Wechsel im Verein „Förderung der Erinnerungskultur – Viersen 1933 bis 45“: Auf der jüngsten Mitgliederversammlung wurde Manfred Budel einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Außerdem verstärkt Michael Meerkötter als Beisitzer künftig das Vorstandsteam.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen
Viersen-Süchteln – Budel nutzte die Versammlung, um auf die vielfältigen Aktivitäten der vergangenen Jahre zurückzublicken. Besonders hob er die enge Zusammenarbeit mit der Anne-Frank-Gesamtschule hervor. Unter Leitung von Lehrerin Corinne Flasshoff hatte ein Projektkurs der Schule im vergangenen Jahr die Verlegung von insgesamt 20 Stolpersteinen in Dülken inhaltlich vorbereitet. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler hat gezeigt, wie lebendig Erinnerungskultur werden kann, wenn junge Menschen Verantwortung übernehmen.
Die Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig erinnern an Opfer des Nationalsozialismus, die in Viersen gelebt haben. Die nächste Verlegung ist bereits terminiert: Im Jahr 2027 werden in Viersen weitere Steine in den Bürgersteig eingelassen.
Der Verein, der im Herbst 2018 gegründet wurde, versteht sich als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sein Ziel: die Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Bürgerinnen und Bürger der Stadt wachzuhalten und im Alltag sichtbar zu machen. Neben der Initiierung von Stolperstein-Verlegungen unterstützt er auch die „Virtuelle Gedenkstätte Viersen“, die die Lebensgeschichten der Opfer dokumentiert.
Erinnern heißt auch handeln – daher setzt der Verein nicht nur auf Gedenkarbeit, sondern ebenso auf Bildungsprojekte. Schulen und interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen angeregt werden, die lokale Geschichte aktiv zu erforschen und sich mit den dunklen Kapiteln der Stadt auseinanderzusetzen. Mit dem neuen Vorstand stellt sich der Verein gut auf für die kommenden Jahre, denn Erinnerungskultur lebt davon immer wieder neue Menschen einzubeziehen. (dt)
