Am letzten Samstag fand dann dieses Event in der Eickener Mehrzweckhalle statt und das vor fast ausverkauftem Haus. Mit ihrer Standarte und unter den Klängen des eigenen Vereinsliedes „Wir sind de Leckere Jecke“ zog dann der Vorstand mit dem Präsidenten Björn Jennert, dem Vorsitzenden Rene Vogel, dem Schatzmeister Wolfgang Brendel sowie den Beisitzern Dirk Brendel und Udo van Deursen Regenbogenfahnen schwenkend in die Halle ein.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – Jennert begrüßte alle Gäste und hoffte, dass sie zu dieser Sitzung gute Laune und viel Stimmung mitgebracht hätten. Weiter führte er aus, dass diese Sitzung schrill, bunt und anders sei, denn insgesamt gesehen sei das ein Familienzirkus.
Er werde allerdings den Abend nicht alleine bestreiten, nein, dazu habe er sich professionelle Unterstützung aus Köln geholt und zwar das bunteste Zirkuspferd Julie Voyage.
Sofort übernahm sie das Mikrofon, war begeistert von den vielen Besuchern in bunten Kostümen und wollte dann die Spiele beginnen lassen. Flattert von dannen, so war die Aufforderung an den Vorstand der KG, damit endlich das Programm beginnen konnte.
Normalerweise ist es seit einigen Jahren üblich, dass das letztjährige Prinzenpaar die erste Programmnummer stellt. Aber diesen Jahr wurde etwas davon abgewichen.
Es wurde „Hans Dampf in allen Gassen“ angekündigt. Es war unser letztjähriger Kinderprinz Niklas, der bereits mit seiner Prinzessin Hanna die Bühnen rockte und schon seit 7 Jahren Hoppeditz der Stadt Mönchengladbach ist.
Mit seinem neuen Lied „Jetzt und hier“ und seinem Arrangement auf der Bühne eroberte er an diesem Abend sofort die Herzen der Anwesenden.
Julie Voyage Antwort auf diese Darbietung war: wenn man diese Aufführung sieht und dann das Dreigestirn in Köln betrachtet, müssten diese neue Batterien einlegen.
Jennert meinte dann, dass alle darauf warten, Niklas einmal als großen Prinz der Stadt zu sehen und lud ihn gleichzeitig ein, in jedem Jahr die Show der Leckere Jecke zu eröffnen.
Dann waren alle gespannt, was das Ex-Prinzenpaar Jost und Elke auf der Bühne abzieht. Als Piraten hockten Jost und Elke auf der Bühne und erhielten gleichzeitig Unterstützung vom Tanzcorps ihrer Heimatgesellschaft Schöpp op.
Diese Truppe war auf der Suche nach einem Goldschatz und während des gesamten Auftritts wurden Piratenlieder abgespielt und das Tanzcorps zeigte außer tänzerischen Darbietungen auch tolle Hebefiguren. Dann war Land für die Piraten in Sicht und es wurde unter dem Ruf „Schöpp op“ gegraben und es kamen zwei Kisten zu Tage, die Goldtaler enthielten und von Jost und Elke in die Menge geworfen wurden.
Jennert dankte für den Auftritt und bescheinigte den Beiden noch einmal, dass es eine tolle Session mit ihnen gewesen sei. Mit ihrer Zugabe verließen dann alle Aktiven der KG Schöpp op die Bühne.
Was darf auf einer karnevalistischen Veranstaltung natürlich nicht fehlen, das Prinzenpaar. Mit großen Abordnungen der Großen Rheydter Prinzengarde sowie der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach zogen Prinz Alexander und Prinzessin Niersia Kathrin mit Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Stefan Neus und Michael Böhm zur Bühne. Begleitet wurden die ebenfalls vom Vorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) Gert Kartheuser.
Prinz Alexander freute sich vor der Weihnachtspause bei den Leckere Jecke sein zu dürfen. Anschließend überreichte Prinzessin Niersia Kathrin die mitgebrachten Geschenke an Jennert. Den Prinzenorden, den er sich durch seine Arbeit in der KG verdient hatte, erhielt Christian Küsters.
Kartheuser begrüßte dann alle Gäste im Namen des Präsidiums. Auch er war begeistert von dem Top-Sänger (Niklas) zu Beginn der Sitzung. Weiter führte er aus, dass dies die letzte Sitzung im Jahr sei und freute sich von Beginn an dabei sein zu können.
