KF Schwarz-Gold Odenkirchen erlöst Hoppediz

Fast jeder Stadtteil hat ein „Wohnzimmer“, in dem die jeweiligen Veranstaltungen durchgeführt werden. So ist für die Odenkirchener das Wohnzimmer die Burggrafenhalle und zum Erwachen des Hoppedizes hatte die KF Schwarz-Gold Odenkirchen in diese eingeladen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz – Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Mönchengladbach – Mit Musik der Band CAEBO, unter der Leitung von Andreas Bottermann, zog die große Schwarz-Gold Familie in den Saal ein. Alles was Beine hatte oder Uniform trug, angefangen von den Minis bis zum Präsidenten Edgar Daniels, marschierte zur Bühne.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Daniels bezüglich der anwesenden und befreundeten Gesellschaften, zog die ganze Mannschaft wieder ab, da diese am Abend noch zum Programm beisteuerten.

Normalerweise ist es bei Schwarz-Gold so, dass der Präsident zu diesem Zeitpunkt den neuen Orden vorstellt, so auch in diesem Jahr. Hierzu führte Daniels aus, dass man 38 Jahre die bekannten Baudenkmäler auf den Orden verewigt habe und man diese Serie im letzten Jahr beendet habe. Aber man hat einen neuen Orden designt, der auf dem großen Transparent, welches quer über die Rückwand der Bühne gespannt war, abgebildet war. Er zeigt die Niers sowie ein Narrenschiff, das in die richtige Richtung fährt.

Bianca (Bibi) Tucholski,

Das Programm begann dann mit dem Einmarsch der Minis, die sich einen Weg durch das Spalier der Gesellschaftsmitglieder bahnten. Leider konnte der Bienen-Tanz der Kleinen nicht von allen Gästen auf den hinteren Plätzen gesehen werden, da sich die Mitglieder vor der Bühne postiert hatten und der Blick auf die Bühne nicht gegeben war. Trainiert werden die „Flöhe“ von Bianca Tucholski, die als Dank für ihre Arbeit von jedem Kind eine Rose erhielt.

Dann kam man zum eigentlichen Sinn des Abends, nämlich den Hoppediz aus seinem Schlaf zu wecken. Analog war dies leider weder durch Applaus, noch durch den Schlachtruf, noch durch Tuschs der Band CAEBO möglich, so dass ein USB-Stick den möglich Erfolg bringen sollte. Es wurde dann eine Kiste auf die Bühne gerollt und nach dreimaligem Rufen von „Hoppediz erwache“, kam dieser dann sehr verschlafen hervor.

Der Hoppediz schilderte in kurzen Worten, wie er seine Zeit von Aschermittwoch bis zum 11.11. verbracht habe.

Nach einer kurzen Musikeinlage zogen dann die Prinzenpaare mit Gefolge ein. Zunächst das Kinderprinzenpaar Niklas und Hanna mit Hofmarschall Hajo Hering und Adjutanten Marlon, das Prinzenpaar Jost und Elke mit Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus. Nicht zu vergessen den Vorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalverbandes (MKV), Gert Kartheuser, mit seinem Adjutanten Peter Schröter.

Für Jost und Elke war der Einmarsch fast der gleiche wie in der Kaiser-Friedrich-Halle, halt nur etwas weniger. Die Beiden fanden es phantastisch, was die Gesellschaft so alles macht, besonders die Jugendarbeit. Hut ab hierfür. Ihr Motto „Ein Herz für Jung und Alt“ sagt alles aus, was die Jugend betrifft, denn diese sei das Salz in der Suppe. Weiter lautet ihr Spruch: wir kommen aus dem Volk und wollen für das Volk da sein.

Als Geschenke hatte das Prinzenpaar das obligatorische Bild sowie eine Flasche Narrentrunk mitgebracht, der aber nur an eine Frau ausgegeben werden darf. Für die Männer gab es den von ihnen persönlich hergestellten Brombeer-Gelee.

Das Kinderprinzenpaar Niklas und Hanna begrüßten die Gäste in ihrer lockeren und unbekümmerten Art und Weise. Man merkt bei jedem Satz, dass sie mit ganzem Herzen bei der Sache sind und damit erobern sie die Herzen der Karnevalisten. Die Beiden freuen sich auf eine schöne Session und auch darauf, viele bei den Veranstaltungen wiederzusehen.

Kartheuser begrüßte im Namen des MKV die Gäste und fand es toll, wie viele phantastische Menschen zu dieser Veranstaltung gekommen seien. Auch bestätigte er dem letztjährigen Prinzenpaar Stefan und Bianca, die Mitglied von Schwarz-Gold sind, dass sie ein tolles Paar abgegeben hätten.

Dann nahm er Bezug auf die Proklamation in der letzten Woche, die einfach nur phantastisch gewesen sei. Auch war es wunderbar, dass die Proklamation des Kinderprinzenpaares in der Kaiser-Friedrich-Halle stattfand und so soll es auch im nächsten Jahr sein. Weiter bescheinigte er der Gesellschaft einen tollen Job in Bezug auf Jugendarbeit zu machen, denn das sei besonders wichtig.

Ohne ihre Lieder kamen die Prinzenpaare natürlich nicht von der Bühne. Niklas und Hanna sangen ihr Lied „Wir haben so viel Glück dieses Jahr“, während Jost und Elke dabei das Tanzbein schwangen.

Jost und Elke präsentierten ihr Lied „Prinzenpaar, oh, Prinzenpaar“ und dann zusammen mit Niklas und Hanna „Wir Prinzenpaare aus Gladbach sind froh bei Euch zu sein“.

