In Dülken riefen die Dreistadtmöhnen gemeinsam mit den Dölker Möhnen das närrische Volk und die jecken Tollitäten pünktlich um 11:11 Uhr zusammen. Ihrem Ruf folgten die Jecken zahlreich, denn schließlich sollte als Zeichen der Eroberung der Rathausschlüssel für die kommenden Tage in die Hand der Narren fallen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotograf Martin Häming
Fotostrecke – „Kiek ens wi al de Jecke möt Prinzenpaar duer Dölke trecke“
„In Dülken am Rathaus sind sehr viele Leut, wir feiern Altweiber-Donnerstag heut. Die Jecken kommen von fern und nah und natürlich auch die ganze Möhnenschar. Jetzt gibt’s was zu sehen, ihr lieben Leut, das Rathaus wollen wir stürmen heut“, so Ingeborg Gartz, Obermöhne der Dreistadtmöhnen, die gemeinsam mit den Dölker Möhnen zum Sturm aufrief.
„An Altweiber gilt unser Gesetz, wir feiern mit `nem großen Herz. Da guckt ja Ortsbürgermeisterin Simone – dat Simönchen (alias Stephan Seidel, schließlich ist die Dülkener Ortsbürgermeisterin selber eine Möhne) zum Fenster raus, die sieht aber irgendwie komisch aus. Wir Möhnen hingegen und das ist enorm, sind heute wieder bestens in Form. Da könnt ihr Herren euch noch so beklagen, wir Möhnen haben heute das Sagen.“ Nun ja, leider hatte Petrus in diesem Jahr vergessen den Möhnen bestes Wetter zu schicken, aber das Rathausinnere bot sich passenderweise hervorragend für einen solchen Sturm an, der gemeinsam mit den Dölker Prinzenpaaren und den Boisheimer Tollitäten wie ein jecker Orkan daherfegte.
Wer danach dem Wetter weiterhin trotzen wollte, der war bei der grandiosen und längst traditionellen Jux-Parade der Dölker Möhne ebenso richtig – wie auch auf dem Alten Markt, auf dem der Vaterstädtische Verein gemeinsam mit den Karnevalisten aus nah und fern den offiziellen Karnevalsauftakt bei einem bunten Programm feierte. Der Bund Deutscher Karneval e. V. ließ es sich deshalb nicht nehmen direkt zwei Urkunden auszustellen für zwei verdiente, langjährige Karnevalisten, die sich engagiert für die Erhaltung und Förderung des heimatlichen Brauchtums einsetzen. Den BDK-Verdienstorden in Gold durften Manfred Friedrichs und Erich Schmitz entgegennehmen, die im Kreise ihrer jecken Weggefährten ihre Überraschung und Freude nicht verbergen konnten. Darauf ein dreemoal Gloria tibi Dülken!
O Dülken meine Vaterstadt, des Rheinlands Edelstein,
Es preist die Chronik Blatt für Blatt, Dich Stadt der Narretein!
Gleichviel wo fern in fremden Land sich Deine Kinder sehn,
Sie reichen herzlich sich die Hand, wenn sie beisammen stehn.
Und wie in alter Zeit so rufen sie noch heut:
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken!
Die Dülkener, die aus gutem Holz, die waren ohne Frag’
Auf unsere Vaterstadt sehr stolz, bis auf den heut’gen Tag.
Die Mühle und das Steckenpferd, die allen wohl vertraut,
Sind uns noch heute lieb und wert, drum jubeln wir auch laut.
Selbst in der Wiege klein, hört man die Babies schrei’n:
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken!
Wir lieben sehr das Possenspiel voll weiser Phantasie,
Das junge Licht, die alte Mühl’, die Mondakademie.
All das ist unser Eigentum und naht die Faschingszeit,
Dann strömt herbei zu Dülkens Ruhm das Volk von nah und weit.
Dann singt die Bürgerschaft den Hymnus voller Kraft:
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken
Gloria, Gloria, Gloria Tibi Dülken!
(Verfasser? Natürlich … Heinz Luhnen!)