Süchtelner Stadtbibliothek als „Dritter Ort“ und „Open Libary“ geplant

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss, der Haupt- und Finanzausschuss und der Rat der Stadt Viersen werden in der kommenden Zeit über den Umbau der Süchtelner Stadtbibliothek zu einem „Dritten Ort“ beraten. 

Viersen-Süchteln – Damit der Umbau der Stadtbibliothek Süchteln starten kann, wird das Umbauprojekt zunächst dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss vorgestellt werden. Sollten die Empfehlungen positiv sein, liegt es beim Rat der Stadt Viersen das Projekt zu beschließen, denn zunächst steht der Antrag für Fördergelder an.

Doch worum geht es genau. Bereits 2017 hat der Rat der Stadt Viersen das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept für den Stadtteil Süchteln (InSek Süchteln) beschlossen. Im beschlossenen InSek Süchteln sieht die Maßnahme lediglich die Sanierung der Fassaden Weberhaus und Tendyckhaus vor, mit dem Ziel, den optischen Zustand des Gebäudes zu verbessern und in exponierter Lage einen positiven Beitrag zur Hervorhebung des historischen Stadtbildes zu leisten.

Im Zuge der Überlegungen wurde deutlich, dass allein mit den Arbeiten an der Gebäudehülle keine nachhaltig positive Wirkung erzielt werden kann und die inneren sowie äußeren Bestandteile des Gebäudekomplexes zusammen mit der Bibliotheksnutzung zu betrachten und im Ganzen aufzuwerten seien. Nun besteht die Absicht, auch eine Ertüchtigung der Gebäudestruktur im Inneren durchzuführen.

Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept erarbeitet, welches sowohl die Gebäudehülle als auch die Aufwertung des Bibliotheksinnenraums zu einem „Dritten Ort“ mit hoher Aufenthaltsqualität beinhaltet. Nach ersten Rücksprachen mit dem Fördergeber sieht die Sanierungsmaßnahme nun auch einen barrierefreien Zugang und eine barrierefreie Nutzung der Innenräume vor. Diesbezüglich sind insbesondere eine Neuorganisation des Empfangsbereiches, die Herstellung einer neuen Aufzugs- und Treppenanlage sowie der Umbau der Toilettenanlage im 1. OG vorgesehen, um eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen.

Die Grundrissveränderungen im Innenraum der Bibliothek sollen ein flexibles und modernes Raumkonzept ermöglichen und die technischen und räumlichen Voraussetzungen für eine moderne Bibliotheksnutzung schaffen.

In diesem Sinne soll die Stadtteilbibliothek Süchteln zu einem „Dritten Ort“ weiterentwickelt werden. „Dritte Orte“ üben einen starken Impuls auf das öffentliche Leben aus und haben eine positive Auswirkung auf die Erhaltung und Stärkung einer gesunden Innenstadtfunktion. Sie sind Räume für Begegnung, für das Miteinander, für den Diskurs der Stadtgesellschaft und ein unverzichtbarer Bestandteil von kommunalen Bildungslandschaften.

Die bestehenden Kooperationen im Bildungsbereich sollen ausgebaut werden, insbesondere Familien mit Kindern sowie Seniorinnen und Senioren, deren Lebensmittelpunkt der Stadtteil ist, sollen dezentral mit Angeboten versorgt werden. Medien, die nicht in der Zweigstelle selbst vorhanden sind, können wie bisher bestellt und aus der Zentrale in die Zweigstelle transportiert werden. Insofern soll die Zweigstelle zu einem Ort des Austausches und der Begegnung weiterentwickelt werden.

Ziel der Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten ist auch die Installation einer „Open Library“. Dieses System ermöglicht es, die bestehenden, fachlich begleiteten Öffnungszeiten auszuweiten und so das Haus mit einem wesentlich höheren Stundenumfang zu öffnen und zugänglich zu machen. Es ist beabsichtigt, dieses Modell zunächst in der Zweigstelle Süchteln umzusetzen, da die technischen Voraussetzungen für die Realisierung durch die ohnehin notwendigen Umbauarbeiten problemlos geschaffen werden können. In der Süchtelner Zweigstelle können dann erste Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt werden, die später für eine mögliche Erweiterung im gesamten System der Stadt Viersen zugrunde gelegt werden können.

Die Umsetzung der Einrichtungsplanung und der Installation der „Open-Library-Technik“ steht unter dem Vorbehalt einer Förderung im Rahmen der Bibliotheksförderung. Diese beträgt bei Bewilligung 60 % Landesanteil, 40 % sind als Eigenanteil seitens der Stadt einzubringen. (opm/Tagesordnung Stadt Viersen)

Foto: Kollinger/Pixabay