Jubi-Buch der Großen Rheydter Prinzengarde

In diesem Jahr feiert die Große Rheydter Prinzengarde ihr 88-jähriges Bestehen und aus diesem Grund wurde ein wunderbares Festheft aufgelegt, welches durch den Präsidenten Dieter Beines, dem 1. Vorsitzenden Holger Vits, den Gestaltern Peter Mangold und Denise Brenneis sowie dem Vertreter der Firma Karten Druck, Norbert Stehle, vorgestellt wurde.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

v.li.: Denise Brenneis, Peter Mangold, Dieter Beines, Norbert Stehle, Pinguin und Holger Vits

Mönchengladbach/Rheydt – Als erstes führte Beines aus, dass nicht in jedem Jahr eine Sitzung durchgeführt würde, sondern nur an halbrunden, runden und karnevalistischen Jubiläen. Das erste Jubiläum wurde 1979 zum 44-jährigen in der Stadthalle gefeiert.

Präsident Dieter Beines

Das Wort „Große“ im Namen der Rheydter Prinzengarde kommt nicht von der Größe, sondern hat eine andere Bedeutung. Das Große kommt von der schon 1935 bestandenen Großen Rheydter Karnevalsgesellschaft, die in den Farben der Stadt Rheydt aufzogen und zwar in rot und gelb.

1935 hatte dann Willy Beines (Vater von Dieter) und andere die Idee, eine Prinzengarde zu gründen, denn wenn es in Rheydt in Prinzenpaar gibt, sollte es auch eine Begleitung haben. So zog die Prinzengarde Rheydt 1936 zum ersten Mal auf und wurde 1937 in das Vereinsregister eingetragen.

Als dann die Große Rheydter Karnevalsgesellschaft Anfang der 60-iger Jahre nur noch wenige Mitglieder hatte, baten diese bei der Prinzengarde Rheydt aufgenommen zu werden. Als Dank für den Zusammenschluss wurde dann das „Große“ zu dem Namen hinzugefügt. Bereits 1935 feierten 6.000 Leute den Karneval in der Stadthalle Rheydt und so wurde es Usus, dass die Große Rheydter Prinzengarde die Prinzenpaare bis 1975 begleitete. Mitglieder der Garde waren nur uniformierte Gardisten, passive Mitglieder gab es damals noch nicht.

Erst Mitte der 1960-iger Jahre änderte sich das. Bei dem legendären Stammtisch in der Gaststätte Obholzer (Rhe-er Eck) kam die Idee auf, auch passive Mitglieder aufzunehmen. Auf den Weihnachtsfeiern, zuerst bei Obholzer, dann in der Erholung und zum Schluss in der Stadthalle, wurden dann die Passiven in die Garde aufgenommen. Durch diese Aufnahme hat sich im Laufe der Zeit die Mitgliederzahl deutlich vergrößert, so dass die Garde heute auf ca. 600 Mitglieder blicken kann.

Frauen in der Gesellschaft war ein schwieriges Thema, aber 1974 kam Josef Liffers auf die Idee, eine weibliche Tanzgruppe ins Leben zu rufen und so entstanden die GardeGirls. Mittlerweile sind 1/3 der Garde weibliche Mitglieder mit allen Rechten und Pflichten und das war der richtige Weg.

1974/75 Gründungsjahr_Schirmchentanz_Kommandantin Uschi Beines_Präsident der GRPG Willy-Beines – Foto: GardeGirls

Nach der kommunalen Neugliederung 1975 wurde Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath zusammengelegt und es kam die Frage für die Prinzengarde auf, wer begleitet weiterhin das gesamtstädtische Prinzenpaar. Denn in Mönchengladbach gab es zwei Garden, eine für den Prinzen in rot/grau und eine für die Prinzessin in gelb/blau. Man einigte sich dann darauf, dass die Große Rheydter Prinzengarde sowie die Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach in rot/grau zusammen die Prinzenpaare begleiten. Das ist bis zum heutigen Tag auch so geblieben und zwischen beiden Garden besteht eine freundschaftliche Beziehung.

Die Mitglieder haben die Duplizität der Garde verstanden, denn einmal heißt es das Prinzenpaar zu begleiten, aber auch ein Eigenleben zu haben. Es steht jedem Mitglied frei, an welchen Auftritten er teilnehmen möchte.

Im ganzen Jahr werden Veranstaltungen für die Mitglieder durchgeführt, denn der Slogan von Willy Beines lautete: Karneval ist das ganze Jahr. Sie sollen sich zu Hause fühlen, denn jeder findet irgendetwas was ihm Spaß macht.

Auch kam ein trauriger Punkt zur Rede. Das Beines-Casino musste leider wegen größerer Reparaturen am 3. Dezember 2022 für immer schließen.

Vor 60 Jahren wollte Willy Beines seinen 50. Geburtstag ganz groß feiern und hat einen Saal mit vielen Handwerkern entsprechend hergerichtet. Das wurde dann das Domizil für die Große Rheydter Prinzengarde. Viele private Hochzeiten und auch Kommunion-Feiern wurden dort gefeiert und die Mitglieder hatten die Möglichkeit, nach 10-jähriger Zugehörigkeit zur Garde dieses Casino kostenlos benutzen zu können.

Jetzt aber zum Jubiläumsbuch. Dieses Buch mit 204 Seiten beinhaltet sehr viel Arbeit. Zusammen mit Peter Mangold koordinierte Denise Brenneis dies alles und wenn wieder ein neues Thema kam, ging zuerst nichts, dann wurde es aber doch machbar gemacht. Das doppelte Deckblatt ist der Entwurf der Firma Karten. Es zeigt die Garde vor dem historischen Rheydter Rathaus sowie die formierte 8 x 11. Diese Bilder wurden durch Vermittlung von Kaspar Müller-Brinkmann mit einer Drohne aufgenommen, an einem heißen Tag im Mai und zwar in Winterkleidung bei 35 Grad.

Peter Mangold dankte Beines für seine Arbeit, denn ohne ihn läuft nichts. Bei ihm läuft alles zusammen und deshalb zolle man ihm großen Respekt und Dankbarkeit.

Auch wurde der diesjährige Jubiläumsorden vorgestellt. Er wurde nach einem Entwurf von Catharina Bremges gefertigt und zeigt in der Mitte 2 Pinguine, das Wahrzeichen der Garde, und acht Streben mit jeweils der Zahl 11 = 88. Der kleine Damenorden ähnelt in etwa dem des großen Ordens.

Die Weihnachtsfeiern der Garde sind in jedem Jahr ein geselliges und gesellschaftliches Ereignis. Damit es auch weihnachtlich ist, stellt die Firma Karten seit 40 Jahren ein Weihnachtsheft mit Liedern und Gedichten zur Verfügung.

Auch stellte Beines noch einmal den Jugendfond vor. Dort können Sponsoren jährlich 111 Euro einbezahlen, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Mitglied in der Garde zu werden. Als Beispiel sei folgendes angeführt: Die Gardistenuniform kostet ca. 3.000 Euro. Davon müssen die Anwärter 500 Euro selbst zahlen, was aber über Raten in drei Jahren möglich ist.

Diese Vorstellung endete mit leckeren Schnittchen vom Ratskeller und kühlen Getränken.