Die Merkur Group (bis 2023 unter dem Namen Gauselmann Gruppe bekannt) ist Glücksspielkennern ein Begriff. Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1957 und ist heute einer der bekanntesten, internationalen Konzerne für Freizeit- und Unterhaltungswirtschaft. Paul Gauselmann, Gründer und Firmenführer, blickt auf ein spannendes Lebenswert zurück.
Service – Die Merkur Group in NRW – Gauselmann auf Erfolgskurs
Seit Jahrzehnten ist Paul Gauselmann mit der Gauselmann Gruppe (jetzt Merkur Group) ein Erfolgsgarant für das Glücksspiel. In den letzten Jahren ist das öffentliche Interesse an diesem Thema deutlich gestiegen, insbesondere durch die Liberalisierung des Online-Glücksspiels.
Zahlreiche Vergleichsservices wie casinoservice.org/de beschäftigen sich mit der digitalen Glücksspielwelt, geben Ratschläge und Empfehlungen. Für den Offlinemarkt eine große Konkurrenz, für die Merkur Group allerdings nicht. Spielbanken sind weiterhin gefragt und Gauselmann bringt das nötige Selbstvertrauen mit, um hier Erfolge einzufahren.
Ein Meilenstein gelang der Merkur Group und damit Paul Gauselmann im Jahr 2021. Nachdem die Spielbanken Aachen, Duisburg, Bad Oeynhausen und Dortmund-Hohensyburg von der Merkur Group übernommen wurden, bekam Gauselmann die Option, zwei weitere Standorte in NRW zu eröffnen.
Der bis heute als Vorstandssprecher tätige Paul Gauselmann gab in einer Pressemitteilung an, dass die Übernahme der Westspiel-Spielbanken für ihn und sein Unternehmen ein wichtiger Schritt sei. Er, der aus NRW stammt, blickt mit Stolz auf die Übernahme, denn sein Heimatbundesland liegt ihm sehr am Herzen.
Die Übernahme ist gleichzeitig ein klarer Beweis dafür, dass die Merkur Group zu den vertrauenswürdigen Unternehmen gehört. Westspiel war seit jeher ein staatlicher Anbieter und Gauselmann musste im Rahmen seiner Bewerbung auch die Landesregierung von NRW überzeugen.
Dass der Unternehmer auf Erfolgskurs ist, zeigte sich schon in den Jahren davor. In Sachsen-Anhalt betreibt die Merkur Gruppe seit 2013 erfolgreiche Spielbanken, seit 2019 gehören auch drei renommierte Einrichtungen in Rheinland-Pfalz zum Unternehmensportfolio. Ein Grund mehr, einen Blick auf den „Macher“ der Glücksspielszene und sein Leben zu werfen.
Das nachfolgende Video zeigt ein Interview mit Paul Gauselmann, das einen spannenden Einblick ins Geschäft, aber auch die Persönlichkeit und Ambitionen des Erfolgsmanns liefert.
Schicksalsschläge eines Erfolgsunternehmers in Kindheit und Jugend
Heute ist Gauselmann ein erfolgreicher Unternehmer, doch er wurde nicht mit dem sprichwörtlichen „goldenen Löffel“ im Mund geboren. Der am 26. August 1934 geborene Paul ist der fünfte Sohn seiner Eltern Maria und Heinrich. Seine Mutter verlor er bereits im zarten Alter von zwei Jahren, er lebte bei seinem Onkel und dessen Ehefrau.
Während des Zweiten Weltkriegs musste er Schutz in seinem Elternhaus suchen, nach dem Krieg besuchte er die Volksschule. Im Jahr 1950 verließ er sie als Jahrgangsbester und absolvierte zwischen 1950 und 1953 eine Lehre. Er lernte den Beruf des Fernmelderevisors und arbeitete während und nach seiner Ausbildung bei der T&N (Telefonbau und Normalzeit) in Münster.
Seinen Erfinder- und Unternehmergeist stellte Gauselmann bereits kurz nach seiner erfolgreichen Ausbildung unter Beweis. Er ließ seine selbst entwickelte Fernwählscheibe mit Geldeinschub patentieren, die in der Gastronomie zum Einsatz kam. Besucher konnten Geld für die Musikbox einschieben und direkt vom Platz aus ihre Wunschlieder wählen. Diese Erfindung brachte ihm einen neuen Job ein, er wurde Entwicklungstechniker beim Unternehmen Harting in Espelkamp.
