Im Beberich luden zwei Bruderschaften zum Schützenfest

Es war ein Novum an diesem Wochenende im Beberich, als beide dort beheimateten Bruderschaften zu einem gemeinsamen Schützenfest einluden. Schließlich hatten sich diese vor 130 Jahren getrennt und setzten ein Zeichen für das Sommerbrauchtum, als sie im Frühjahr unter dem Motto „Zwei Veranstalter, ein Fest“ in die Planungen gestartet waren.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – In der Honschaft Beberich sind nun schon seit ewiger Zeit direkt zwei Bruderschaften beheimatet. Die St. Hubertus-Bruderschaft Viersen-Oberbeberich 1893 e. V. und die St.-Remigius-Schützenbruderschaft Unterbeberich 1663 e. V. gingen vor 130 Jahren eigene Wege und teilten sich auf, weshalb seitdem direkt zwei Feste über das Jahr hinweg gefeiert wurden. Das allerdings hat sich in diesem Jahr wieder geändert, denn an diesem Wochenende luden beide Gesellschaften unter dem Motto „Zwei Veranstalter, ein Fest“ zum gemeinsamen Schützenfest.

Foto: Rheinischer Spiegel

Bereits im Frühjahr hatten die jeweiligen Gremien grünes Licht für diese historische Entscheidung gegeben, die von dem guten Miteinander über viele Jahre hinweg gestützt wurde. Die Corona-Jahre und die noch anhaltenden „Nebenwirkungen“, wie das reduzierte Angebot von Festzelten, brachte einen weiteren Mosaikstein um weiter zusammenzurücken und ein gemeinsames Fest auf dem Mertenshof an der Bockerter Straße zu planen.

Unterbeberichs Vizepräsident Michael Schroeren war bereits zu Planungsbeginn zuversichtlich: „Wir betreten mit diesem Projekt trotz der ausgezeichneten Verbindungen beider Bruderschafen neue Wege. Aber es wird Zeit, dass auch bei den Remigius-Schützen nach den Corona-Jahren das Vereinsleben Aufwind erfährt. Das kann uns jetzt endlich gelingen.“

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Und es gelang selbst mit der Besonderheit zweier Königshäuser, die zusammen ihre Bruderschaften hervorragend präsentierten. An der Spitze der St.-Remigius-Schützenbruderschaft Unterbeberich 1663 e. V. stand in diesem Jahr König Marcus Schroeren mit Sandra, an ihrer Seite die Minister Dirk Bergs mit Michaela und Stefan Schmitz mit Annika. Bei der St. Hubertus-Bruderschaft Viersen-Oberbeberich 1893 e. V. hielt König Carlos Murillo mit Jennifer die besondere Ehre inne, die beiden wurden begleitet von ihren Ministern Mirko Lennertz mit Christina Nießen und Ingo Hütter mit Christina.

Die Oberbebericher Jungschützen wurden angeführt von Prinz Henrik Tennie mit seinen Ministern Hannah-Sophie Pergens und Henrik Böken. Das Gespann der Schülerschützen bildeten Hendrik Siemons mit Jonas Pypers und Malte Hajek und die Schützenzwerge wurden von Finn Gormanns mit Marie Gormanns und Lian Hendriks angeführt. Prinz im Unterbeberich ist Paul Schroeren mit seinen Ministern Hendrik Geuen und Max Schroeren. Die Schülerschützen wurden von Eva Schmitz mit Jule Geuen und Florian Schmitz repräsentiert.

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Gestartet wurde bereits am Freitagabend mit den ersten Festumzügen und dem Jungschützenball, am Samstag zogen die Bruderschaften dann getrennt durch ihre Sektionen, bis sie sich am frühen Abend zum gemeinsamen Weitermarsch und dem Königsgalaball trafen. Der Höhepunkt war aber auch hier natürlich die große Parade entlang der Bockerter Straße mit den befreundeten Bruderschaften nach dem Festhochamt in der Pfarrkirche St. Peter – ein bewegender Sonntag, der in den musikalischen Frühschoppen mit dem Musikverein Herongen mündete.

Eben alles ein wenig anders als gewohnt, dafür allerdings umso frischer und der Zeit gepasst. Zur Erinnerung an dieses besondere Event haben die Bebericher Bruderschaften deshalb einen Festpin aufgelegt, der „Im Herzen Beberich“ ins Rampenlicht stellt. Und wenn am Montagabend der Kirmesteufel verbrannt wird, dann nimmt er nicht nur die kleinen Missgeschicke mit sich, er setzt zudem ein klares Zeichen, dass das Sommerbrauchtum auch in Zukunft auf fruchtbaren Boden fallen wird. (cs)

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