Traditionelle Königsvesper im Rathaus Abtei

Seit 1983 wird diese Königsvesper im Rathaus Abtei durchgeführt. Der damalige Oberbürgermeister Theodor Bolzenius hatte diese Veranstaltung ins Leben gerufen, um die Majestäten des Bezirksverbandes Mönchengladbach, Rheydt, Korschenbroich zu ehren.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Der amtierende Oberbürgermeister Felix Heinrichs hatte nach zwei Jahren Pause den Bruderrat, die Präsidenten bzw. Brudermeister sowie wichtige Personen/Sponsoren der Stadt zu dieser Königsvesper eingeladen. Ganz besonders begrüßte er den Bezirksbundesmeister Horst Thoren, der eine große Unterstützung für die Stadt sei.

Er entschuldigte sich, dass er 15 Minuten zu seiner eigenen Einladung zu spät gekommen sei, aber das könnten seine Vorgänger sicher auch bestätigen, denn die Geselligkeit komme erst nach den öffentlichen Pflichten.

Diese Vesper dient als Übergang von der Karnevalszeit (hier begrüßte er den Vorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes Gert Kartheuser), die dann in das Schützenbrauchtum übergeht. Er ließ den Bezirkskönig Marc Winkens mit seinen Ministern Christoph Fels und Udo Nösen einmal jubeln. Ob Charles von Großbritannien das am 6. Mai 2023 auch so hinbekommt, ist die Frage.

Stadtschützenfest 2016 Maria Hilf

Weiter begrüßte er die Bezirksjugend mit Prinz Rico Lehmann mit dem Ritter Lukas Hütz, den Schülerprinzen Nico Oberüber mit der Ritterin Annalena Neunkirchen.

Sein ganz herzlicher Gruß ging an Bezirkspräses Johannes van der Vorst, der in der letzten Woche ein besonderes Jubiläum feiern konnte, nämlich seine 55. Priesterweihe. (siehe hier) Dieser habe viel Leid, viele Klagen aber auch viel Schönes in dieser Zeit erlebt. Unvergessen bleibt die Serenade am Krankenhaus Maria-Hilf, als van der Vorst wegen seines Krankenhausaufenthaltes dort am Fenster stand und auf die große Schützenfamilie herunter blickte.

Auch nahm er Bezug auf ein Foto bei Instagram von 1983, was der allseits bekannte Chronist, unser Kätzchen, eingestellt hatte. Dort konnte man sehen, dass es damals schon die Vesper gab und hierauf war van der Vorst als Bezirksjungschützenpräses zu sehen.

Alle freuen sich und hoffen, dass die Schützenfeste ohne Einschränkungen durchgeführt werden können. Die Inflation sei sehr hoch und man müsse abwarten, wie sich das weiterentwickelt, egal welche Herausforderung es geben wird und dass alle mithelfen können. Auch in der Pandemie haben die Schützen keinen vergessen. Auch während des Urkranine-Krieges habe man dafür gesorgt, dass man wieder zusammenkomme. Viele Menschen seien nach Mönchengladbach gekommen und manchmal sei es kein leichtes Herz um zu feiern. Allerdings haben alle die Verantwortung, auch diesen Menschen ein paar schöne Stunden bieten zu können.

Es sei aller Ehren wert, was die Bruderschaften schaffen und darum habe Heinrichs in das Rathaus eingeladen, um ein paar schöne Stunden verleben zu können. Weiter freut er sich jetzt schon auf das Pressekönigsschießen im Innenhof des Rathauses und wünscht sich, dass eine Frau einmal Pressekönigin wird. Weiter dürften sich alle auf eine schöne Zeit im Sommer freuen.

Thoren begann mit den Worten, er hoffe, dass die Gäste nicht allzu großen Hunger hätten, denn seine Rede würde länger dauern und am Anfang stand das Wort, denn es sprach Thoren.

Wird es ein gutes Jahr? Aber das sei nicht so einfach zu beantworten. Die Corona-Zeit habe viel verändert. Musik fehlt, Zelte fehlen und die Kosten explodieren. Die Schützen versuchen zu helfen, aber das Jahr 2023 hat noch viele Unbekannte, was noch geschieht und welche Nachrichten noch kommen. Aber wir brauchen die Zeiten der Aufmunterung.

OB Heinrichs, Schülerprinz Nico Oberüber, Ritterin Annalena Neunkirchen, Ritter Lukas Hütz, Prinz Rico Lehmann und BBM Thoren

Thoren machte dann ein Rechenexempel und zwar 2024 – 974 = 1050. Die Stadt Mönchengladbach bestehe 2024 bereits 1050 Jahre und dass soll es auch ein Stadt-Jubiläum zu feiern geben und die Bruderschaften werden dann Wegbegleiter der Stadt sein.

Aber wie feiern wir 2023? Er habe lange zusammen gesessen mit Friedhelm Lange (MGMG), Felix Heinrichs, Thomas Platzer (MGMG) und Josef Vits (Altstadt), um zu überlegen, was man bei einer veränderten Zeit tun könne. Der Sonnenhausplatz soll grün werden und somit kann man dort nicht mehr feiern. Wo gehen wir hin? Das Stadtschützenfest gehört dahin, wo das Herz schlägt und zwar auf dem Alten Markt. Dort wird eine große Bühne aufgestellt, ein tolles Programm geboten und es soll ein Stadtfest für alle Bürger sein, auch für die die von außen gekommen seien.

Bezirkskönig Marc Winkens (Mitte) mit seinen Ministern Christoph Fels und Udo Nösen

Man müsse das Brauchtum auch in den Stadtteilen erhalten, aber ein Schützenfest muss auch bezahlbar und alle müssen dabei sein. Die Preise für Essen und Trinken werden so teuer, dass man es bald nicht mehr bezahlen kann. Aber das Kulturgut zu erhalten ist Pflicht und darum ging sein Dank an die Vertreter der Stadtsparkasse und der Banken. Das Miteinander muss erhalten bleiben, man müsse gemeinsam feiern, um so die Gemeinschaft zu stärken. Das Brauchtum ist die Heimat und man müsse die Heimat erleben. Weiter wünschte er sich, dass man zusammenstehe und sich auch einmal in den Arm nehme.

Als Dank für die Einladung überreichte Thoren Dinge, die niemand gebrauchen könne und so erhielt Heinrichs eine Plüsch-Sonne mit Sonnenbrille sowie ein Wörterbuch „Unges Platt“.

Die Bezirksjungschützen-Majestäten erhielten von Heinrichs zwei Handtücher mit dem Wappen der Stadt Mönchengladbach und das Bezirkskönigshaus einen Abdruck des Siegels von Abt Walter II von 1183.

Johannes van der Vorst

Bevor es zum obligatorischen Grünkohlessen geht, spricht Johannes van der Vorst immer ein Tischgebet. An diesem Abend aber meinte er, dass schon so viel geredet worden, der Rosenkranz zu lang sei und dass die Würstchen warten würden und aus diesem Grunde sprach er nur: Speis und Trank – Gottseidank.

Nach dem Essen dankte Thoren nochmals dem Oberbürgermeister sowie dem Service-Personal mit einer Kleinigkeit. Weiter gab er den Termin für die Nachtwallfahrt am 25. März 2023 sowie den Termin für das Fest am Dicken Turm am 29. April 2023 bekannt. Beim Fest am Dicken Turm findet auch gleichzeitig das Bezirksprinzenschießen statt. Genauere Daten dazu werden noch bekannt gegeben.

Musikalisch wurde der Abend vom Holzbläser-Trio der Musikschule gestaltet, die auch beim Landeswettbewerb teilnehmen.