Am 17. Januar 1797 erschien das wunderträchtige Marienbildnis in einer Fensterscheibe eines Bauernhauses und legte den Grundstein für den Tiroler Ort Absam als Wallfahrtsstätte.
Absam/Tirol – Die 18-jährige Bauerntochter Rosina Bucher bemerkte als Erste das Marienbildnis in der heimischen Stube. Einige Tage später begannen bereits die ersten Menschen sich an dem Fenster zu versammeln, um die Muttergottes-Erscheinung zu bestaunen. Die Nachricht des plötzlich erschienenen Marienbildnisses verbreitete sich schnell. Auch der Fürstbischof von Brixen hörte davon und ließ das Fenster von Experten in Innsbruck untersuchen. Diese kamen zum Schluss, dass das Glas ursprünglich wohl bunt bemalt war und es im Laufe der Zeit verblichen ist. Das Marienbildnis soll sich demnach in das Glas eingeätzt haben.
Entstehung des Wallfahrtortes Absam
Am 24. Juni 1797 wurde das Gnadenbild feierlich in die nahe zum Erscheinungshaus gelegene Kirche Sankt Michael übertragen. Unzählige Gläubige pilgerten in den letzten beiden Jahrhunderten nach Absam, darunter unter anderem auch Kaiser Franz II. selbst, um die Marienerscheinung zu betrachten. Ebenso wurde das Muttergottesbildnis in das Absamer Gemeindewappen aufgenommen. Heute, 225 Jahre später, gehört Absam zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Westösterreichs.
Das Gnadenbild in der Marienbasilika
Das Bildnis ist auch heute noch in der Kirche Sankt Michael zu sehen, was zu dem häufig verwendeten Namen „Marienbasilika“ geführt hat. Die Kirche wurde im Jahr 2000 in den Rang einer „Basilika minor“ erhoben. An jedem 1. Sonntag im Monat um 14.30 Uhr findet in der Marienbasilika eine Monatswallfahrt mit Heilungsgottesdienst statt, zu welchen auch heute noch viele Wallfahrer pilgern. Die umliegende Ferienregion Hall-Wattens bietet zahlreiche Angebote im Bereich Pilgern und Entschleunigung: www.hall-wattens.at/wallfahrt (opm)