Olymp: Griechenlands Götter wohnen auf mesozoischem Kalkstein

Da stehen wir nun am Fuße des beeindruckenden Massivs an der Ostküste Griechenlands und schauen hoch zur in Wolken liegenden Spitze, wo die Götter Zuhause sein sollen. Der bis zu 2.918 m hohe Olymp fasziniert mit Mythen und unberührter Natur.
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Olymp/Griechenland – Im Grenzgebiet der Regionen von Thessalien und Zentralmakedonien erstreckt sich das höchste Gebirge Griechenlands. In direkter Nähe des Ortes Litochoro, rund 20 km südlich der Stadt Katerini, sollen die Götter weit vor den ersten Legenden eine Heimat gefunden haben. Die Götter allerdings sorgten nicht dafür, dass das Gebirge seit 1938 unter Naturschutz gestellt ist und seit 1981 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. An der besonders erhaltenswerten Flora und Fauna könnten die Götter allerdings Hand angelegt haben, nachdem im 5. Jahrhundert vor Christus Herodot den Wohnort von Göttervater Zeus und elf der bedeutendsten Götter auf dem thessalischen Olymp verortete.

Foto: Rheinischer Spiegel

Erfahrenen Bergsteigern eröffnet sich auf dem höchsten Gipfel, dem Mytikas mit seinen 2.918 m ein beeindruckender Blick. Gut, der Aufstieg ist auch nicht einfach, schließlich lassen die Götter nicht jeden mal eben in ihr Wohnzimmer, wo man sich übrigens unbedingt im Gipfelbuch eintragen muss. Auch auf die weiteren Gipfel, sei es nun der Skolio (2.911 m), der Stefani (2.909 m) oder der Skala (2.866) führen Wanderstrecken. Die Aufstiege erfordern durchaus mehrere Tage, weshalb Berghütten Schutz bieten, immerhin werden bis zu 2.400 Höhenmeter auf gut 20 km Weg überwunden.

Empfohlen wird ein Aufstieg zwischen Mai und September – keine Sorge, auch wenn am Fuß des Berges 30 Grad herrschen, auf dem Gipfel ist es immer kalt. Sogar im Sommer gehören Schneefelder beim Aufstieg durch die wilde Natur dazu.

Foto: Rheinischer Spiegel

Wer nicht zwei bis drei Tage für den Aufstieg einplanen will, startet von der Taverne Priònia aus und nutzt die kürzeste Strecke von etwa 7,5 Kilometer mit rund 1.600 Höhenmetern. Bis zur gemütlichen Taverne auch für Nichtwanderer auf 1.080 m führt eine Serpentinenstraße – während der Sommermonate verkehrt ein Bus zwei Mal täglich zwischen dem Dorf Litochoro und der Taverne Priònia, die mitten im Nationalpark liegt.

Wer also nicht den Gipfel als Ziel sieht, dem bietet sich eine ausgiebige Wanderung in traumhafter Kulisse vorbei an märchenhaften Wasserfällen und durch moosgrüne Täler dort an, wo sich Murmeltiere, Füchse, Gämse oder Wildkatzen gute Nacht sagen. (sp)

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