Max Mutzke und die SWR Big Band beenden Deutschlandtour Gladbacher Kunstwerk

Mit einem Abend voller Energie, Spielfreude und augenzwinkerndem Tourhumor ist am Sonntag im Kunstwerk Mönchengladbach die bisher umfangreichste gemeinsame Deutschlandtour von Max Mutzke und der SWR Big Band zu Ende gegangen.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler

Mönchengladbach – Mit einem mitreißenden Schlussabend verabschiedeten sich Max Mutzke und die SWR Big Band am Sonntag von ihrer bislang größten Tour durch Deutschland. Vor vollem Haus präsentierten sich Sänger, Band und Team noch einmal in Hochform und machten deutlich, weshalb das Format seit Jahren als eine der erfolgreichsten Big-Band-Shows des Landes gilt. 35 Auftritte lagen hinter den Musikerinnen und Musikern – und dennoch wirkte das Finale frisch, präzise und an vielen Stellen besonders persönlich.

Foto: Rheinischer Spiegel/Maris Rietrums

Das Publikum erlebte einen souverän agierenden Max Mutzke, dessen charakteristische Stimme zwischen souliger Intensität, fein gesetzten leisen Momenten und kraftvollen Ausbrüchen wechselte. Mit spürbarer Routine und gleichzeitig großer Freude führte er durch den Abend, erzählte Anekdoten aus zwei Jahrzehnten Bühnenerfahrung und nahm immer wieder direkt Kontakt zum Saal auf. Der musikalische Rahmen reichte dabei vom eigenen Repertoire über moderne Soul- und Hip-Hop-Arrangements bis hin zu zeitlosen Klassikern. Titel wie „Welt hinter Glas“, „Marie“ oder „Can’t Wait Until Tonight“ wurden ebenso gefeiert wie Interpretationen von „Me & Mrs. Jones“ und Stücken von Alicia Keys, Will Smith, Anderson Paak oder Sly & The Family Stone. Die SWR Big Band, mehrfach Grammy-nominiert, sorgte für ein dichtes Klangbild, präzise Bläsersätze und wirkungsvolle dynamische Spannungsbögen, die den Abend musikalisch prägten.

Gerade zum Tourabschluss nutzten Band und Crew die Gelegenheit, die Show um einige spontane Einlagen zu erweitern. Besonders lachte das Publikum, als während Mutzkes Erzählung zu seinem Song „California Spider“ plötzlich eine überdimensionale Kunststoffspinne auf die Bühne gesetzt wurde und dort gut sichtbar zappelte. Die Pointe vervollständigte ein Musiker, der sein Solo an diesem Abend in frisch gekauften Flipflops spielte – als Anspielung auf Mutzkes Anekdote, in der er die Spinne mit eben diesem Schuhwerk von der Straße kicken wollte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Maris Rietrums

Zum Schluss des Abends wurde es noch einmal besonders verbindlich. Mutzke holte das gesamte Team auf die Bühne – Techniker, Management, Bühnencrew und Begleitpersonal, das sonst im Hintergrund agiert und für den reibungslosen Ablauf der Show verantwortlich ist. Mit deutlichen Worten des Dankes wandte er sich an alle Beteiligten und hob besonders Sinan Heesen hervor, der die Show möglich gemacht hatte. Für das Publikum bot sich damit ein seltener Blick hinter die Kulissen einer Produktion dieser Größenordnung, bei der Dutzende Menschen dazu beitragen, dass eine Show dieser Art Abend für Abend gelingt.

Musikalisch getragen wurde das Konzert neben Mutzke von Johannes Papilaja und Fontaine Burnett, die als Backing Vocals für vielstimmige Fülle sorgten. Percussionist Rhani Krija setzte rhythmische Akzente, die von feinen Nuancen bis zu markanten treibenden Passagen reichten. Am Piano und an den Keys gestaltete Volker Engelberth sowohl ruhige harmonische Momente als auch komplexere Parts, die sich mit dem Big-Band-Sound wirkungsvoll verbanden. Der Abend im Kunstwerk fügte sich so als besonderer Schlusspunkt einer Tour zusammen, die klassische Big-Band-Tradition mit zeitgemäßen Elementen verbindet und deutlich machte, wie stark die Chemie zwischen Sänger, Band und Publikum nach zwanzig Jahren gemeinsamer Bühnengeschichte noch immer ist. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Inge Kroese