Die Session habe schon begonnen, das Prinzenpaar und auch der Hofstaat gingen in Pause, um sich zu regenerieren, denn es warte eine lange Session auf sie. Die Leckere Jecke seien zwar eine kleine Gesellschaft, aber alle helfen kräftig mit und aus diesem Grund erhielt Markus Engels dann den MKV-Orden. Normalerweise wird nur ein Orden vom MKV verliehen, aber als Anerkennung für die Unterstützung erhielt auch Julie Voyage diesen.
Ohne ihr Prinzenpaarlied „Prinzenpaar für ein Jahr“ kamen Alexander und Kathrin nicht von der Bühne und ihre Zugabe war dann „Links, rechts, vor, zurück“, bei dem auch Präsident Jennert wieder voll in seinem Element war.
Damit eine Gesellschaft existieren kann, braucht sie Ehrensenatoren. Das war der Moment, um den Lecker Senatspräsidenten Felix Heinrichs (gleichzeitig Oberbürgermeister der Stadt) auf die Bühne zu beten.
Dieser erklärte, dass die Gesellschaft zwei Damen als Lecker Senatorinnen ausgewählt habe und zwar zwei ganz besondere Menschen. Hiermit meinte er Janina Cho (Center-Managerin Minto) und Maria Marshall (Marketing Managerin Minto). Sie seien außer Glitzer und Glamour auch jeck und unterstützen die Quere Community und das Brauchtum seit vielen Jahren. Am Aids-Tag errichten sie immer einen Stand im Minto mit der Begründung, dass jeder so sein darf wie er ist.
Heinrichs war stolz, dass es solche Menschen gibt und die Hauptsache wäre, dass man jemanden liebt, egal wer es sei und hoffe, dass alle Menschen in Mönchengladbach friedlich leben können.
Als äußeres Zeichen ihrer Lecker Senatorinnen-Würde erhielten sie das Schiffchen der Gesellschaft, die entsprechende Urkunde sowie den Sessionsorden.
Da mit diesem Programmpunkt das Offizielle erledigt war, übernahm nun Julie Voyage die alleinige weitere Moderation des Abends.
Mit ihrem Gardelied „Wir sind die Garde in schwarz-weiß“ zog das Tanzcorps der Großen Rheydter Prinzengarde zur Bühne. Mit dem schwungvollen Gardetanz und vielen Hebefiguren zeigte die Truppe, was ihnen ihre Trainerin Petra Beckers beigebracht hatte. Dann folgte die Zugabe mit dem Untertitel „Oktoberfest Party“. Anschließend wurde dann der Fastelovends-Klimbin (Orden), so Julie, verteilt und sie hatte allen Respekt dafür, dass das ganze Jahr über trainiert würde.
Für den nächsten Programmpunkt schleppte Julie eine große Truhe auf die Bühne und sorgte dann mit tollen Sprüchen für Ruhe im Saal, denn es sollte Respekt gezollt werden für einen Bauchredner und zwar für Ette mit Lilly. Nachdem Lilly aus der Truhe befreit wurde, meinte sie, die Disco-Kugel (Julie) habe sie dort eingesperrt. Auch wurden einige Personen aus dem Publikum in das Programm mit einbezogen, was diese aber nicht so phantastisch fanden.
Eigengewächse dürfen bei der KG natürlich nicht fehlen und so kündigte Julie ein Feuerwerk der Anmut und Energie an und zwar die Lecker Schnittchen.
Diese Fünf, Björn, Rene, Wolfgang, Udo und Dirk, zeigten in ihrem Tanz auf, was eine Pride-Disco sei. Sie waren dabei unterschiedlich gekleidet und zwar als Soldat, Matrose, Indianer, Handwerker und Polizist. Es war nicht nur ein einfacher Tanz, nein, sie hatten dabei auch die Idee, eine bzw. zwei Hebefiguren in ihren Auftritt einzugliedern. Während des Tanzes konnte man in ihren Gesichtern absehen, dass ihnen ihr Tanz vor vielen Freunden sichtlich Spaß machte und sie voll in ihrem Element waren.
Nach diesem Tanz tobte das Publikum und Julie hoffierte sie auf das Feinste, natürlich auch mit dem Schlachtruf der Leckere Jecke. Während ihrer Zugabe „YMCA“ verließen sie unter tosendem Applaus die Bühne.
