Schöppenmarkt – Dülken feiert seinen größten Markttag

Am Aschermittwoch verwandelte sich die Dülkener Innenstadt erneut in ein geschäftiges Meer aus Ständen, Stimmengewirr und verlockenden Düften.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz, Martin Häming und Leo Dillikrath

Viersen-Dülken – Der traditionsreiche Schöppenmarkt lockte mit über 180 Marktständen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland tausende Besucher an und bot ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Von frühmorgens bis in die Abendstunden konnten die Gäste durch die Straßen schlendern, außergewöhnliche Waren entdecken und sich kulinarisch verwöhnen lassen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Bereits in den frühen Morgenstunden begann der Aufbau auf den Plätzen und Straßen von Dülken. Pünktlich um 8 Uhr fiel der Startschuss für den wohl größten und ältesten Krammarkt in Westdeutschland. Über den Wilhelm-Cornelißen-Platz, die Schulstraße, die Kreuzherrenstraße, den Alten Markt, die Blauensteinstraße und die Lange Straße erstreckte sich die bunte Verkaufsmeile. Haushaltswaren, Textilien, Autozubehör, Gartenartikel, Geschenkideen und vieles mehr wechselten hier ihre Besitzer. Dazu gesellten sich zahlreiche Imbiss- und Getränkestände, die mit verlockenden Speisen und Getränken für die nötige Stärkung sorgten.

„Der Schöppenmarkt ist jedes Jahr ein Highlight für uns“, schwärmte Besucherin Michelle, die extra früh angereist war um sich die besten Schnäppchen zu sichern. „Es gibt hier eine tolle Mischung aus traditionellen Marktständen und neuen, kreativen Ideen. Außerdem liebe ich die Atmosphäre – so lebendig und herzlich!“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Auch für die Markthändler selbst ist dieser Tag ein fester Termin im Kalender. „Ich bin jetzt schon seit über 20 Jahren hier und jedes Mal ist es wieder ein tolles Erlebnis“, erzählte ein Händler, der mit seinem Stand für Textilien angereist war. „Es gibt wenige Märkte, die so eine Tradition und so eine treue Kundschaft haben.“

Die kulinarische Vielfalt ließ ebenfalls keine Wünsche offen: Ob herzhafte Bratwurst, frisch gebackene Quarkbällchen oder süße Crêpes – für jeden Geschmack war etwas dabei: „Unsere Kunden kommen jedes Jahr wieder – manche kaufen gleich mehrere Portionen für zu Hause.“ Für Familien bot der Markt ein zusätzliches Highlight: Kinderkarussells sorgten für strahlende Gesichter bei den kleinsten Besuchern, während die Eltern in aller Ruhe stöbern konnten.

Auch die Anreise war für viele ein wichtiges Thema. Wer nicht mit dem Auto kam, nutzte öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad, um dem Parkdruck in der Innenstadt zu entgehen. Doch auch für Autofahrer gab es genügend Parkmöglichkeiten, etwa an der Heesstraße, der Bodelschwinghstraße oder im Bereich Ransberg. Zudem standen sanitäre Einrichtungen, darunter auch eine barrierefreie Toilette, zur Verfügung.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Der Ursprung des Schöppenmarktes reicht bis ins Jahr 1847 zurück, als hier vor allem bäuerliche Handwerksgeräte verkauft wurden – darunter die namensgebenden „Schöppen“ (Schaufeln). Trotz vieler Veränderungen in den letzten Jahrzehnten bleibt der Markt eine feste Institution und ein Magnet für Händler und Besucher gleichermaßen.

Nach der erfolgreichen Wiederbelebung des Marktes durch die Stadt Viersen im Jahr 2023, nach dreijähriger pandemiebedingter Pause, hat sich das Konzept erneut bewährt. „Es ist einfach wunderbar zu sehen wie der Markt Jahr für Jahr gewachsen ist und seine Tradition bewahrt hat“, resümierte ein Anwohner. „Der Schöppenmarkt ist ein lebendiges Stück Stadtgeschichte.“ (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming