Zeus ein Stück näher sein … ein Besuch auf dem Olymp

Zu den bedeutendsten Klöstern in der Region rund um das Olymp-Gebirge zählen die beiden Klöster „Agios Dionysios“ (Αγιος Διονύσιος), wobei insbesondere das verlassene der beiden Bauwerke mit der nahegelegenen Kapelle von Besuchern frequentiert wird.
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Olymp/Griechenland – In einer Höhe von 850 Metern, an der Enipeas-Schlucht mit Blick auf die Felsen des Olymps, lockt das verlassene Gemäuer des ursprünglichen Klosters Agia Triada (Heilige Dreifaltigkeit) die Besucher des Göttergebirges. Heute sind die verlassenen Mauern bekannt als Agios Dionysios, benannt nach dem Gründer der heiligen Stätte, dem auch das neue Kloster, rund zwei Kilometer von Litochoro entfernt, seinen Namen zu verdanken hat.

Als der Heilige Dionysios 1542 das fast schon als Festung wirkende Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit widmete, konnte er nicht ahnen wie wichtig die heilige Stätte im Laufe der Zeit werden würde. Mit den hohen Mauern und einem Wachturm dienten die Räume als Zufluchtsstätte für Truppen und Zivilisten während der verschiedenen Konflikte.

Foto: Rheinischer Spiegel

Rund zwanzig Gehminuten in südöstlicher Richtung vom Kloster entfernt befindet sich die Kapelle des Heiligen Dionysios am Enipeas Fluss, in direkter Nähe einer Quelle. Wanderer, die in Litochoro ihren Weg nach Prionia begonnen haben, können in dem kleinen Andachtsraum verweilen, in welchem der Heilige Dionysios als Eremit die heilige Liturgie zelebrierte.

Immer wieder wurde das Kloster zerstört – immer wieder aufgebaut. Veli Pascha von Morea ließ das Kloster 1821 während seiner Plünderungen in Brand stecken. Die fast vollständige Zerstörung durch eine Bombardierung und eine Sprengung verdankt das Kloster jedoch der deutschen Wehrmacht im April 1943 auf der Suche nach griechischen Freiheitskämpfern. In dieser Zeit verließen die Mönche das Kloster und flüchteten in das Metochi, einen Gutshof des Klosters, der 1650 erbaut worden war. Dieser wurde nach dem Zweiten Weltkrieg immer weiter zu einem Kloster ausgebaut.

Foto: Rheinischer Spiegel

Der historische Teil dieses Klosters ist nur Männern gestattet und umfasst eine alte Kirche, das Refektorium, das Verwaltungsgebäude und die Zimmer der Mönche. Außerhalb können Besucher die neue Kirche sowie ein Museum im Westen der Anlage besichtigen, welches nach 1985 gegründet wurde.

Ausgestellt werden einige der geretteten Exponate des Klosterschatzes – darunter silberne Schädel mit Knochenstücken von Heiligen, historische Urkunden, ein aus Goldfäden gesticktes Epitaph, gefertigt von Mönch Arsenius um 1578/79 sowie Fotografien des alten Klosters kurz vor der Zerstörung. Aufgenommen hatte diese heimlich ein Soldat der Wehrmacht – nach dem Krieg stellte er diese Aufnahmen dem Kloster zur Verfügung. (sp)

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