Die Geschichte der St. Matthias Bruderschaft Viersen-Hamm reicht bis ins Jahr 1624 zurück, basierend auf einem reichhaltigen Silberschatz, obwohl eine genaue Gründung nicht eindeutig belegt ist. Die Bruderschaft könnte also sogar älter sein …
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming
Viersen – So ganz ohne historische Belege ist das Feiern eines Jubiläums natürlich nicht einfach, aber 400 gesicherte Jahre haben der St. Matthias Bruderschaft Viersen-Hamm e.V. von 1624 auch ohne genaues Gründungsjahr jede Menge wunderbare und abwechslungsreiche Geschichte beschert.
Möglicherweise entstand die Bruderschaft als Abzweigung der alten St. Sebastianus Bruderschaft, wodurch eine Hammer „Schützerei“ gebildet wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges gründete sich die St. Matthias Bruderschaft und bildete eine Vereinigung mit der Bruderschaft von Helenabrunn. Die Bruderschaft wählte den heiligen Matthias als Schutzpatron und feierte Gottesdienste und Feste in der damaligen Kapelle von Helenabrunn.
Die älteste Platte des Hammer Silbers zeigt die St. Helenen Kapelle nach ihrer Wiedererrichtung von 1666. Mit der wachsenden Bevölkerung und der Bedeutung der St. Helena Kapelle trennte sich die Honschaft Hamm von Helenabrunn gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Die St. Matthias Bruderschaft zog zur St. Remigiuskirche um und erhielt 1710 von der Pfarrkirche St. Remigius ein besonderes Privileg: Bei allen kirchlichen Feiern, wie Fronleichnam, durfte die Bruderschaft als erste Gruppe mit der Fahne vorangehen. Dieses Vorrecht dehnte sich später auch auf weltliche Feste aus, und bis in die 1960er Jahre führten die Hammer Schützen mit ihrer Reiterei und Fahne den Festzug der Viersener Schützenbruderschaften an.
Die älteste Fahne der Bruderschaft stammt aus dem Jahr 1884 und zeigt den Apostel Matthias und den Erzengel Michael. 1900 wurde die Bruderschaft zu einer Vereinigung mit festen Statuten umgewandelt und erhielt den Namen St. Matthias-Bruderschaft. Bis heute ist die St. Matthias Bruderschaft aktiv und feiert alle zwei Jahre ein Schützen- und Heimatfest, womit wir in diesem Jahr angekommen sind … mit einer weiteren Besonderheit.
Wenn nämlich eine Schützenbruderschaft ein solch fantastisches Jubiläum auch noch mit einem Kaiser feiern kann, dann wird das Fest von herzlichen und zahlreichen Glückwünschen begleitet. Dieses wurde direkt über zwei Tage von Kaiser und Präsident Jürgen Hörkens mit Tochter Jasmin sowie Sohn und Minister Tim Hörkens mit Laura und Minister Willy Niebecker mit Annemaria ausgiebig mit vielen Gästen und befreundeten Bruderschaften, darunter auch die Roahser Prinzengarde, gefeiert.
Ob nun ein wunderbarer Kaisergalaball oder die beeindruckende Parade, um nur zwei Erinnerungen aus der Festfolge zu erwähnen, die Schützen waren mit ganzem Herzen engagiert und die Gemeinschaft genoss das Miteinander. Dabei zu sein ist ein unvergessliches Erlebnis, und so bleibt zu hoffen, dass im Hamm auch das 500-jährige Jubiläum gefeiert werden kann. (cs)