bei der Nutzung kann der digitale Euro dann gegenüber den bisherigen Möglichkeiten, die Währung online oder im echten Leben zu verwenden, mit einigen Vorteilen überzeugen. Dies ist schließlich auch erforderlich. Denn ohne einen nennenswerten Grund würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, die altbekannte Währung in ihrer bisherigen Form und Handhabung gegen neue Technologien eintauschen zu wollen.
Brauchen wir überhaupt noch reguläre Banken?
Der digitale Euro könnte einige einschneidende Veränderungen im Finanzsektor hervorrufen. Aufgrund der Möglichkeit, die digitale Währung fortan nicht mehr bei einer Hausbank, sondern direkt bei der ausgebenden Zentralbank anlegen zu können, bietet es den Kunden verschiedene Vorteile. Zum einen besteht hierdurch mehr Sicherheit im Rahmen der Wertstabilität und der sicheren Anlage des eigenen Guthabens. Zum anderen ist der Verwaltungsaufwand bei rein digitaler Währung deutlich geringer, als es bei einem koordinierten Druck und Prägung von Scheinen sowie den Münzen der Fall wäre.
Zudem besteht quasi kaum ein Unterschied zur bisherigen Situation. Da das Bargeld auch langfristig nicht abgeschafft werden soll, können digitale Euros jederzeit auf Wunsch in Scheine und Münzen umgewandelt werden. Dies ermöglicht einen flexiblen Umgang mit der altbekannten Währung in ihrer bisherigen Form, bietet dabei allerdings gleichzeitig Zugriff auf die vielen unbestrittenen Vorteile, welche die digitale Version der Währung mit sich bringen kann. Hier sind die Vorteile des digitalen Euro: Die wichtigsten Gründe für eine mögliche Einführung:
- Schnelle und effiziente Bearbeitung von Transaktionen
- Unabhängig von bestehenden Banken ohne dabei dezentral sein zu müssen
- Umweltfreundlich dank Einsparung von physischer Währung
- Bekämpfung von Kriminalität durch erhöhte Transparenz im Zahlungsverkehr
CBDCs abseits des Euros: Entwicklung im globalen Finanzsektor?
Auch abseits des digitalen Euros stehen CBDCs hoch im Kurs. So wurde in Schweden beispielsweise bereits im Jahr 2020 ein Modellprojekt für die E-Kronen ins Leben gerufen, bei dem die Anwendbarkeit der digitalen Währung auf Herz und Nieren überprüft werden sollte. Auch abseits vom europäischen Raum gibt es bereits viele Überlegungen, die entsprechenden Währungen, die fortan von einer Zentralbank reguliert und online verwaltet werden, mit in die Planungen einzubeziehen.
Vor allem in Afrika, wo Innovationen im Bereich von Währungen aufgrund der gegebenen Umstände jederzeit gern gesehen sind, sind die Planungen bereits deutlich weiter fortgeschritten. So hat beispielsweise Nigeria schon im Jahr 2021 als erstes afrikanisches Land auf offiziellem Wege eine Central Bank Digital Currency eingeführt. Auch im Westen, nämlich den USA, laufen die Planungen für eine digitale Version des US-Dollars bereits auf Hochtouren. Finale Ergebnisse, Simulationen oder Prototypen wurden hier allerdings bisweilen nicht veröffentlicht.
Globalisierung in vollem Gange: Helfen digitale Währungen der globalen Wirtschaft?
Experten sind sich sicher, dass die digitale Währung einen wichtigen und positiven Einfluss auf die globale Wirtschaft nehmen kann. Während Privatpersonen auch weiterhin höchstwahrscheinlich die klassischen Banknoten präferieren werden, können Unternehmen und Institutionen von der Digitalisierung von Währung profitieren. Hierdurch sinkt nämlich nicht nur der unternehmensinterne Verwaltungsaufwand, auch die möglicherweise anfallenden Gebühren können mit digitalen Währungen stark verringert oder gar gänzlich gestrichen werden.
Schließlich sind es fortan nicht mehr die Haus- und Geschäftsbanken, sondern die Zentralbanken selbst, welche die Umrechnung in andere Währungen bei Zahlungen und anderen Transaktionen vornehmen. Hierdurch entfallen Gebühren und andere zusätzlichen Kosten, was wiederum zu steigenden Gewinnen von Unternehmen führt.
Digitale Währungen: Langsamer Prozess
Die Einführung der digitalen Währungen wird sich höchstwahrscheinlich als ein langwieriger und schleichender Prozess gestalten. Große Teile der Bevölkerung werden lange Zeit weiterhin die klassische Alternative bevorzugen, wodurch voraussichtlich zunächst nur ein kleiner Teil zu aktiven Nutzern von Währungen wie dem digitalen Euro wird. Die Prognose zeigt allerdings deutlich, dass wir uns früher oder später in jedem Fall auf die neue Technologie einstellen müssen. (opm)