Nach etwa dreimonatiger Bauzeit sind die ersten Sanierungsarbeiten an der ehemaligen katholischen Kapelle auf dem städtischen Friedhof Löh nun abgeschlossen. Die Kapelle und die Kolumbarien darin sind ab sofort wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. In den Kolumbarien ist mit Inkrafttreten der neuen Friedhofssatzung das Aufstellen von Wachskerzen bald nicht mehr zulässig.
Viersen – Weil Teile der Natursteinfassade über dem Haupteingang in der Standsicherheit eingeschränkt erschienen und im schlimmsten Fall herunterzufallen drohten, musste die Friedhofskapelle Anfang Juni für Besuche gesperrt werden. Die Mängel waren während einer Begehung entdeckt worden, die ursprünglich der Begutachtung von Vandalismusschäden durch Kerzenwachs im Bereich der Kolumbarien gegolten hatte. Dabei waren Beschädigungen an der Naturstein- und Mauerwerksfassade aufgefallen. Ein Großteil der Mauerwerkabdeckungen aus Naturstein war stark verwittert, abgebröckelt und an einigen Stellen ganz abgeplatzt.
Die Bauarbeiten verlängerten sich erheblich, nachdem Mitarbeitende des beauftragten Fachbetriebs für Natursteinarbeiten zusätzlich statische Mängel am Dachstuhl des denkmalgeschützten Sakralbaus entdeckt hatten. In enger Abstimmung mit dem hinzugezogenen Planungsbüro, einem Dachbau-Fachbetrieb und den Naturstein-Fachleuten wurden daraufhin umfangreiche Maßnahmen zur Sicherung des Dachstuhls geplant und schließlich erfolgreich umgesetzt.
Mit Abschluss der aktuellen Bauphase konnte die Verkehrssicherheit der Friedhofskapelle wiederhergestellt und der Zugang für Angehörige zu den Kolumbarien gewährleistet werden. „Das war uns zunächst das Wichtigste“, sagt der zuständige Projektleiter Pete Brough vom städtischen Gebäudemanagement. Bei einem gemeinsamen Ortstermin mit Matthias Pasch, Abteilungsleiter Stadtgrün und Forsten bei der Stadt Viersen, weist er auf weitere Fehlstellen an der Fassade hin, die jedoch nicht sicherheitskritisch sind. „Darum werden wir uns im kommenden Jahr in einem weiteren Bauabschnitt kümmern“, versichert Brough.
Ebenfalls im Blick haben die beiden städtischen Mitarbeiter sichtbare Fleckenbildung in Bodennähe an den Innenwänden der Kapelle. „Aufsteigende Feuchtigkeit. Auch hier werden wir im nächsten Bauabschnitt geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen“, sagt Matthias Pasch. Schwarze Flecken auf dem Boden sind nicht etwa Schimmel, sondern die Überbleibsel von mutwillig verspritztem Kerzenwachs. Weil zusätzlich immer wieder Kolumbarien durch Wachs verunreinigt werden, und auch wegen der Brandgefahr, werden Wachserzen nach der in Kürze anstehenden Veröffentlichung der neuen Friedhofssatzung in der Friedhofskapelle nicht mehr erlaubt sein. Bei näherer Betrachtung erweist sich schon heute das ein oder andere flackernde Grablicht als täuschend echt wirkende LED-Variante – ohne jede Brandgefahr. (opm)