Grünes Signal für Viersens Zukunft: Dr. Jens-Christian Winkler und David Neil Nethen übernehmen Schlüsselrollen

Aufbruchsstimmung bei Bündnis 90/DIE GRÜNEN sowie ein starkes Votum für die Kandidaten zur Landrats- und Bundestagswahl im Kreis Viersen.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Martin Häming

Viersen-Dülken – Die Mitgliederversammlung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Kreis Viersen stand gestern Abend ganz im Zeichen eines kraftvollen Neuanfangs. Mit überwältigender Zustimmung wählten die anwesenden Mitglieder Dr. Jens-Christian Winkler als ihre Kandidaten für die Landratswahl und David Neil Nethen als Kandidaten für den Bundestag. Eine spürbare Aufbruchsstimmung und das klare Bekenntnis den Kreis aktiv und nachhaltig zu gestalten prägten die Versammlung im Bürgerhaus Dülken.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Trotz einer Krankheitswelle nahmen 76 Mitglieder von insgesamt 548 Grünen aus dem Kreis Viersen an der Versammlung teil – ein Zeichen für das starke Engagement innerhalb der Partei. Die Veranstaltung wurde zu einem kraftvollen politischen Moment: Eine Zukunftsvision wurde nicht nur skizziert, sondern durch die eindeutige Wahl von Winkler und Nethen als Kandidaten bestätigt.

Mit beeindruckenden 75 von 77 Stimmen wurde der 58-jährige Dr. Jens-Christian Winkler zum Landratskandidaten nominiert. Nur eine Enthaltung und eine Gegenstimme spiegelten die breite Unterstützung. Auch David Neil Nethen, der für den Bundestag kandidieren wird, konnte sich mit 54 Ja-Stimmen klar durchsetzen. Trotz 16 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen machte Nethen deutlich, dass er die Basis der Partei hinter sich weiß.

Dr. Jens-Christian Winkler: Wirtschaftliche Kompetenz und tiefe regionale Verwurzelung

Der in Willich geborene und fest in der Region verwurzelte Dr. Jens-Christian Winkler blickt auf 31 Jahre Berufserfahrung zurück. Besonders in der Forschung, Prüfung und Zertifizierung sammelte er wertvolle Erkenntnisse, die er künftig für eine nachhaltige und wirtschaftlich solide Entwicklung des Kreises einsetzen möchte. Nach Stationen in Niederkrüchten-Brempt und Brüggen kehrte er in seine Heimat zurück, wo er nun die Chance sieht Verantwortung zu übernehmen und das Potenzial des Kreises Viersen weiter zu entfalten.

Winkler betonte die Bedeutung einer langfristigen wirtschaftlichen Strategie, die auf Nachhaltigkeit und eine enge Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung setzt. „Wir müssen die wirtschaftliche Stärke unserer Region nutzen, um den Übergang in eine nachhaltige Zukunft zu meistern. Ich werde alles daran setzen, dass der Kreis Viersen Vorreiter bei der Verbindung von Ökologie und Ökonomie wird“, unterstrich Winkler.

David Neil Nethen: Bildung und Kultur als Säulen der demokratischen Teilhabe

David Neil Nethen, der gebürtig aus North Baton Rouge in den USA stammt und seit mehr als 30 Jahren in Deutschland lebt, stellte seine Wahl unter das Motto einer gerechteren Gesellschaft. Der 50-jährige Kultur- und Bildungsmanager, der mit seinem Mann und drei Kindern in Grefrath lebt, steht für ein ganzheitliches Verständnis von Bildung und Kultur. Als Leiter des Amtes für Kultur und Weiterbildung in Unna sieht er besonders in der kulturellen Bildung eine Brücke zur gesellschaftlichen Teilhabe.

In einer kraftvollen Rede hob Nethen hervor, dass die Grünen bereits viel erreicht haben, jedoch oft Schwierigkeiten hatten, diese Erfolge auch sichtbar zu machen: „Wir haben das Wahlalter für die Europawahl auf 16 gesenkt, das Hartz-IV-System reformiert, einen Kulturpass eingeführt, das Deutschlandticket auf den Weg gebracht und vieles mehr. Doch wir müssen besser darin werden, unsere Erfolge auch so zu kommunizieren, dass die Menschen den individuellen Mehrwert unserer Politik erkennen.“

Nethen sieht in der Kulturpolitik keine Nebensache, sondern eine demokratische Notwendigkeit. „Kultur verbindet Menschen und befähigt sie zur Teilhabe. Wir dürfen Kultur nicht als schmückendes Beiwerk sehen, sondern als fundamentalen Baustein unserer Demokratie“, erklärte er. Nethen machte in seiner Rede auch keinen Halt vor den schwierigen Fragen der Gegenwart. Er sprach offen über die Herausforderungen, denen sich die Partei stellen muss – von der Auseinandersetzung mit der AfD bis hin zur Frage, wie die grüne Politik die gesamte Gesellschaft erreichen kann. „Es ist an der Zeit, ein neues, positives Zukunftsnarrativ mit grüner Unterschrift zu schreiben. Wir müssen uns fragen: Wie schaffen wir es die Menschen wieder für die Demokratie zu begeistern?“

Besonders eindrücklich formulierte Nethen die Dringlichkeit des gemeinsamen Handelns: „Wollen wir gemeinsam in Angst verharren oder mutvoll die Zukunft gestalten? Die Grünen haben die Antworten auf diese Fragen und wir sind bereit, mutige Schritte zu gehen, um die begonnene grüne Transformation fortzusetzen und grundlegend neu zu denken.“

Mit ihren unterschiedlichen, aber sich ergänzenden Profilen stehen die beiden Kandidaten für eine grüne Zukunftsvision, die den Kreis Viersen und Deutschland nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und kulturell nachhaltiger gestalten möchte. Die Versammlung in Dülken war damit mehr als nur eine formelle Wahlveranstaltung – sie war der Auftakt für einen entschlossenen und optimistischen Wahlkampf, der auf breite Zustimmung und Engagement baut. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming