Römische Agora – Zwischen der Huldigung Caesars und griechischen Notunterkünften

Der Platz im antiken Athen, die Römische Agora nördlich der Akropolis, hat viel erlebt und kann auch heute noch einiges berichten.
Von RS-Redakteurin Sofia Papadopoulou

Athen/Griechenland – In der Nähe des modernen Stadtviertels Monastiraki erheben sich die beeindruckenden Ruinen der Römischen Agora zum Himmel. Tatsächlich gab es in Athen zwei Agori. Der auch als Römisches Forum bekannte Platz stammt, man konnte es sich fast denken, aus der Römerherrschaft und galt als zentraler Markt- und Versammlungsort nördlich der Akropolis im Stadtviertel Plaka.

Foto: Rheinischer Spiegel

Es war Kaiser Augustus, der zwischen 19 und 11 vor Christus den Platz östlich der ursprünglichen antiken Agora erbauen ließ. Auch Hadrian war von der Idee angetan und erweiterte das Gebiet auf 111 m x 98 m. Ein dorisches Tor diente als Huldigung der Athener an die Herrschaft Caesars.

Allerdings verlor die Anlage in der byzantinischen und türkischen Zeit an Bedeutung. Kurzerhand überbaut, entstanden hier zudem in den 20er-Jahren Notunterkünfte für Griechischen, die aus der Türkei vertrieben wurden.
Um 1931 wurde die Bebauung wieder abgerissen und Archäologen nahmen sich den erhaltenen Funden mit den Säulengängen ebenso an, wie auch den antiken Stücken öffentlicher Latrinen aus dem 1. Jahrhundert. Besichtigt werden können diese an den Wänden mit für die Erleichterung vorgesehenen Bänken und einer hierfür installierten Kanalisation.

Auf der östlichen Seite der Agora ist zudem der achteckige Turm der Winde aus dem 2. Jahrhundert erhalten, welcher als Wetterstation und Uhr genutzt wurde, sowie sehenswerte, historische Überreste eines Marktgebäudes. (sp)

Foto: Rheinischer Spiegel