Gladbacher Karnevalisten treffen verantwortungsbewusste Entscheidungen

Am Mittwoch, 15. Dezember 2021, fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Mönchengladbacher Karnevals Verbands im „Hugo Junkers Hangar“ am Flughafen Mönchengladbach statt.

designiertes Prinzenpaar Stefan und Bianca Zimmermanns

Mönchengladbach – Von den 38 angeschlossenen Gesellschaften waren Vertreter von 36 Gesellschaften anwesend. Notwendig war die Versammlung geworden, da wegen der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie dringend Entscheidungen getroffen werden mussten, um den beteiligten Vereinen und Gesellschaften Sicherheit für die weitere Planungsphase zu geben.

Es fand ein reger Austausch aller Anwesenden zur aktuellen Corona-Lage statt. Nach etwas mehr als zwei Stunden wurde ohne Gegenstimmen Folgendes für die laufende Session beschlossen:

  • Es wird es keine Prinzenpaar-Proklamation geben, auch nicht die zunächst angedachte „kleinere Variante“.
  • Die Mitgliedsgesellschaften des MKVs sagen alle Saalveranstaltungen (Indoor) für die aktuelle Session ab. Die jeweiligen Gesellschaften informieren individuell die jeweiligen Kartenkäufer.
  • Der Rosenmontagszug in Rheydt, die Veedelszüge der einzelnen Gesellschaften in den Stadtteilen und auch der große Veilchendienstagszug finden nicht statt und werden abgesagt!
Kinderprinzenpaar Prinz Marlon I. und Prinzessin Lea I.

Das designierte Prinzenpaar Stefan und Bianca Zimmermanns sowie das bereits proklamierte Kinderprinzenpaar Prinz Marlon I. und Prinzessin Lea I. gehen in die „Verlängerung“ und werden als Tollitäten auch Session 2022/2023 bestreiten.

Das Motto „Gladbach schwebt auf Wolke 7“ wird ebenfalls für die neue Session übernommen und höchstens um einen kleinen Zusatz („7.1“) ergänzt, so dass alle für diese Session angeschafften Ausstattungsgegenstände, wie z.B. Orden, Pins usw., weiterverwendet werden können.

Gert Kartheuser
Gert Kartheuser

Dass diese Entscheidungen den Karnevalisten nicht leichtfielen, ist insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich um die zweite de facto ausgefallene Session in Folge handelt, gut nachvollziehbar.

Die Karnevalisten in Mönchengladbach haben nun pro aktiv ihren Teil dazu beigetragen, die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie zu verhindern.

Nun liegt es an den Verantwortlichen des Landes NRW und des Bundes, die gestern veröffentlichten und in Aussicht gestellten Unterstützungen für die betroffenen Vereine auch verbindlich zu beschließen und festzulegen. „Wir erwarten nun vom Land NRW konkrete Taten und verbindliche Mönchengladbacher Karnevalsverband Hilfen für die von Veranstaltungsabsagen betroffenen Vereine“, so Gert Kartheuser, Vorsitzender des MKV.

Wie bereits in den vergangenen Monaten steht der MKV den angeschlossenen Gesellschaften mit der eigens geschaffenen Corona-Stabstelle bei allen Fragen und Anliegen beratend und unterstützend zur Seite. Auch das Thema „Förderprogramme“ bei abgesagten Veranstaltungen wurde bereits für die Gesellschaften aufbereitet. Der Verband unterstützt hier bei der Antragsstellung und begleite die Prozesse mit Hintergrundinformationen, Anleitungen zur Antragsstellung und dem allgemeinen Vertragswesen mit den beauftragen Gewerken/Partnern.

Es wurde dazu aufgerufen – wie auch schon in der vergangenen Session –, sich in den nächsten Tagen/Wochen mit kreativen Möglichkeiten zu befassen, wie man trotz Pandemie den Menschen mit dem Karneval Freude bereiten kann. Der MKV unterstützt entsprechende Aktionen. So wird es u.a. eine Neuauflage der schon in der letzten Session aus der Taufe gehobenen „Jecken Flimmerkiste“ geben. Eine aufgezeichnete „Online-Sitzung“, zwar ohne das für alle so wichtige Livepublikum, aber produziert für die heimische Flimmerkiste.

So bringen die Akteure erneut die gute Laune ins heimische Wohnzimmer, in die Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. Das Programm wird vielfältig sein und wird von den Gesellschaften gestaltet, die so ihre für die neue Session einstudierten Tänze, Lieder, Büttenreden etc. einem noch größeren Publikum präsentieren können. Ausstrahlungszeitpunkt wird der Zeitraum des eigentlich geplanten Straßenkarnevals sein.

Zusätzlich wird ein gemeinsamer Sommer-Karnevalsevent geplant, der ebenfalls mit Programm aus den Gesellschaften gestaltet sein soll – dann, so hoffen alle, wieder vor Livepublikum.

„Jetzt ist das gefragt, was den Karnevalisten sowieso im Blut liegt: Kreativität! Gerade auch, um der nachwachsenden Karnevalsgeneration eine Perspektive zum Lachen und zum geselligen Miteinander zu geben“, so Axel Ladleif, Stellvertretender Vorsitzender des MKV.

„Eines ist aber klar – wir, die den Karneval so lieben und das Konfetti im Herzen haben, haben heute das Richtige entschieden, auch wenn es uns allen sehr weh tut!“, so Thorsten Neumann, Sprecher des MKV.