Gauselmann produzierte hier nicht zur Musikautomaten, sondern konstruierte später sogar Zigarettenautomaten. Schon 1960 durfte er sich über eine Beförderung freuen, er wurde zum Leiter der Entwicklungsabteilung.
Gauselmanns Weg in die Welt des Glücksspiels
Als Paul Gauselmann zum ersten Mal mit dem Glücksspiel in Kontakt kam, war an Online-Glücksspiel noch nicht zu denken. Mittlerweile ist der Markt liberalisiert und die Möglichkeiten sind deutlich größer als damals. Sein Einstieg in diese Branche war wenig erfolgreich. Er versuchte mit einem Osnabrücker Automatenaufsteller sein Glück und scheiterte. Aufgeben war für Gauselmann aber weder damals noch heute eine Option. 1969 wagte er einen neuen Versuch, er plante die Eröffnung einer eigenen Spielhalle in Espelkamp.
Erneut scheiterte er, gründete aber ein Jahr später (1970) das Unternehmen „Gauselmann Großhandel“ und vertrieb unter diesem Namen Spielautomaten von fremden Herstellern.
Lange ging es nicht gut, denn wiederum zwei Jahre später boykottierte ein wichtiger Automatenhersteller die Lieferung. Gauselmann erkannte, dass er selbst aktiv werden musste. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Friedel Horstmann entwickelte er fortan eigene Spielautomaten und gründete die adp Gauselmann GmbH.
Es sollte zwei Jahre dauern, bis der Geschäftsmann 1974 seine eigene Spielothek in Delmenhorst eröffnete. Schon damals firmierte der Betrieb unter dem Namen „Casino Merkur-Spielothek“ und das „Merkur“ ist bis heute geblieben. Schon damals zeigte Gauselmann, dass er ein Händchen für Erfolg und Weiterentwicklung hat.
Die damaligen gesetzlichen Bestimmungen schrieben vor, dass pro Spielstätte maximal zwei Spielautomaten betrieben werden durften. Das hinderte Gauselmann nicht am Expandieren. Er zog einfach zwei Wände durch die Räume und konnte so problemlos sechs Automaten mit Erfolg betreiben.
1977 dann endlich der Meilenstein, der „Merkur B“ kam auf den Markt. Das Geldgewinnspielgerät war das erste, was aus eigener Entwicklung von Gauselmann stammte. Der Erfolgsmann ließ nicht viel Zeit verstreichen und errichtete noch im gleichen Jahr eine Produktionsstätte für Automaten in Lübbecke.
Nur wenige Jahre danach hatte der Spielautomat „Merkur B“ einen Marktanteil von über 50 % in Deutschland erreicht. 1984 kam das Nachfolgemodell „Merkur Disc“ in den Handel und verkaufte sich rund 40.000 Mal allein in Deutschland. Seinen Titel als größter Spielautomatenanbieter Ostwestfalens hatte Gauselmann damit sicher.
Der Erfolgskurs eines internationalen Unternehmens
Heute ist die Merkur Group ein international bekanntes Unternehmen, die ersten Aktivitäten im Ausland gehen auf das Jahr 1986 zurück. Auch die deutsche Wiedervereinigung brachte Gauselmann noch einmal Aufschwung, er expandierte sehr schnell in die neuen Bundesländer. Schon ab 1990 gab es in Leipzig die ersten Merkur Spielotheken.
Der Durchbruch im Ausland ließ nicht lange auf sich warten. Er versuchte es drei Jahre lang und konnte schließlich am 3. Juni 1998 den ersten Lieferauftrag seiner Automaten nach Nevada und insbesondere Las Vegas ergattern. Seither ist Merkur auch in den USA eine der Top-Marken.
Weitere Tätigkeitsbereiche für die Gauselmann Group
Um die Jahrtausendwende herum, entscheidet sich der Unternehmer, weitere Geschäftsfelder für sich zu erschließen. Ein zentrales Thema dabei – Sportwetten. Der erste Schritt in diese Richtung war die kontrollierende Beteiligung an einem Sportwettenanbieter Österreichs. 2014 dann durfte Gauselmann einen weiteren Erfolg feiern, es kam zum ersten eigenen Auftritt als offizieller Wettanbieter in Schleswig-Holstein. Das Bundesland war seinerzeit die einzige Möglichkeit, in Deutschland eine vollgültige Lizenz fürs Glücksspiel zu erhalten. Schon damals wurde schnell klar, dass das Internet eine bedeutende Rolle für Sportwetten, aber auch Automatenspiele spielen würde.
