Kommentar: Die „Jugendkirche“ Mönchengladbach wird „entweiht“. Ein Armutszeugnis

„Vor einigen Jahren gestaltete die Mönchengladbacher Vitus-Pfarre die Innenstadt-Kirche Sankt Albertus zur „Jugendkirche“ um. Die Jugendseelsorge und Jugendarbeit sollte besonders gefördert werden. Inzwischen erweist sich die Kirche anscheinend als „überflüssig“.“

Kommentar/Leserbrief – „Die Verantwortlichen wissen offenbar warum. Wichtiger ist es, Regenbogenfahnen an Kirchtürme u hängen, um sog. queeren Menschen zu demonstrieren, wie verständnisvoll die amtliche Kirche mit ihnen umgeht.
Dafür Sorge tragen, dass Kinder und Heranwachsende in der Kirche heimisch werden, kann man anderen überlassen, sofern es andere gibt. Das festliche Erstkommunionfeiern in vielen Fällen „Letztkommunion“-Feiern sind, nimmt man zur Kenntnis.

Ein Missionar, der im brasilianischen Regenwald tätig war, stammte aus meinem Heimatort. Wenn er Heimaturlaub hatte und Gottesdienst feierte, war ich stolz, wenn ich als Messdiener dabei sein durfte. Im Mai schleppte ich Fliederbüsche in die Kirche, Der Marienaltar glich dann einem weißen und violetten Blütenmeer. Kirche zum Anfassen, zum Sehen und Riechen. Glauben mit allen Sinnen. Ab und zu durfte ich mit dem Pater frühstücken. Priester zum Anfassen. Diese Kirche war den Menschen nahe, die Menschen waren es der Kirche.

Ich weiß natürlich, dass diese Erfahrung von Kirche nicht einfach auf heute übertragbar ist. Ich weiß aber aus persönlicher, zwölfjähriger priesterlicher Tätigkeit in dieser Kirche, dass es anders geht als heute vielfach üblich. Gelegenheit macht Kirche. Menschen machen Kirche. Das scheint für kirchenamtlich Zuständige nicht wesentlich zu sein, stattdessen jedoch fürsorgliche Bevormundung. Frauen haben in kirchenverantwortlichen Diensten und Positionen nach wie vor nichts zu suchen. Papst Franziskus greift in die Debatte um Kirchenreformen in Deutschland ein und verbirgt nicht seine Gekränktheit.
Wer braucht eine Kirche, die sich solche Armutszeugnisse ausstellt und eine Jugendkirche für überflüssig hält? Ich nicht. Diese Aussage kommt mir nicht leicht über die Lippen.“

Leserbrief von Peter Josef Dickers, Mönchengladbach