Anschließend stellten die Prinzenpaare noch einmal ihre Projekte vor, für die sie sammeln. Auch sie verzichten in diesem Jahr auf persönliche Geschenke und Jost möchte die Rollbrett-Union unterstützen und Elke möchte in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Seniorenbüro eröffnen, wo ältere Bürger der Stadt hinkommen können, wenn sie mit Formularen usw. nicht zurechtkommen.

Jüngster und ältester Ehrensenator (v.re) – Senatspräsident Sascha Hube

Niklas und Hanna sammeln ebenfalls für zwei gute Zwecke: zum einen geht es weiter mit den Blauen Bändchen. Der Erlös hieraus geht an die KipE vom Rehaverein, sie unterstützt Kinder psychisch erkrankter Eltern und zum anderen für achtsam e.V. Dieser Verein gibt Hilfestellung für Kinder mit Autismusspektrums-Störung für Geschwister und Eltern.

Dann stand etwas Besonderes an. Das älteste Senatsmitglied und Ehrenpräsident der Gesellschaft wurde auf die Bühne geholt. Dabei handelt es sich um Gerd Engels, der mit seinen 96 Jahren noch total fit ist. Er hatte im letzten Jahr ein Lied über die Gesellschaft von vor ca. 40 Jahren wieder aufleben lassen, hat sich dann im Sommer in ein Tonstudio begeben und dieses Lied dort mit sich aufnehmen lassen. An diesem Abend trug er es dann auch noch einmal vor.

 

  • Wo feiert man gern Karneval?
  • hier bei Schwarz und Gold
  • Wo sind die schönsten Leut‘ im Saal
  • hier bei Schwarz und Gold
  • Wo wird gesungen und gelacht?
  • hier bei Schwarz und Gold
  • Wo wird die Nacht zum Tag gemacht
  • hier bei Schwarz und Gold
  • Schon über hundert Jahre alt
  • sind wir von Schwarz und Gold
  • Unser Verein der gibt uns Halt,
  • Ja wir sind Schwarz und Gold.
  • Wir sind bekannt in Stadt und Land
  • Ja wir sind Schwarz und Gold
  • Man kennt uns außer Rand und Band
  • Ja wir sind Schwarz und Gold
  • Refrain: Bei Schwarz und Gold der Frohsinn rollt
  • Da lass dich ruhig nieder
  • Bei Schwarz und Gold gibt’s was ihr wollt,
  • da singt man frohe Lieder.
  • Und ist das Schicksal dir nicht holt,
  • dann laden wir dich ein,
  • einmal bei uns bei Schwarz und Gold als unser Gast zu sein,
  • einmal bei uns bei Schwarz und Gold als unser Gast zu sein.

Auch sang Engels a capella zusätzlich noch sein Heimatlied von Odenkirchen, teilte den Gästen dann mit, dass Karneval sein Leben sei und das schon seit 75 Jahren. Er habe viele Feste in seiner Kellerbar gefeiert und dort bewahre er 850 Karnevalsorden auf.

Kartheuser war voll Bewunderung für diesen Menschen, dankte ihm für den Vortrag mit dem Orden des MKV und stellt außerdem fest, dass zwischen dem Alter von Engels und der Kinderprinzessin Hanna 80 Jahre liegen würden.

Weiter ging es dann im Programm mit der Vorstellung der neuen Ehrensenatoren, wobei die Bisherigen ebenfalls auf die Bühne gebeten wurden. Daniels dankte für die bisherige Unterstützung und hofft, dass sie das auch weiterhin tun werden.

Daniels teilte dann weiter mit, dass der bisherige Senatspräsident Reimond Fox aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte, aber er wollte dieses Amt persönlich an diesem Abend an seinen Nachfolger Sascha Hube übergeben, was aber leider aus den bekannten Gründen nicht möglich war.

Die Ehrensenatoren der Gesellschaft

Hube waltete seines neuen Amtes und stellte die drei neuen Ehrensenatoren den Besuchern vor. Es waren Michaela Paul, Andre Gelsdorf und Philipp Kremers. Anschließend erhielten sie ihre Ehrensenatorenmützen sowie die entsprechenden Urkunden.

Weiter ging es mit den Golden Dancers, einer Truppe von 19 Mädchen und Marvin, dem Hahn im Korb. In ihren neuen Show-Kostümen zeigten sie, was ihnen ihre Trainerin Bianca Tucholsky beigebracht hatte. Es gab Hebefiguren und Pyramiden, die auf die niedrige Deckenhöhe in der Burggrafenhalle ausgerichtet waren. Als Dank für ihre geleistete Arbeit erhielt die Trainerin von jedem Mitglied der Truppe eine Rose.

Den Schlusspunkt dieses Abends, der nur aus eigenen Kräften dargeboten wurde, bildeten die Oldie Goldies. Sieben jung gebliebene Frauen sowie wiederum der Allrounder Marvin zeigten einen choreografisch phantastischen Tanz, der von Björn Jennert, dem Präsidenten der KG De Leckere Jecke, einstudiert und trainiert wurde.

Die Besucher waren so begeistert, dass sie das Lied „oh, wie ist das schön“ anstimmten und diese Gruppe nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen.

Zum Finale bat Daniels noch einmal alle Aktiven auf die Bühne und meinte, wir haben mit einer vollen Bühne angefangen und wollen die Veranstaltung auch mit einer vollen Bühne beenden. Hierzu hatten sie im letzten Jahr das Lied „Dat es Heimat“ von den Räubern umgedichtet auf Odenkirchen, was dann von allen Beteiligten kräftig gesungen wurde.

Damit verabschiedete sich Schwarz-Gold Odenkirchen für dieses Jahr, nicht aber für die kommende Session von den Besuchern.