Themen wie Sicherheit im Internet, Betrug und Abzocke brachten schließlich auch die Regierungen auf den Plan. Heute gibt es Lizenzen landesweit, sie werden aber nur an erfahrene Anbieter mit wirtschaftlicher Stabilität und Sicherheit vergeben.
Nach der Jahrtausendwende verzeichnete Gauselmann mit seinem Unternehmen zahlreiche Erfolge und expandierte immer weiter:
- 2012 übernahm das Unternehmen die britische Spielstättenkette Praesepe
- 2014 eröffnete Gauselmann die erste Spielbank in Sachsen-anhalt
- 2016 erfolgte die Überführung des Unternehmens in die Gauselmann-Familienstiftung
Vom Solounternehmer zum weltweiten Geschäftsmann – der Mensch Paul Gauselmann
Die Entwicklung Gauselmanns ist einzigartig und fast ein bisschen märchenhaft. Er, der in Garagen und Hinterhöfen mit der Entwicklung seiner Pläne begann, ist heute Vorsitzender eines der größten Glücksspielunternehmen der Welt.
An Glück glaubt Gauselmann selbst nicht, stattdessen vertraut er auf Chancen, die zur richtigen Zeit gut eingeschätzt und wahrgenommen werden. Wie das funktioniert, hat der erfolgreiche Geschäftsmann aus Espelkamp unter Beweis gestellt. Heute erwirtschaftet sein Unternehmen rund 3,5 Milliarden Euro pro Jahr und der mittlerweile 88-Jährige kann mit Stolz auf das zurückblicken, was er geschafft hat.
Vielleicht hatte Gauselmann das „Glück“, neue Geschäftsfelder zum richtigen Zeitpunkt zu entdecken. Die Ost-West-Zusammenführung, das Ende des Krieges – es war eine Zeit, in der im Nachkriegsdeutschland Aufstiege möglich waren. Dafür brauchte es aber nicht nur ein bisschen Glück, sondern maximale Leistungsbereitschaft, Geduld und natürlich die richtige Idee.
Dass Paul Gauselmann leistungsbereit ist, stellte er während seines gesamten Lebens unter Beweis. Er, der längst genug Geld für drei Leben hat, könnte sich zur Ruhe setzen und die Merkur Group an seine Nachkommen übergeben. Doch daran denkt der Geschäftsmann mit seinen 88 Jahren noch nicht. Ruhiger angehen lässt er es aber trotzdem, eine Viertagewoche reicht ihm mittlerweile aus.
Leicht war sein Weg in den letzten Jahren nicht immer, denn gerade in Deutschland wurde der Glücksspielmarkt gehörig durcheinander gewirbelt. Die Einführung des Glücksspielstaatsvertrags, die Corona-Pandemie und die Inflation aufgrund des Ukraine-Russland-Konfliktes bedeuten auch für die Merkur Group Einschnitte. Stolz ist der Unternehmer darauf, dass er während der Coronaphase alle Arbeitsplätze seiner Angestellten erhalten konnte. Rund 15.000 Menschen arbeiten unter Paul Gauselmann und damit wohl in einem der sichersten Glücksspielunternehmen Deutschlands.
Paul Gauselmann ist Geschäftsmann mit Herz
Ein altes Sprichwort deutet darauf hin, dass Geld einen Anteil an verdorbenen Charakteren hat. Es geht auch anders, wie Paul Gauselmann unter Beweis stellt. Mit seinem Firmenimperium hat er genug Geld, um sich mit Themen wie Armut nicht zu beschäftigen. Doch Gauselmann blickt über den goldenen Tellerrand hinaus. Er hat in all den Jahren immer den Fokus auf seine Mitmenschen gehabt. So engagiert er sich mit verschiedenen Initiativen und Projekte für die Gesundheitsversorgung im Kreisgebiet.
Der Standort Lübbecke konnte davon profitieren, denn im Rahmen des medizinischen Leuchtturmprojektes finanzierte Gauselmann mit seiner Ehefrau den Kauf eines OP-Roboters für das Klinikum. Das reicht dem Erfolgsmann aber nicht. Die Paul und Karin Gauselmann Stiftung unterstützt jährlich hunderte kulturelle und soziale Projekte im Einzugsgebiet der Merkur Group. Ob Vereine, Privatpersonen, Gruppen oder Initiativen – sie alle dürfen auf die finanzielle Förderung und Unterstützung durch Gauselmann zählen.
