Ob mit 50 oder 100 Jahren, beim FKV schunkelten alle gerne mit

„Herzlich willkommens uffm Vierscher Walk of Fame“, auf dem berühmte Stars zum Abschluss des mitreißenden FKV-Wochenendes noch einmal die Bühne eroberten. Am Sonntag stand das beliebte Fest der reiferen Jugend an und die hatte diesen Termin zahlreich in den Kalendern markiert.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersche – Die Tische waren eingedeckt, verführerischer Kaffeeduft zog durch die Festhalle. Hier und da wuselte noch ein helfendes Mitglied des Fidelen Kränzchens mit einem Teller Kuchen durch die Festhalle, während vor den Türen der Pulk der Menschen immer größer wurde. Die reifere Jugend wollte feiern und hatte sich dafür zahlreich in Kostüme geschmissen.

Foto: FKV

Zum Kuchen und Kaffee schlug deshalb zunächst Allroundmusiker Roland Zetzen gekonnt in die Tasten. Er sorgte für die erste Stimmungswelle, die vom allgegenwärtigen Schnack begleitet wurde. Endlich saß man wieder beisammen und konnte die neusten Nachrichten aus der Gesamtstadt austauschen.

Mit der ersten Stärkung und dem FKV-Einmarsch durch eine Abordnung der Aktivitas startete dann auch direkt das unterhaltsame Programm mit dem humoristischen Zwiegespräch, welches Schlabber & Latz so bekannt gemacht hat. Ursprünglich waren sie als Solobüttenredner unterwegs, bis sie sich im Fanfarenzug der Alsdorfer Prinzengarde kennenlernten. Das ist mittlerweile nun schon rund vierzig Jahre her und seitdem haben sie sich das traditionelle rheinische Zwiegespräch erhalten, mit dem sie auch auf den großen Bühnen der Narrenhochburgen für freudiges Lachen sorgen.

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Dass an dem karnevalistischen Mittag auch das eigene FKV-Männerballett und die Trapp-Familie nicht fehlen durften, das stand fest im Programm. Immerhin dreht sich in diesem Jahr alles um die Oscarverleihung, für die das Fidele Kränzchen bekannte Stars hatte einfliegen lassen. Schließlich hatten selbst Roland Kaiser und Horst Schlämmer Zeit für einen Auftritt in Viersen gefunden. Grandios auch Tina Turner, Marilyn Monroe, John Travolta oder Frank Sinatra (um nur einige bekannte Namen zu nennen).

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Eben ganz großes Kino bis hin zu den Viersener Mispelblüten die strahlend das Podium stürmten. In dieser Session stehen sie mit glitzernden weißen und eisblauen Kostümen zum Motto „As cold as ice“ auf der Bühne stehen. Ihre neue Choreografie begeisterte mit schwungvollen Bewegungen und mitreißendem Lachen, welches vom Publikum gerne mit Beifall begleitet wurde, bis dann auch das ‚große‘ Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit und das Kinderprinzenpaar ussm Roahser mit der Prinzengarde den Weg durch das jecke Volk genossen.

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Die Ursprünge der Prinzengarde liegen übrigens in der ersten Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft, die sich 1928 gegründet hatte. Im Januar 1929 lud die Grosse Viersener zu einer Galaprunksitzung in die Festhalle, in welcher der erste Prinz Karneval (Peter I. – Neef) nicht nur proklamiert wurde, er wurde auch von einer Prinzengarde begleitet. Angeführt von Kommandant Peter Hermkes bestand diese aus seinem Kegelclub und so sind wir auch schon bei der Geburtsstunde der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen angekommen, die zu diesem Zeitpunkt noch fest in der Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft integriert war.

„Oh Susanna, wo ist das rote Pferd. Es ist jetzt auf Mallorca, weil es auch in Urlaub fährt. Die Fliegen fliegen um die Lampe rum. Die Fliegenplage bringt uns alle um. Fliegenklatsche, Fliegenfänger – alles keinen Zweck. Bitte, bitte rotes Pferd mach die Fliegen weg.“ … ja, et fussisch Julche nimmt kein Blatt vor den Mund und ihr schwarzer Humor ist unerreicht. Marita Köllner weiß eben genau, wie das jecke Publikum zu erreichen ist, immerhin steht sie schon seit ihrem zehnten Lebensjahr auf den närrischen Bühnen.

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Die strapazierten Lachmuskeln durften sich im altehrwürdigen Saal von Viersen dann etwas erholen – was nicht heißt, dass nicht die Hände zum Klatschmarsch ran mussten. Auf ihren Einzug wartete nämlich bereits die Tanzgruppe Kammerkätzchen & Kammerdiener der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft Schnüsse-Tring 1901 e.V., die es sich zur Aufgabe gemacht hat die alten kölschen Lieder zu erhalten und neu zu beleben. Bekannte Klänge, die die Jecken aus tiefsten Herzen mitsingen konnten und die Seele erheiterten.

Als dann mit Trompeter Lutz Kniep das Fest der reiferen Jugend langsam den Ausklang fand, war die Stimmung auf ihrem Höhepunkt angekommen. Für Kniep war es nicht der erste Auftritt in der Festhalle, in der er schon häufig sein Publikum zu Jubelstürmen animiert hat. Ob nun Frühschoppen oder Galasitzung … beim „Dä Mann met dr Trööt“ schunkelt der ganze Saal. Als dann das Fidele Kränzchen mit seiner berühmten Narrenschau abschloss setzte die Gesellschaft das i-Tüpfelchen auf den Veranstaltungsmarathon, zu dem die Karnevalisten auch in der nächsten Session wieder gerne strömen werden. (cs)

Foto: FKV

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