In den letzten Wochen mehren sich besorgniserregende Meldungen aus verschiedenen Teilen Nordrhein-Westfalens: Die gefährliche und oft tödliche Krankheit Parvovirose, auch Katzenseuche genannt, breitet sich weiterhin aus. Besonders betroffen sind freilaufende Katzen, verwilderte Hauskatzen sowie ungeimpfte und nicht kastrierte Tiere. Zwei regionale Tierschutzvereine, der Notfelle Niederrhein e. V. und der Tierschutz Mönchengladbach e. V., richten nun eindringliche Appelle an alle Katzenhalter, ihre Tiere impfen zu lassen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und die Katzenpopulation zu schützen.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Region – Die Parvovirose ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem junge und ungeimpfte Katzen betrifft. Das Virus wird durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder kontaminierten Oberflächen übertragen und kann über Monate in der Umgebung überleben. Symptome wie Fieber, Erbrechen, blutiger Durchfall und eine extreme Schwächung des Immunsystems führen oft zu einem qualvollen Tod der betroffenen Tiere, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden. Doch selbst intensive medizinische Maßnahmen bieten keine Garantie auf Heilung.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass das Virus in den letzten Jahren durch milde Winter begünstigt wurde und sich dadurch hartnäckig in der Umwelt hält. „So lange wir keinen richtig kalten Winter mit langem Frost haben, werden wir das Virus nicht mehr los.“ „Der einzige sichere Schutz ist die Impfung!“, warnt der Verein Notfelle Niederrhein e. V. Der Verein, der sich um notleidende Tiere im Kreis Viersen kümmert, betont, dass es auch dort immer wieder Fälle von Parvovirose gibt.
Die Parvovirose stellt vor allem für freilaufende und nicht geimpfte Katzen ein hohes Risiko dar. Verwilderte Hauskatzen, die oft weder kastriert noch geimpft sind, fungieren als unkontrollierbare Virusträger und können die Krankheit schnell verbreiten. Doch auch Hauskatzen, die den Freigang genießen, sind gefährdet, wenn sie nicht ausreichend geschützt sind.
Der Tierschutz Mönchengladbach e. V. macht auf die alarmierenden Entwicklungen in und um Mönchengladbach aufmerksam. „Wir möchten heute für die lebenswichtige Parvovirose-Impfung für Katzen plädieren. „In einigen Teilen in und um Mönchengladbach und sicherlich auch Umgebung sind bereits mehrere Fälle der oft tödlich verlaufenden Katzenseuche aufgetreten“, so der Verein in einem aktuellen Appell. Besonders betroffen sind freilaufende Katzen, die nicht kastriert oder geimpft sind. Die Erkrankung sei tückisch und lasse viele Katzen qualvoll dahinsiechen.
Die Experten sind sich einig: Nur durch die konsequente Impfung aller Katzen lässt sich die weitere Ausbreitung des Virus verhindern. Bereits eine Grundimmunisierung, bestehend aus zwei Impfungen im Abstand von wenigen Wochen, bietet einen soliden Schutz. Anschließend sollten Katzen regelmäßig nachgeimpft werden, um ihre Immunität aufrechtzuerhalten.
„Deshalb die große Bitte an alle Katzenhalter: Lasst eure Katzen kastrieren und impfen, denn nur so sind eure Katzen geschützt und das Risiko, sich anzustecken, bleibt gering.“ Denn das Virus greift vor allem ungeimpfte Tiere an“, appelliert der Tierschutz Mönchengladbach e. V. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Kampf gegen die Parvovirose ist die Kastration. Durch das Kastrieren von Katzen kann die unkontrollierte Vermehrung freilebenden Katzen verhindert werden, die häufig als Virenträger fungieren und die Krankheit in der Umwelt verbreiten. Sowohl der Notfelle Niederrhein als auch der Tierschutz Mönchengladbach betonen, dass sofortiges Handeln notwendig ist, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. (sk)