Aufgrund seiner fantastischen Unterstützung ist Paul Gauselmann heute Ehrenbürger von Lübbecke und Espelkamp. Allein ist Gauselmann bei all den Aufgaben und Tätigkeiten nicht. Er wird tatkräftig von seiner Familie unterstützt, privat, im Vorstand seines Unternehmens, in der Stiftung und im Aufsichtsrat. Seine Ehefrau Karin ist mittlerweile seit 55 Jahren an seiner Seite und unterstützt ihren Paul, wo sie nur kann.
Doch Gauselmann war zwischen 1954 und 1965 schon einmal verheiratet. Seine damalige Ehefrau Elisabeth verstarb frühzeitig. Diese Ehe brachte seine drei Söhne Peter, Michael und Armin hervor. Sein jüngster Sohn Karsten wurde ihm von seiner Ehefrau Karin im Jahr 1969 geschenkt.
Das Unternehmertum haben die vier Gauselmann-Sprösslinge augenscheinlich von ihrem Vater geerbt. Sie alle waren bereits im Unternehmen Paul Gauselmanns tätig. Peter, der älteste Sohn, baute 15 Jahre lang die EDV des Unternehmens auf, als Fachinformatiker hatte er die nötigen Kompetenzen. 2005 wollte sein Sohn Michael das Unternehmen übernehmen und weiterführen, Paul lehnte jedoch ab. Armin Gauselmann ist bis heute ein Vorstandsmitglied, sein Bruder Karsten sitzt im Aufsichtsrat.
Besondere Auszeichnungen, Ehrungen und Engagement von Paul Gauselmann
Mit finanzieller Unterstützung und Güte hat sich Paul Gauselmann über all die Jahre auch außerhalb seiner Tätigkeit in der Unterhaltungsbranche einen Namen gemacht. Seine Stiftung wurde anlässlich des 65. Geburtstags des Großunternehmers gegründet, seine Frau Karin und Sohn Armin sind bis heute Leiter. An seinem 80. Geburtstag erhöhte Gauselmann das Kapital der Stiftung von fünf auf zehn Millionen Euro.
Seine Ehrentage scheinen für Gauselmann etwas Besonderes zu sein, denn insbesondere an seinen Geburtstagen begeistert er seine Familie, aber auch Mitmenschen mit seinen neuen Ideen. Im Jahr 2019 war es die Spende von 85.000 Laubbäumen für ganz Deutschland. Der Senior wollte damit ein klares Zeichen gegen den Klimawandel setzen.
In seiner Umgebung unterstützt der Unternehmer gleich mehrere wichtige Institutionen:
- Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe
- Erhalt des Kaiser-Wilhelm-Denkmals
- TuS-N-Lübbecke (Handball)
- TV Espelkamp (Tennis)
Gauselmann gehört zu den großen Förderern sozialer Projekte rund um Espelkamp und Lübbecke und erhielt zeit seines Lebens gleich mehrere Auszeichnungen. Am 1. Juni 1993 verlieh man dem erfolgreichen Geschäftsmann das Bundesverdienstkreuz am Bande und ehrte ihn damit für seine Verdienste rund um die Automatenwirtschaft Deutschlands.
Der seinerzeit amtierende Ministerpräsident Wolfgang Clement sorgte schließlich dafür, dass Gauselmann am 15. Mai 2003 das Verdienstkreuz 1. Klasse erhielt. Die Auszeichnung wurde dem Unternehmer von Johannes Rau (Bundespräsident) persönlich übergeben.
An seinem 80. Geburtstag erwiesen ihm die Städte Espelkamp und Lübbecke eine besondere Ehre, je eine Straße wurde nach dem Inhaber der Ehrenbürgerwürde bekannt.
Die Geschichte von Gauselmann zeigt ganz deutlich, wie sehr eine einzelne Person eine Branche prägen und verändern kann. Gauselmann war zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, hat seinen Erfolg aber letztlich Attributen wie Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit und Fleiß zu verdanken. Um dorthin zu gelangen, wo Gauselmann heute steht, waren jahrzehntelange Anstrengungen nötig.
Es ist sympathisch zu sehen, dass der Mann hinter dem Milliardenkonzern dennoch ein bodenständiger Privatmann geblieben ist, der einen wachen Blick für die Nöte und Sorgen in seiner Umgebung hat. (opm)