Seit über 25 Jahren ist es Tradition, dass sich eine Woche vor Altweiber die Karnevals- sowie die Schützenregenten in der Klosterkirche Neuwerk (vorher in Maria Hilf) treffen, um zusammen der Hl. Messe beizuwohnen und anschließend in geselliger Runde zu feiern. Zu diesem Treffen hatte der Geschäftsführer Sebastian Baum der St. Augustinus Gruppe (Krankenhaus Neuwerk) sowie Schwester Beatrix Pasch als Oberin eingeladen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz – Fotos von MKV-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – Diese Hl. Messe stand an diesem Abend unter dem Motto „Halleluja“ nach dem Lied der Band Brings.
Zur Einstimmung der Messe sang der Männergesangverein MGsingt.de das Lied „Halleluja“, während Bezirkspräses Johannes van der Vorst mit seiner Brauchtumsmütze (Schützenhut, Karnevalsmütze mit Federn und Borussia-Logo) und dem Diakon Norbert Häusler den Altarraum betraten.
Thoren begrüßte alle auf das Herzlichste und führte weiter aus, dass es in dieser Zeit, wo es so viele Krisen und Kriege gäbe, brauche man Hoffnung und frohe Momente. An diesem Abend feiere man die Majestäten des Sommerbrauchtums und das Prinzenpaar. Der Zusammenhalt in Mönchengladbach sei da. Man soll und dürfe die Hoffnung nicht aufgeben. Man brauche so einen Abend im Kloster Neuwerk bei den ehrwürdigen Schwestern. Er hoffe, dass der Abend hilft, wichtige Entscheidungen zu treffen in Bezug auf die Wahlen am kommenden Sonntag.
Anwesend war das Prinzenpaar Alexander und Niersia Kathrin mit Hofstaat und dem MKV-Vorsitzenden Gert Kartheuser sowie einem Teil seines Präsidiums. Ebenfalls anwesend war das Kinderprinzenpaar Nicklas und Melissa mit Hofmarschall Hajo Hering.
Die Schützen wurden vertreten durch den Bezirkskönig Hans-Peter Thönes sowie dem Königsadjutanten Marcel Neunkirchen. Die Bezirksjungend war ebenfalls vertreten mit dem Bezirksprinzen Justin Gottsching, dem Bezirksschülerprinzen Timo Hoeveler sowie dem Bezirksjungschützenmeiser Marc Thönes.
Die Predigt von Johannes van der Vorst war aus dem Herzen geschrieben und lautete wie folgt:
„Nimm d‚r e Hätz un sing Halleluja“ können wir gerne singen. wenn uns ein Geschenk oder eine Freude erfüllt. Auch dann, wie es im Lied heißt: In jeder Lebenslage, auch wenn du traurig oder müde bist. Mach dein Herz offen, dass alle es sehen und hören können. „Nimm d‚r e Hätz un sing Halleluja“ – Halleluja ist Hebräisch, fordert uns auf und heißt übersetzt: Lobet Gott – So singen wir auch heute mit vielen Stimmen beim Brauchtumgottesdienst in der Neuwerker Klosterkirche, in der ich vor 94 Jahren auf den Namen Johannes Paul getauft wurde.
Das können wir auch singen, wenn um uns herum vieles ins Wanken gerät, manches unten im Dreck liegt oder eigentlich keine Hoffnung auf eine gute Zukunft vor uns liegt. Gerade auch dann dürfen wir auf unseren guten Gott vertrauen, der uns heil und glücklich sehen möchte. Er hat uns in den Seligpreisungen Jesu zugesagt, dass wir uns glücklich, seligpreisen dürfen und dafür Gott loben. Er hat eine gute Zukunft ganz besonders denen zugesagt, die arm, traurig, barmherzig, friedfertig sind. Zählen wir uns auch dazu!
Der Prophet Jesaja, der ca. 700 Jahre vor Jesus Christus lebte, gibt seinem Volk sogar Hinweise, wie wir Gott danken, loben und preisen können:
Singt Lieder, seid fröhlich, freut euch von Herzen mit Musik. Jubelt in der Stadt, in der ihr liebt und lebt (Mönchengladbach, Korschenbroich usw.).
Auch unser Karneval, die Schützenfeste, der Fußball, der Chorgesang und….zählen dazu mit ihren Fan-Gesängen. Ist es nicht wert nach einem Sieg, einem Schützenfest, einer gelungenen Operation. nach einer perfekten Aufführung, nach dem heutigen Gottesdienst und beim anschließenden Feiern und beim guten Schluss der Klinik und den Ordensschwestern dankbar und fröhlich zu sein.
Dank und Freude von ganzem Herzen sind so zusammen-gefasst im: „Nimm d‚r e Herz un sing Hallelujah“.(von der Band Brings.).
Herzlichkeit braucht dich und mich. Ich denke an den Besuch beim Patienten in Krankenhaus, der mithilft, gesund zu werden. Ich denke an die Ärzte, Schwestern und Pfleger, die mit ihrem Wissen und Können Heilung bringen. Ich denke an die Sänger und Sängerinnen, die uns hier und jetzt mit ihren Liedern erfreuen.
Ich denke an die Menschen in diesem Krankenhaus, die dieses Fest in der Kirche und im Festsaal für alle ermöglicht haben.
