Die ver.di NRW-Aktion „Kitas am Limit“ trifft bei ver.di Mitgliedern und darüber hinaus ins Schwarze. Aus vielen Einrichtungen in NRW haben Kolleg*innen seit Anfang Februar schon Fotos und Videos geschickt. Um auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen protestieren sie unter dem Motto: „Kitas am Limit“.
NRW – „Überlastung und Personalengpässe bei den Beschäftigten in den Kitas tragen erst recht in der Pandemie dazu bei, ihre Wut bei der ver.di-Aktion zum Ausdruck zu bringen. Ein toller Erfolg und genau das richtige Mittel um öffentlich Druck zu machen“, so Gabriele Schmidt, ver.di-Landesleiterin NRW. Tatsächlich sind von 144.033 Kita-Beschäftigten seit diesem Jahr rund 25.000 allein an Omikron erkrankt. Weitere Krankheits- und andere Ausfälle reißen zusätzlich Löcher in die schon dünne Personaldecke.
Die Beschäftigten erleben ein tägliches Dilemma. Und diese Entwicklung begann lange vor Corona. Während der Ausbau der Platzzahlen in den letzten Jahren stetig zunahm, hinken die Zahlen bei der Personalentwicklung massiv hinterher. Dazu kommt, dass die Hälfte der pädagogischen Kita-Fachkräfte nur in Teilzeit arbeitet. Das Pflichtbewusstsein der Kolleg*innen ist so groß, dass oftmals auf Pausen, Mahlzeiten sowie Vor- und Nachbereitungszeit verzichtet wird.
„Der Wunsch, den Kindern und Eltern gegenüber gerecht zu werden, ist einfach größer, aber nicht gesundheitsfördernd für die Beschäftigten. Die Aktion „Kita am Limit“ ist ein starkes Zeichen aus NRW an die Verhandlungsführung nach Berlin“, so Andrea Becker, Fachbereichsleiterin für den öffentlichen Dienst, ver.di NRW. Die Kolleg*innen arbeiten in einer gesellschaftlich unverzichtbaren Schlüsselfunktion und erwarten Wertschätzung und Gleichstellung mit anderen Berufssparten. Am 25.02.2022 werden die Tarifverhandlungen im Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste wiederaufgenommen. Die harten Arbeitsbedingungen in den Kitas könnten die Tarifrunde befeuern. (opm)