Längst ist der Dülkener Volkmar Hess kein Unbekannter mehr am Niederrhein. Seit fast dreißig Jahren ist der Schellack-Antiquar ehrenamtlich im Kultur- und Musikbereich aktiv und kann auf eine ansehnliche Anzahl verschiedenster Projekte verweisen, die nicht nur tanzbare Freude, sondern ebenfalls wichtige finanzielle Unterstützung für mancherlei Projekte erbrachten.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersen-Dülken – Rund 31 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich, viele davon auch am Niederrhein und natürlich in Viersen. Ihr Einsatz in der Flüchtlingshilfe, bei Sportvereinen, Kunst, Kultur, im Umweltschutz, mit Kindern, Jugendlichen oder Senioren und in vielen anderen Bereichen stärkt das Miteinander der Menschen und das Gemeinwohl. Grund genug einmal diese Menschen und die hohe Bedeutung ihres Einsatzes in das Scheinwerferlicht zu rücken, denn Ehrenamt ist Ehrensache.
Nicht nur in der Gesamtstadt Viersen ist der 63-jährige Volkmar Hess bereits seit 1994 aktiv. Ebenfalls in Dormagen ist der Ehrenamtler längst fest verankert. Der Schellack-Antiquar und Restaurator für Grammophone ist dabei Dülken allerdings immer treu geblieben und betreibt das „Dülkener Haus des nostalgischen Klanges“. Wenn er nicht dort ist, dann können Besucher im Int. Phono+Radio-Museum Dormagen auf ein Gespräch vorbeischauen. Auch dieses Angebot ist nach seiner Idee entstanden. Dass er dann noch Zeit als Ehrenmitglied des Fördervereins Robin Hood e. V., für den Kulturausschuss der CDU Dormagen, den Stiftungsrat Bürgerstiftung Dormagen und als Veranstalter von Musik- und Tanzveranstaltungen findet, das zeigt beispielhaft, wie sehr ehrenamtliches Engagement auch das eigene Leben bereichert.
1. Wie lange sind Sie schon ehrenamtlich aktiv?
Mittlerweile bin ich seit 1994, also fast seit drei Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv.
2. Wie sind Sie auf Ihr Ehrenamt aufmerksam geworden?
Im Grunde gar nicht, ich habe ein kulturelles Angebot geschaffen, welches Interessierte und auch Förderer findet.
3. Was motiviert Sie?
Kulturschaffend tätig zu sein vermittelt zumeist Freude, viele Kontakte, nette Gespräche und, und, und … rundherum ein Gewinn – auch für mich.
4. Haben Sie schon mal eine besondere Situation erlebt, die Sie bis heute begleitet?
Ehrenamtlich tätig zu sein bringt viele besonderen Situationen, die mich positiv begleiten, leider muss man sich, wie überall im Leben, allerdings auch mit negativen Momenten zurechtfinden.
5. Haben Sie Ihre freiwillige Tätigkeit schon einmal bereut?
Bereut nein, enttäuscht ja, was dann auch zu Veränderungen im Engagement führt. Die schönen Momente und die Dankbarkeit, die ich bei meinem Ehrenamt erfahre, sind das, was antreibt.
6. Was würden Sie anderen Menschen mit auf den Weg geben, die sich ehrenamtlich engagieren wollen?
Da kann ich nur für meinen „Kulturbereich“ sprechen. Mein Credo: Eigene Ideen entwickeln, nach Gleichgesinnten suchen – machen!
7. Was wünschen Sie sich für die Ehrenamtler von Politik, Wirtschaft oder Verwaltung?
Eine bessere Bewerbung der Ehrenamtskarte NRW mit verschiedenen auf das Jahr verteilten Aktionen für Inhaber der Karte. Beispielsweise eine Tageskarte für den öffentlichen Nahverkehr, ein kostenfreier Eintritt im Schwimmbad oder ein Sommerfest für Ehrenamtler. Was verbessert werden muss ist die Öffentlichkeitsarbeit, gerade in der jetzigen Zeit ist es nicht so einfach öffentlichkeitswirksam das Ehrenamt in den Fokus zu rücken.
Vielen Dank für das Interview. (nb)