Ich denke an die Brauchtumsfreunde des Karnevals, die in diesem Jahr mit dem Motto „Jubel, Trubel, Heiterkeit – 50 Jahre Jecke Zeit“ Menschen Freude bereiten.
Ich denke an die Bruderschaften und Vereine im Bezirksverband mit ihrem guten Ziel „Bruder sein ist mehr“.
Ich denke an Borussia und viele Vereine in unserer liebenswerten Stadt, die Gemeinschaft, Freude und Spannung vermitteln.
Ich denke an unsere gewählten Vertreter der Stadt, die sich in schwieriger Zeit mühen, zum Wohl der Menschen zu entscheiden und zu wirtschaften.
Ich denke an alle, die mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten ihr Herz in die Hand nehmen und dabei sind.
Denn Gott ist gut. Gott hat ein Herz für uns, ein gutes Herz.
Wenn wir uns als Mund, Hände und Füße Gottes verstehen und so handeln, wie wir es können, dann zählt nur das eine, dann Nimm d‚r e Hätz un sing Halleluja. (Refrain)
Thoren dankte dann anschließend allen, die gekommen waren. Er nahm noch einmal Bezug auf die Taufe von Johannes van der Vorst vor 94 Jahren in der Klosterkirche und wies darauf, dass dieser im Juni seinen 95. Geburtstag feiere. Er sei ein wunderbarer Mensch und guter Wegbegleiter seit Jahrzehnten. Auch habe er ein wunderbares Herz, besonders für die Tollitäten und Majestäten.
Dann hatten Thoren und Kartheuser sich etwas einfallen lassen. Jochen Klenner, im Sommer- und im Winterbrauchtum aktiv, wurde von ihnen zum Troubadour des Brauchtums ernannt.
Auf Initiative von Kartheuser und Thoren hatte er bei der Brauchtumsmesse den Bläck-Föös-Hit „Drink doch ene met“ auf der Gitarre gespielt. Die zweite Strophe mit dem neuen Text stammte vom Chor der Oper Köln und der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg im Kölner Männer-Gesang-Verein, die zum Mitmachen bei der Demokratie und der Wahl am Sonntag aufruft. Gemeinsam singen sie den Bläck-Fööss-Evergreen von 1971, „Drink doch ene met“ – jedoch mit dem Anlass angepassten Text: „Wähl am Sonndach met“!
Klenner trug den Text in „Mönchengladbach-Version“ der Karnevalisten und Schützen aus unserer Stadt vor: Wähl am Sonndach met!
- En jroße Wahl steit för uns vör der Dör, die zo vill nit int’resseere dät,
- weil nor ein Stemm zo winnich jilt. Doch jede Stemm zällt!
- Su mancher setz vielleich allein zohuus, dä sich jar nit vill Jedanke mät.
- Janz heimlich do wad hä nor dodrop, dat einer zo im sät:
- Wähl am Sonndach met! Stell dich nit esu an.
- Do steis he de janze Zick eröm. Och ding Stemm die zällt,
- dat es nit ejal! Wähl och met un kömmer dich met dröm!
Nach dieser Messe ging es dann zum Feiern in das Refektorium (Ort der Erquickung). Auch die Ordensschwestern hatten, wie in jedem Jahr, selbst geschneiderte Kostüme mit Schärpen an, entsprechend dem diesjährigen Motto des MKV „Jubel, Trubel, Heiterkeit“.
Geschäftsführer Sebastian Baum begrüßte dann die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick bezüglich des Krankenhauses. Er sei richtig stolz auf sein Team und das es dem Krankenhaus sehr gut gehe. Die diesbezüglichen Pläne seien übererfüllt und deshalb könne das Fest auch hier stattfinden. Er forderte auch die Anwesenden nochmals auf, am Sonntag zur Wahl zu gehen und das richtige Kreuz zu setzen.
Thoren und Kartheuser baten dann Klenner nach vorne und er musste sich verpflichten, als Troubadour bei allen Brauchtumsveranstaltungen mindestens 20 Minuten auf seiner Gitarre zu spielen. Als äußerstes Zeichen dieser Würde erhielt er ein von Gunhild Tillmanns-Thoren gemaltes Bild.
Beide Prinzenpaare wurden dann von Kartheuser vorgestellt. Sie waren begeistert von diesem Event und sangen natürlich auch ihre Sessionslieder.
Vier Ordensschwestern aus Indien, dem Kongo, Sri Lanka und Tansania hatten etwas Besonderes vorbereitet. In ihren jeweiligen Nationaltrachten zeigten sie Tänze aus dem jeweiligen Heimatland.
An jedem Brauchtumsabend bringt Thoren immer ein unnützes Geschenk für die ehrwürdigen Schwestern mit. In diesem Jahr war es ein großer Teddy, der den Namen Nobbi trug, bezogen auf seinen Paten Norbert Post. Thoren meinte außerdem, dass die Schwestern ein Knuddeltier im Kloster brauchen könnten. Als Schwester Beatrix den Teddy in Empfang nahm, wurde sie von Thoren als Königin von Neuwerk bezeichnet.
Dieser Abend wurde dann musikalisch mit der Band „Echt Lekker“ abgerundet, die mit ihren tollen Liedern noch einmal so richtig Stimmung aufkommen ließen.