Nachdem die Hütte auf links gedreht wurde, traten die GardeGirls der Großen Rheydter Prinzengarde mit ihrem Tanz „American Diner“ auf. Diese große Gruppe zeigte was in ihnen steckte und der Schlusspunkt dieser Darbietung war eine große Pyramide.
Für ihren großartigen Auftritt erhielten Kati und Yvonne das Fastelovends-Blech.
Ein weiterer Höhepunkt kündigte sich an. Mit dem Musikzug der Prinzengarde St. Tönis zog das Tönisvorster Prinzenpaar David und Ronald mit Gefolge zur Bühne. Im Vorfeld hatten sie angefragt, ob es möglich sei, einen Programmpunkt bei den Leckere Jecke auf die Beine zu stellen was bejaht wurde und darum waren sie dort. Wer immer ein offenes Wort, auch für den schwulen und queren Karneval habe, sei Karl Schäfer, Präsident des Karnevals Linker Niederrhein (LKN). Bei dieser Gelegenheit wurde er mit seiner Gattin Sylvia begrüßt.
Die beiden Prinzen stellten dann im Einzelnen ihr Gefolge vor und empfanden es als eine Ehre bei dieser Veranstaltung dabei sein zu dürfen und zum Programm beisteuern zu können. Zunächst spielte dann der Musikzug, dann tanzten fünf Mariechen und die Prinzen hatten ebenfalls ein Prinzenlied mitgebracht.
Weiter ging es dann mit der Band „Scharmöör“ aus Köln, die Julie schon seit einigen Jahren kannte und mächtig stolz auf die Jung war. Mit ihrem neuesten Hit „Hätz voll Gold“ und vielen anderen Lieder aus ihrem Repertoire heizten sie die Halle so richtig auf.
Die Goldie Oldies von den KF Schwarz-Gold Odenkirchen machten mit ihrem Tanz zum 3. Mal bei dieser Show ihre Aufwartung und somit sei es Tradition und sie in jedem Jahr wieder dabei seien. Gegenüber den Vorjahren hat sich die Gruppe phantastisch vergrößert und es war ein Augenschmaus ihnen zuzusehen. Tolle Musik und tolles Equipment.
Jennert stellte diese Truppe persönlich vor, denn sie ist sein ganzer Stolz. Er macht die Choreografie und studiert mit ihnen die Tänze ein. Unterstützt wird er dabei von seinem Partner Rene Vogel. Mit Blumen wurde den Beiden dann von den Goldie Oldies gedankt.
Eines darf aber auch bei dieser Show nicht fehlen und zwar der Soloauftritt von Julie Voyage. Zur Unterstützung holte sie sich Peter Breuer-Tervooren und Paul Breuer von den Lecker LaLa Boys auf die Bühne. Mit ihrem Medley von klassischen kölschen Liedern hatte sie das Publikum auf ihrer Seite und es war tolle, wieder einmal alte Karnevalslieder zu hören.
Nach diesem Vortrag war Julie sichtlich gerührt, denn sie hatte an diesem Abend einen jungen Mann kennengelernt, der eine richtige „Rampensau“ sei und das war Niklas. Auf Wunsch von Julie trug er noch einmal sein Lied vor und sie bescheinigte ihm, dass er seine Sache so toll mache und er habe richtiges Talent. Weiter versprach sie Niklas dafür zu sorgen, dass er in Köln bei einer tollen Veranstaltung einen Auftritt habe.
Danach gab Juli noch ihr eigenes Heimatlied „Eijelstein, Dom und Heumaat“ zum Besten, denn ihr Wahlspruch lautet: man sollte das Herz am rechten Fleck haben und kölsches Blut in den Adern.
Das Finale bei den Leckere Jecke ist immer die Lecker Travestie. Drei Mitglieder der Gesellschaft und zwar Angelo, Dirk und Björn begeisterten das Publikum als Glamour Queen, Conchita Wurst und Disco-Queen mit ihren tollen Gesten und ihren phantastischen Outfits.
Am Ende der Veranstaltung zogen fast alle Gäste mit dem Regenbogenlied und mit Regenbogenfähnchen, die auf den Tischen standen zur Bühne. Es war ein ganz tolles Schlussbild und die Gäste freuen sich schon jetzt auf die Leckere Jecke Show im nächsten Jahr.